14.10.2007 16:54:00
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HINTERGRUND: Nach zwei Jahren Wartezeit kann der A380 durchstarten
Es war das ehrgeizige Milliarden-Projekt selbst, das wegen der Verspätungen zum Albtraum für Airbus wurde, der seine Werke europaweit verteilt hat. Der Luftfahrtkonzern EADS stürzte in eine tiefe Krise. Nun hat zudem ein Zwischenbericht der französischen Börsenaufsicht AMF den Verdacht genährt, die EADS-Führungsspitze sowie die Großaktionäre Lagardère und DaimlerChrysler könnten mit Insiderwissen um Entwicklungsprobleme beim A380 lukrative Aktiengeschäfte gemacht haben.
Besonders Probleme mit Verkabelung und Software hatten Airbus im vergangenen Jahr derart aus dem Zeitplan gerissen, dass sich die Führungsspitze zu massiven Einschnitten gezwungen sah. "Power8" wurde das vor Jahresfrist verkündete Sparprogramm getauft. Die geplante Streichung von 10.000 Stellen vor allem in Deutschland und Frankreich rief erneut die politischen Spitzen in Berlin auf den Plan - was den Managern das Arbeiten nicht immer einfacher macht. Sechs Airbus-Werke sowie der EADS-Standort Augsburg sollen überdies den Eigentümer wechseln. Inzwischen stockt der Verkaufsprozess.
Doch aller Schwierigkeiten zum Trotz: Airbus ist im Konkurrenzkampf mit dem US-Erzrivalen Boeing insgesamt gut aufgestellt. Die Auftragsbücher sind voll. Und auch Boeing musste kürzlich Verspätungen bei seinem Vorzeigeprojekt, dem 787 "Dreamliner" einräumen. Einmal mehr wird klar, dass der Bau eines neuen Flugzeug-Typen in dieser Dimension eine der großen industriellen Herausforderungen ist, bei der allein wegen der jahrelangen Entwicklungszeit mit Schwierigkeiten zu rechnen ist.
Wenn am Montag der A380 zur Erstauslieferung auf dem Toulouser Rollfeld präsentiert wird, richten sich die Kameras somit tatsächlich auf einen Meilenstein der Luftfahrt. Das doppelstöckige Großflugzeug steht im Range der vor gut vier Jahrzehnten gestarteten Boeing 747, dem ersten "Jumbo-Jet", oder dem inzwischen spektakulär gescheiterten Überschallflieger Concorde. Gut 800 Passagiere - bei nur einer Klasse - können im A380 effizient und kostengünstig transportiert werden. Bei der Aufteilung in drei Klassen sind es etwa 500.
Die Fluglinien freuen sich über niedrigere Treibstoff- und Wartungskosten. Und so sind ungeachtet des Ärgers über die Verspätung beim A380 die Fluggesellschaften wie Emirates, Qantas oder Lufthansa nicht abgesprungen. 189 Bestellungen und Optionen liegen heute vor. Wieviele Flugzeuge Airbus verkaufen muss, damit sich seine Milliarden-Investition am Ende gelohnt hat, steht nicht eindeutig fest.
Die nächste große Herausforderung für Airbus ist nun der reibungslose Anlauf der Serienproduktion. Vier Flugzeuge im Monat sollen es werden. Weitere Verspätungen sind aber auch dabei nicht ausgeschlossen, wie Airbus-Chef Thomas Enders im "Spiegel" einräumt. Mit Entwicklungsfragen müssen sich die Ingenieure nun beim mittelgroßen Langstreckenflugzeug A350 beschäftigen. Das Konkurrenz- Projekt zum Boeing-Dreamliner ist eine weitere Großbaustelle für Airbus. Nach Kundenkritik musste eine erste Version bereits überarbeitet werden. Die Erstauslieferung ist für 2013 geplant - eine Herausforderung für Airbus, sein angekratztes Image aufzupolieren./dj/DP/fj
--- Von Dorothee Junkers, dpa ---
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