Teuerung |
16.06.2023 14:29:00
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Inflation sinkt im Euroraum im Mai
Experten sehen als Grund für die rückläufige Inflation einerseits einen Basiseffekt bei den Energiepreisen aufgrund der starken Preisanstiege im Vorjahr infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Andererseits seien die Verbraucher zum Sparen gezwungen und die Unternehmen hätten daher weniger Spielraum, um die Preise weiter zu erhöhen.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig 2 Prozent wird allerdings nach wie vor deutlich überschritten. Seit vergangenem Sommer stemmt sich die Notenbank mit höheren Leitzinsen gegen die Teuerung. Zuletzt hat sie ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent erhöht.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, war im Mai ebenfalls rückläufig. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 5,3 (Vormonat: 5,6) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stagnierten die Verbraucherpreise im Mai in der Gesamtrate, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,2 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
Arbeitskosten im Euroraum steigen im ersten Quartal spürbar
Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um nominal 5,0 (Vorquartal: 5,6) Prozent gestiegen. Dahinter stand ein Anstieg der Lohnkosten um 4,6 (zuvor: 5,0) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 6,2 (7,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte. In der gesamten EU erhöhten sich die Arbeitskosten um 5,3 (5,7) Prozent.
In Deutschland stiegen die Arbeitskosten um 5,8 (6,2) Prozent, in Frankreich um 4,1 (5,1) Prozent und in Italien um 2,1 (5,1) Prozent.
Die höchsten Anstiege der Lohnkosten wurden in Bulgarien (15,7 Prozent), Rumänien (14,3 Prozent) und Litauen (13,2 Prozent) verzeichnet. Vier weitere EU-Mitgliedstaaten verzeichneten einen Anstieg um mehr als 10 Prozent, nämlich Estland (12,0 Prozent), Kroatien (11,3 Prozent), Polen (10,7 Prozent) und Belgien (10,1 Prozent).
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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