Statt Tesla-Aktie 10.07.2023 22:21:00

Jim Cramer hebt Daumen für Ford-Aktie: Experte bevorzugt Ford gegenüber dem Musk-Konzern

Jim Cramer hebt Daumen für Ford-Aktie: Experte bevorzugt Ford gegenüber dem Musk-Konzern

• Ford kündigt Kooperation mit Tesla an
• Jim Cramer hebt Daumen für Ford-Aktie
• Warnung vor erneuter Straffung der Geldpolitik


Ford baut E-Fahrzeugflotte aus

Lange galt der US-amerikanische E-Autobauer Tesla als Pionier auf seinem Gebiet. Mit der steigenden Beliebtheit von E-Autos sprießen aber immer mehr neue Unternehmen wie Pilze aus dem Boden, die ebenfalls elektrisch betriebene Fahrzeuge anbieten. Darüber hinaus haben auch traditionelle Autobauer ihr Sortiment um E-Varianten von Verbrennern ergänzt - darunter auch der weltweit sechstgrößte Autohersteller Ford. Mit dem Mustang Mach-E, dem E-Transit und dem F-150 Lightning hat das Unternehmen bereits drei E-Modelle im Angebot, weitere Fahrzeuge sollen folgen.

Ford-Kunden können Tesla-Ladesäulen benutzen

Im Mai 2023 kündigte Ford außerdem eine Kooperation mit Tesla an, im Rahmen derer man seinen Kunden den Zugriff auf die Supercharger-Stationen des Musk-Konzerns ermöglichen will. Ab Anfang 2024 können Nutzer eines E-Autos von Ford in den USA und Kanada die mehr als 12.000 Tesla-Ladestationen verwenden - zusätzlich zu den über 10.000 DC-Schnellladestationen, die bereits zu Fords BlueOval Charge Network gehören. "Diese bahnbrechende Vereinbarung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem wir die Produktion unseres beliebten Mustang Mach-E und F-150 Lightning hochfahren und uns darauf vorbereiten, ab 2025 eine Reihe von Elektrofahrzeugen der nächsten Generation auf den Markt zu bringen", kommentierte Ford-CEO Jim Farley die Neuigkeiten gemäß einer Pressemitteilung.

Nach Besuch in Zentrale: Jim Cramer voll des Lobes für Ford

Die Neuigkeiten stoßen auch bei Börsenkenner Jim Cramer auf Begeisterung. "Ich denke, dass Ford einen echten Wert darstellt, mehr Wert als der Aktienkurs von 14 US-Dollar, selbst bei einer Rendite von 4,25 Prozent, widerspiegelt", erklärte Cramer im Juni in seiner "CNBC"-Sendung "Mad Money". Nur einen Tag zuvor besuchte die TV-Persönlichkeit die Hauptzentrale des Autogiganten in Detroit, um sich ein Bild von den Geschäftsabläufen zu machen. Dabei habe er auch Gespräche mit CEO Farley geführt, wie er vor den Kameras erzählte.

"Einfallsreichtum und Innovation"

Bisher habe sich der Kurs der Ford-Aktie nur "okay" entwickelt, so Cramer in der Sendung. Dennoch habe er das Papier des Traditionsherstellers der Tesla-Aktie für den "CNBC Investing Club" vorgezogen. Mitglieder des Clubs können sich ein Bild von Cramers Charitable Trust machen und so jede Bewegung im Portfolio des Marktexperten verfolgen. "Ich denke, dass US-amerikanischer Einfallsreichtum und Innovation hier bei Ford unterbewertet sind, unterbewertet gegenüber Tesla und möglicherweise sogar gegenüber allem anderen, was in den USA hergestellt wird", argumentierte er für eine Investition in Ford. So rechne Cramer damit, dass die Ford-Aktie wieder zu ihrem Rekordhoch vom Januar 2022 bei 25,87 US-Dollar zurückkehrt. Zuletzt kosteten die Anteilsscheine an der NYSE 14,99 US-Dollar (Schlusskurs vom 6. Juli 2023). Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von 72,5 Prozent.

Ford- und Tesla-Aktien schließen sich nicht gegenseitig aus

Dennoch betonte Cramer, dass alles Lob für die Ford-Aktie sowie die Entscheidung, Tesla nicht dem CNBC Investing Club hinzuzufügen, nicht bedeute, dass eine Investition in den Musk-Konzern prinzipiell nicht lohnenswert sein könne. "Verstehen Sie mich nicht falsch: Tesla, das kann man auch machen", so der Unternehmer. Als Anleger müsse man sich schließlich nicht zwischen den beiden Werten entscheiden - auch wenn dies so manchem Marktteilnehmer möglicherweise nicht klar sei. "Die Wall Street kann manchmal so begriffsstutzig sein, in Zeiten wie jetzt, wo der Markt gesprochen hat und sich nicht für Unternehmen wie Ford interessiert, weil er nur Augen für Tesla hat", kritisierte er in seiner Sendung. So zeichne sich Tesla durch die Herstellung von E-Autos aus, während Ford für die Herstellung von "legendären" Fahrzeugen stehe. "Ich glaube nicht, dass sich Ford und Tesla gegenseitig ausschließen."

Weitere Fed-Strategie könnte Kurs der Ford-Aktie bestimmen

Trotz allem Lob, das Cramer für die Ford-Aktie fand, sprach der Moderator jedoch auch eine Warnung an Anleger aus. So könnten zukünftige Kursbewegungen stark vom weiteren Vorgehen der US-Notenbank Fed abhängig sein. Sollten die Währungshüter den Leitzins nach der Zinspause im Juni erneut erhöhen, könnte dies den Kurs der Ford-Aktie negativ beeinflussen, befürchtet Cramer. In diesem Fall helfe es auch nicht, dass es sich bei Ford um ein etabliertes Unternehmen handle. Tesla werde am Markt hingegen vorrangig wie ein Technologieunternehmen behandelt, was den Kurs der Aktie selbst im Falle einer erneuten Straffung der Geldpolitik mehr oder weniger kalt lassen dürfte. "Vielleicht ist es das, was mit diesem Markt nicht stimmt", bemerkte Cramer schließlich. "Er kümmert sich um nichts anderes als um Technologie."

Redaktion finanzen.at

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