Umsatz- und Gewinnschwund 14.11.2013 09:44:31

K+S stemmt sich gegen Gewinnrückgang

Die Zahlen fielen aber nicht so schlecht aus wie von Analysten befürchtet. Für gute Stimmung sorgte bei Anlegern auch die angekündigten Sparmaßnahmen. Die Aktie machte im vorbörslichen Handel einen Sprung um fast 4 Prozent.

In den Monaten Juli bis September schmolz das operative Ergebnis (EBIT I) um gut ein Viertel auf 116 Millionen Euro ab. Unter dem Strich und bereinigt verdiente der Konzern im fortgeführten Geschäft mit 72 Millionen Euro 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Erlöse gingen im Quartal um 11 Prozent auf 818 Millionen Euro zurück.

Mit einem umfangreichen Sparpaket will der Kasseler DAX-Konzern jetzt gegensteuern. In den nächsten drei Jahren will K+S Kosten in einer Größenordnung von insgesamt 500 Millionen Euro einsparen gegenüber der bisherigen Planung für diesen Zeitraum. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit weiteren Kostensteigerungen gerechnet. Im Jahr 2014 sollen die Einsparungen bei gut 150 Millionen Euro liegen. Die Sparmaßnahmen betreffen in erster Linie Sachaufwendungen. Sie beinhalteten aber auch Überlegungen, die zu einem Abbau von Personal führen könnten, hieß es. Derzeit arbeite das Unternehmen schon an einer Reihe von Projekten, um die Produktion sowie Verwaltungs- und Vertriebsfunktionen effizienter zu gestalten, erklärte das Unternehmen.

Für das Gesamtjahr gab der Konzern jetzt auch eine konkrete Prognose ab. Erwartet wird ein operatives EBIT I von mehr als 600 Millionen Euro, nach 804 Millionen Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis wird bei knapp unter 400 Millionen Euro gesehen, nach 637 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Erlöse werden nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von gut 3,9 Milliarden Euro erwartet.

Seit dem Ausstieg des weltweit größte Kaliproduzenten Uralkali aus der Vertriebspartnerschaft mit Weißrussland im Sommer, die bis dahin für stabile Weltmarktpreise gesorgt hatte, ist die Unsicherheit am Kalimarkt groß. Die Russen haben angekündigt, künftig auch unter Inkaufnahme rückläufiger Preise größere Mengen Kalidünger verkaufen zu wollen. Für Kunden war das ein Signal, ihre Käufe zunächst einmal zu verschieben, was die Kalipreise kräftig unter Druck brachte. Die Folgen waren bereits bei Wettbewerbern wie der kanadischen Potash Corp abzulesen, die für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch vermelden musste.

Die erhebliche Unsicherheit über die weitere Preisentwicklung im Markt für Kalidüngemittel dauere an, sagte Vorstandschef Norbert Steiner. Auch wenn in einigen Regionen zaghafte Signale einer Stabilisierung zu sehen seien, sei bei den Kunden weiterhin eine spürbare Zurückhaltung bei den Kaufentscheidungen zu erkennen. "Wie lange diese Phase der Unsicherheit andauern wird, ist zum heutigen Zeitpunkt nicht seriös abschätzbar", erklärte der Manager.

Im dritten Quartal haben die Turbulenzen auf den weltweiten Kalimärkten bei K+S ähnlich wie bei Wettbewerbern tiefe Spuren hinterlassen. Spürbar niedrigere Preise und geringere Absatzmengen ließen das operative Ergebnis in der Kali- und Magnesiumsparte deutlich unter den Vorjahreswert abrutschen. Es sank um 32 Prozent auf 107 Millionen Euro. Die Erlöse fielen im gleichen Zeitraum um 18,5 Prozent auf 457 Millionen Euro. Der Umsatz mit dem Standardprodukt Kaliumchlorid ging um 32 Prozent auf 200 Millionen Euro zurück. Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Kali- und Magnesiumprodukte lag nach Angaben des Unternehmens im dritten Quartal bei 280,4 Euro, nach 309,4 Euro im zweiten Quartal. Der Durchschnittspreis enthält allerdings nicht nur das Standardprodukt Kaliumchlorid, sondern auch die Spezialitäten des Konzerns.

In der deutlich kleineren Salzsparte stieg der Umsatz noch leicht um knapp 1 Prozent auf 321 Millionen Euro. Das operative Ergebnis legte deutlich zu, was höheren Vor Einlagerungen im Auftausalzgeschäft zu verdanken war.

Die Investitionen bleiben bei K+S 2013 auf hohem Niveau. Sie werden für das Gesamtjahr auf 800 Millionen Euro veranschlagt, nach 465,5 Millionen Euro im Vorjahr. Ein Betrag von 375 Millionen Euro hat K+S davon für sein Minenprojekt in Kanada veranschlagt. Rund 110 Millionen Euro werden bis Jahresende in Maßnahmen zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier fließen.

   DJG/hoa/kla

   Dow Jones Newswires

Von Heide Oberhauser-Aslan

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