Auch Dialog-Papier legt zu |
28.05.2015 12:28:41
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Infineon-Aktie klettert: Übernahmefantasie in Chipbranche
Es wäre die bislang größte Übernahme in der Branche. Die Anleger störte dabei wenig, dass es nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg noch keine Vereinbarung der Unternehmen gibt und die Gespräche auch ohne ein Gebot beendet werden könnten. Broadcom-Aktien schossen zur Wochenmitte um mehr als ein Fünftel hoch, Avago kletterten um fast 8 Prozent nach oben. Der US-Halbleiterindex SOX erklomm den höchsten Stand seit 2001.
KONSOLDIERUNGSDRUCK IN DER BRANCHE
Hierzulande verteuerten sich die Papiere von Infineon als unangefochtener Favorit im deutschen Leitindex DAX am Donnerstag um 4,83 Prozent auf 12,36 Euro. In der Spitze stiegen die Papiere bis auf 12,415 Euro. Mehr hatten sie zuletzt im Juli 2007 - bevor die Finanzkrise hochkochte - gekostet. Seit Jahresbeginn hat die Aktie mittlerweile rund 40 Prozent zugelegt und ist damit allen DAX-Kollegen davon geeilt.
Für die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor ging es um zweieinhalb Prozent nach oben auf ein Hoch seit dem Jahr 2000.
In der Halbleiterindustrie dreht sich das Übernahmekarussell schon seit einiger Zeit. Börsianer sprechen von Konsolidierungsdruck. In der Branche zähle die Größe, sagte ein Analyst. Er rechnet mit weiteren Transaktionen, wenngleich er davon ausgeht, dass die Geschwindigkeit der Konsolidierung ihren Höhepunkt erreicht hat.
Dass die Branche in Bewegung ist, zeigte am Donnerstag ein anderer Deal: Der niederländische Infineon-Konkurrent NXP schlug zur Finanzierung einer Übernahme das Geschäft mit Hochfrequenzleistungsverstärkern für 1,8 Milliarden Dollar los. Im März hatte NXP angekündigt, das US-Unternehmen Freescale kaufen zu wollen. Zum Zeitpunkt der Ankündigung belief sich der Wert der Übernahme inklusive Schulden von Freescale auf insgesamt 16,7 Milliarden Dollar. Da der Kurs der NXP-Aktien - mit denen soll ein Teil des Kaufs finanziert werden - seitdem deutlich zugelegt hat, stieg der Wert auf zuletzt rund 19 Milliarden Dollar.
INFINEON PROFITIERT VON JÜNGSTER ÜBERNAHME
Auch Infineon war in den vergangen Monaten nicht untätig: Der DAX-Konzern schluckte das US-Unternehmen International Rectifier. Mit dem rund 3 Milliarden Dollar teuren Kauf wollten sich die Münchener vor allem einen besseren Zugang zum amerikanischen und asiatischen Markt verschaffen. Das scheint aufzugehen. Neben einer starken Nachfrage in allen Bereichen und der Euro-Schwäche hatte auch die Übernahme den Umsatz und den operativen Gewinn des Dax-Konzerns zuletzt in die Höhe getrieben. Das Unternehmen schraubte die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr nach oben.
Vorerst dürfte Infineon nach Einschätzung von Händler Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel allerdings keine weiteren Transaktion ins Auge fassen. Der Kurs profitiere von der der guten Stimmung in der Branche.
/mis/das/stbFRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX)
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