Gewinnwarnung 10.08.2018 17:50:00

K+S-Aktie stark belastet: K+S warnt vor Verfehlen der Erwartungen für 2018

K+S-Aktie stark belastet: K+S warnt vor Verfehlen der Erwartungen für 2018

Das EBITDA werde 660 bis 740 Millionen Euro erreichen, teilte der Kasseler MDAX-Konzern mit. Diese Spanne verfehlt die aktuellen Markterwartungen, die das Unternehmen selbst auf Grundlage von Vara Research mit 797 Millionen Euro angibt.

K+S selbst hatte bislang nur angekündigt, das EBITDA im laufenden Jahr "deutlich steigern zu wollen. 2017 hatte das Unternehmen bei dieser Kennziffer 577 Millionen Euro erreicht. Im Detail machte der Düngerproduzent keine Angaben zur Geschäftsentwicklung. Der vollständige Halbjahresbericht soll am 14. August veröffentlicht werden.

Für das zweite Quartal berichteten die Kasseler ein EBITDA von 105,1 Millionen Euro. Das liegt nur marginal über dem Vorjahreswert von 101,9 Millionen. K+S hält unverändert an dem Ziel fest, im kommenden Jahr einen positiven freien Cashflows zu erreichen.

K+S-Aktie unter Druck

Der Dünger- und Salzkonzern hat Investoren und Analysten mit seiner Warnung vor zu hohen Erwartungen geschockt. Viele hatten angesichts starker Geschäftszahlen der Konkurrenten vorsichtigere Zwischentöne des hessischen Konzerns offenbar überhört. Der Aktienkurs rauschte am Freitag kurz nach dem Handelsstart bis auf 19,80 Euro nach unten. Das war der tiefste Stand seit Dezember. Zum Handelsschluss fielen die Aktien um 7,11 Prozent auf 21,02 Euro.

"Eine Gewinnwarnung trotz eines starken Kalidünger-Marktumfeldes", erklärte Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank. Der Experte strich seine Schätzungen zusammen. Offenbar seien die Stückkosten wegen Schwierigkeiten beim Hochfahren der Produktion in Kanada sowie im Zusammenhang mit hitzebedingten Produktionsproblemen in Deutschland gestiegen. Schäfer kassierte seine Kaufempfehlung für die Aktien, da die Gründe für das starke Auf und Ab bei den Kosten nur schwer bestimmbar seien.

Investoren sollten sich nun fragen, ob das Glas für sie halb voll oder halb leer ist, rät Analyst Christian Faitz vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux. Dem Kostenproblem und Fachkräftemangel in Deutschland stünden eine gute Kali-Nachfrage und die Produktionsverbesserungen in Kanada gegenüber. Der Experte selbst sieht das Glas als halb voll an. Er senkte zwar sein Kursziel etwas auf 26 Euro, rät aber weiter zum Kauf der Papiere.

Anders als K+S profitieren Konkurrenten wie Nutrien und Mosaic bereits deutlicher von der Erholung des Kalimarktes. Gute Quartalszahlen der Wettbewerber hatten zuletzt den K+S-Aktien Rückenwind beschert und sie von Mitte Juli bis Anfang August um mehr als 12 Prozent bis auf knapp 23 Euro steigen lassen.

Vorausgegangen war allerdings ein Kursrutsch um rund ein Fünftel seit dem Zwischenhoch bei fast 26 Euro Mitte Mai. Damals hatten die Anleger zumindest kurzfristig noch über einen holprigen Jahresstart hinweggesehen und auf Besserung gesetzt.

FRANKFURT (Dow Jones)/ dpa-AFX

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