Ähnlichkeit zu Dotcom-Blase |
06.02.2025 08:56:00
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KI-Hype unter Druck: Ray Dalio sieht düstere Zeiten für die NVIDIA-Aktie & Co.
• KI-Blase könnte wie Dotcom-Blase platzen
• Dalio: KI als bahnbrechende Technologie - aber nicht gleichbedeutend mit erfolgreichem Investment
Ray Dalio, Gründer des Hedgefonds Bridgewater Associates, hat gegenüber der "Financial Times" vor einer Spekulationsblase am US-Markt gewarnt. Nach seinen Aussagen habe der KI-Optimismus zu einer Blasenbildung bei US-Aktien wie NVIDIA geführt, was ihn an die Zeit vor dem Platzen der Dotcom-Blase erinnere. "Die aktuelle Phase des Zyklus ähnelt stark der Phase zwischen 1998 und 1999", so Dalio. Damals hatten große Hoffnungen auf das Internet zu einem massiven Anstieg der Aktienkurse geführt, bevor die Bewertungen abstürzten und zahlreiche Unternehmen Insolvenz anmelden mussten, da damals noch nur wenige Firmen mit der neuen Technologie tatsächlich Gewinne erzielen konnten.
Aktuell klassische Merkmale einer Blasenbildung zu sehen
Auch laut "Finimize" zeige sich aktuell das klassische Szenario einer Blasenbildung: Es komme eine neue bahnbrechende Technologie auf - damals das Internet, heute KI -, die das Potenzial habe, ganze Branchen zu revolutionieren. Investoren würden laut der Webseite daraufhin das Best-Case-Szenario kaufen und die Aktienkurse würden letztlich auf Bewertungen steigen, die auf Erwartungen basieren, die kaum zu erfüllen seien. Das kleinste Warnsignal reiche dann aus, um Investoren in die Flucht zu schlagen. Das Ergebnis: Die Blase platzt.
Das klingt momentan tatsächlich sehr vertraut und könnte dafür sprechen, dass sich erneut eine Tech-Blase gebildet hat. Vor dem Crash der Dotcom-Ära hatte sich etwa der Tech-Index NASDAQ 100 innerhalb kurzer Zeit verdoppelt und auch aktuell steht der US-Index etwa doppelt so hoch wie zu Beginn des Jahres 2023. US-Firmen wie Alphabet, Microsoft oder Meta haben Milliardensummen in KI gesteckt und die Aktien von Chipkonzernen wie NVIDIA oder Broadcom in luftige Höhen getrieben. Doch es kommt vermehrt zu Zweifeln, ob die hohen Investitionen und Bewertungen tatsächlich gerechtfertigt sind und sich in Zukunft auch in entsprechenden Gewinnen auszahlen werden. Einen ersten Schock, der zu einer zeitweise drastischen Bewertungskorrektur bei den betroffenen Unternehmen führte, erlebte die KI-Euphorie Ende Januar durch das KI-Modell DeepSeek-R1 des chinesischen Startups DeepSeek, das kosteneffizienter als die großen US-Konkurrenten ist und auch auf weniger leistungsstarken Chips laufen kann. Dies führte zu heftigen Verlusten bei US-Aktien mit KI-Bezug. So wurden bei NVIDIA etwa innerhalb von nur einem Tag 600 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung vernichtet.
Dalio: Das könnte die KI-Blase zum Platzen bringen
Wie Ray Dalio am Tag des DeepSeek-Schocks gegenüber der "Financial Times" betonte, sei KI zwar eine bahnbrechende Technologie, doch das bedeute nicht automatisch, dass jede Investition in diesem Bereich auch erfolgreich sein werde. "Es gibt eine wichtige neue Technologie, die sicherlich die Welt verändern und erfolgreich sein wird. Aber manche Leute verwechseln das mit dem Erfolg der Investitionen", so der erfahrene Investor. Wie beim Aufkommen des Internets dürfte es somit auch hier einige Firmen geben, bei denen sich die KI-Investitionen finanziell nicht auszahlen werden und die möglicherweise in die Insolvenz gehen müssen.
Dalio sieht außerdem eine weitere Parallele zwischen der heutigen Zeit und der Zeit der Dotcom-Blase: die US-Geldpolitik. So sei die Kombination aus hohen Bewertungen und Zinsrisiken, die auch aktuell bestehe, besonders gefährlich und "könnte die Blase zum Platzen bringen". Zwar hat die US-Notenbank die Leitzinsen bei ihrer jüngsten Sitzung auf dem bisherigen Niveau belassen, allerdings hatten die Projektionen der US-Währungshüter im Dezember signalisiert, dass die Notenbanker 2025 mit weniger Zinssenkungen rechnen als noch einige Wochen zuvor. An den US-Börsen hatte das wenige Tage vor Weihnachten zu deutlich absackenden Kursen geführt. Auch 2000 hatte die Fed, damals unter Leitung von Alan Greenspan, ihre Geldpolitik verschärft, was das Platzen der Dotcom-Blase mitbegünstigt haben dürfte.
Ob nun der aktuelle KI-Hype tatsächlich zu einem Crash führt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die jüngsten Entwicklungen rund um DeepSeek und die Aussagen von Ray Dalio Investoren aufhorchen lassen sollten. Die kommenden Monate dürften nun zeigen, ob der KI-Markt stabil bleibt - oder ob sich die Geschichte wiederholt.
Redaktion finanzen.at
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