21.05.2009 15:24:00

INTERVIEW/RWE Dea will binnen 10 Jahren bis 10 Mrd EUR investieren

Von Oliver Klaus

   Dow Jones NEWSWIRES

HAMBURG (Dow Jones)--RWE Dea will in den kommenden zehn Jahren bis zu 10 Mrd EUR investieren. Die Upstream-Tochter der Essener RWE AG wolle dadurch ihre Produktion steigern und ihre Aktivitäten in Nordafrika und im Kaspischen Meer ausbauen, sagte Georg Schöning, Vorsitzender des Vorstands der RWE Dea AG, in einem Interview mit Dow Jones Newswires.

   Das Unternehmen halte trotz des Rückgangs der Ölpreise und der schwierigen konjunkturellen Lage unvermindert an seinen Investitionsplänen fest. Dem Unternehmen stünden rund 1 Mrd EUR pro Jahr zur Verfügung. Dies sei der Plan für die kommenden zehn Jahre, sagte Schöning. Auch wenn der Ölpreise eine Weile unter 50 USD notierten, schrecke man vor den geplanten Investitionen nicht zurück.

   RWE Dea, deren Umsatz sich 2008 auf fast 2 Mrd EUR belief, fördert rund die Hälfte ihres Öl und Gases in Deutschland. Das Unternehmen hat jedoch in den vergangenen Jahren ihre Investitionen in Ägypten und Libyen ausgeweitet und sich den Zugang zu neuen Öl- und Gasfeldern gesichert.

   Die Bedeutung Nordafrikas werde für das Unternehmen in den kommenden Jahren deutlich steigen, sagte Schöning. Die Produktion im Golf von Suez sei bereits bedeutend. Laut dem Manager wird das Unternehmen die Produktion in anderen Ländern Nordafrikas - das seien neben Ägypten auch Libyen und Algerien - ausbauen. Daneben sehe man sich die Region des Kaspischen Meeres an.

   Durch die Verstärkung ihrer Aktivitäten in Nordafrika und am Kaspischen Meer will RWE Dea ihre jährliche Öl- und Gasproduktion innerhalb von fünf Jahren auf 74 Mio Barrel Öläquivalent (boe) erhöhen. Im vergangenen Jahr förderte das Unternehmen 37 Mio boe.

   Laut Schöning hat RWE Dea die Grundlage für die Erreichung dieses Ziels gelegt. Es befänden sich Projekte in der Planungsphase, die Produktionserhöhung sei kein Wunschdenken.

   Die Ziele könnten durch organisches Wachstum und durch Partnerschaften oder durch den Erwerb eigener Konzessionen erreicht werden. So habe sich das Unternehmen im vergangenen Jahr an Explorationslizenzen in Marokko und Mauretanien beteiligt. Man erwäge diese Option in anderen Regionen, um festzustellen, ob es dort Möglichkeiten gebe.

   Dies gelte besonders angesichts des gegenwärtigen Umfelds, in dem kleinere Marktteilnehmer ihre Projekte möglicherweise nicht umsetzen könnten und nach Partnern Ausschau hielten, sagte Schöning. RWE Dea ist bereits stark in Ägypten und zu einem geringeren Maße in Libyen vertreten.

   Am Persischen Golf ist das Unternehmen nicht mehr vertreten, nachdem es seine Beteiligung an der Dubai Petroleum Co, einem von ConocoPhillips angeführten Konsortium, im April 2007 verloren hatte. Damals hatte die Regierung von Dubai die Kontrolle über die Offshore-Ölfelder übernommen. Dort dominierten die nationalen Ölunternehmen oder die großen internationalen Ölkonzerne. Deshalb sei die Region für sein Unternehmen nicht die richtige, sagte Schöning.

   Am Kaspischen Meer sieht RWE Dea hingegen größere Chancen. Vor kurzem wurde eine Absichtserklärung zur langfristigen Kooperation im Gassektor mit Turkmenistan unterzeichnet. Er hoffe, den Vertrag in diesem Jahr unter Dach und Fach zu bringen, sagte Schöning. Jedoch werden die Pläne zur Suche, Entwicklung und Förderung von Gas laut dem Manager bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen.

   In Aserbaidschan, wo RWE Dea kurz vor der Eröffnung eines Büros in Baku steht, verhandelt das Unternehmen laut Schöning über die Beteiligung an einem Konsortium oder die Erlangung einer Explorations- und Produktionslizenz. Man schaue sich auch Kasachstan um, um dort einem Konsortium beizutreten oder eine Explorationslizenz zu erwerben.

   Durch die Förderung in der Region könnte RWE Dea die geplante Nabucco-Pipeline, die Gas aus der Region des Kaspischen Meers oder dem Nahen Osten nach Europa liefern soll, mit Gas beliefern. RWE ist Teil des Nabucco-Konsortiums.

   An einem Einstieg im Irak ist RWE Dea hingegen zunächst nicht interessiert. Man müsse die Entwicklung abwarten, sagte Schöning. Langfristig schließe man jedoch nicht aus, Möglichkeiten im Irak zu prüfen.

Webseite: http://www.rwe.com

- Von Oliver Klaus, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 29725-104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   May 21, 2009 08:53 ET (12:53 GMT)

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