Rezession voraus |
30.04.2023 22:07:00
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Hedge-Fonds-Milliardär sieht erhebliche Rezessionsgefahr - Anleger haben kaum Alternativen
• Es droht eine lange Phase niedriger Renditen
• Anleger haben nur wenig sinnvolle Möglichkeiten
Paul Singer hat sich in den letzten Jahren mehrmals besorgt hinsichtlich der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed geäußert. Angesichts des derzeitigen Bankenbebens fühlt sich der Milliardär, der bereits im Vorfeld der Finanzkrise 2008 vor den Gefahren von Subprime-Hypotheken gewarnt hatte, nun erneut bestätigt: "Ich denke, dass wir uns in einer äußerst gefährlichen und verwirrenden Phase befinden", sagte 78-Jährige während eines Interview mit dem "Wall Street Journal".
Singer ist pessimistisch
Die Fed kämpft derzeit mittels einer beispiellosen Serie großer Zinsschritte gegen eine ausufernde Inflation. So wurde der Leitzins zuletzt im März 2023 um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent angehoben. Mitte Februar haben die Währungshüter das Zinserhöhungstempo verlangsamt und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Im vergangenen Jahr hatte sie mit großen Schritten die Zinsen erhöht. So hatte Anfang März 2022 der Leitzins noch bei null Prozent gelegen. Doch diese geldpolitische Straffung blieb nicht ohne negative Folgen. So ging infolge der stark angestiegenen Leitzinsen in Verbindung mit hausgemachten Problemen Anfang März 2023 die Silicon Valley Bank (SVB) Pleite und auch andere mittelgroße US-Banken gerieten in eine Krise.
Doch Singer befürchtet, dass die Probleme an den Märkten ein Jahr nach den Zinserhöhungen der Fed erst beginnen könnten. "Es besteht eine erhebliche Rezessionsgefahr", so Singer in dem Interview. Doch dies sieht er nicht nur negativ. Der aktivistische Investor hält nämlich einen Kreditkollaps und eine tiefe Rezession für notwendig, um die Finanzmärkte nachhaltig zu sanieren. Denn nur so könnten sie seiner Meinung nach von den Exzessen befreit werden, die durch die jahrelange Politik des billigen Geldes entstanden seien. "Ein Kreditkollaps ist zwar schrecklich, aber nicht so schlimm wie eine Hyperinflation, was den Zusammenbruch der Gesellschaft bedeuten würde", erläuterte Singer.
Folgen für die Anleger
"Die Bewertungen sind immer noch sehr hoch", zitiert das Wall Street Journal den Gründer der Investmentgesellschaft Elliot Investment Management. Weiter sagte er: "Wir sehen die Möglichkeit einer langen Phase mit niedrigen Renditen bei Finanzanlagen, niedrigen Renditen bei Immobilien, Unternehmensgewinnen, höheren Arbeitslosenquoten als derzeit und viel Inflation in der nächsten Runde."
Angesicht dessen hätten Anleger nur wenig Möglichkeiten sich zu schützen. Doch kurzfristige US-Staatsanleihen würden immerhin "eine anständige Rendite abwerfen, ohne dass die Wahrscheinlichkeit eines negativen Ergebnisses besteht". Außerdem könne es Sinn machen, etwas Gold im Portfolio zu besitzen.
Wertlose Kryptowährungen
Die von Krypto-Enthusiasten verbreitete These, dass Kryptowährungen ein Safe-Haven-Asset sind, lehnt Paul Singer entschieden ab: "Es gibt Tausende von Kryptowährungen. Darum sind sie auch nichts wert. Jeder kann eine machen. Sie sind lediglich ein Nichts mit einem Marketing-Pitch - buchstäblich nichts", lautet sein hartes Urteil.
Marathon Petroleum und Pinterest im Fokus
Zwei der größten Beteiligungen im Portfolio von Elliott Investment Management sind laut Yahoo Finance Aktien der beiden US-Konzerne Marathon Petrolfeum (10,5 Prozent) und Pinterest (5,5 Prozent). Wie der Daten-Seite TipRanks zu entnehmen ist, werden dabei die Papiere des Raffinerie-Unternehmens von 11 Analysten mit Buy und von zweien mit Hold bewertet. Das durchschnittliche Kursziel in einem Jahr wird mit 151,31 US-Dollar angegeben. Daneben erhielt die Social-Media-Plattform sieben Mal ein Buy- und 15 Mal ein Hold-Ranking - bei einem durchschnittlichen Kursziel von 28,81 US-Dollar.
Redaktion finanzen.at
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