10.04.2019 11:12:44

Haniel-CEO geht unverändert von Metro-Ausstieg aus

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Haniel geht weiterhin davon aus, zur Jahresmitte aus seinem Metro-Engagement auszusteigen. Der tschechische Investor EPGC, der im vergangenen Jahr von Haniel eine erste Metro-Tranche erwarb, habe zwar vor kurzem von der vertraglich eingeräumten Verlängerung der Kaufoption für die zweite Metro-Tranche Gebrauch gemacht, sagte Haniel-Chef Stephan Gemkow auf der Jahrespressekonferenz. "Stand heute haben wir aber keine Erkenntnisse, dass sich die Pläne des Erwerbers hinsichtlich des letzten Teils der Tranche geändert hätten", sagte Gemkow, der Ende Juni bei dem Duisburger Family-Equity-Unternehmen ausscheidet.

Falls EPGC die Kaufoption nicht zieht, werde Haniel mit dann 15,2 Prozent Anteilsbesitz an Metro seine Rolle als Aktionär und im Aufsichtsrat weiter spielen und dazu beitragen, dass "wertsteigernde Aktivitäten" bei Metro umgesetzt werden, so Gemkow. Im vergangenen Jahr hatte EPGC von Haniel 7,3 Prozent an Metro erworben sowie eine Kaufoption auf bis zu weitere 15,2 Prozent, die Haniel noch an Metro hält. Die Verlängerung bis Ende Juni hat zu Spekulation im Kapitalmarkt geführt, dass EPGC seine Pläne ändern könnte.

Inklusive anderer Metro-Anteile, die EPGC bereits hält bzw. Kaufoptionen, die auch im Juni fällig werden, würde EPGC dann über 30 Prozent an Metro halten, womit ein Übernahmeangebot an die anderen Metro-Aktionäre fällig wäre. EP Global Commerce (EPGC) ist eine Erwerbsgesellschaft der beiden tschechischen Unternehmer und Investoren Patrik Tkac und Daniel Kretinsky.

Haniel-CFO Florian Funck verteidigte das Metro-Investment, das bei Haniel im abgelaufenen Jahr die Bilanz verhagelt und maßgeblich zu einem milliardenschweren Verlust im Finanzergebnis beigetragen hat. Über den gesamten Zeitraum seit den 1960er Jahren habe das Metro-Investment für Haniel im Schnitt jährlich 16 Prozent Rendite erzielt, so Funck. Allerdings sei Haniels Entscheidung 2007, den Anteil aufzustocken "wenig glücklich" gewesen, denn seitdem habe die Rendite minus 6 Prozent betragen.

Der Ausstieg bei Metro bedeute allerdings nicht, dass Haniel auch "automatisch" bei der ehemaligen Schwester Ceconomy verkaufen wolle, so Funck. "Vor allem nicht bei dem aktuellen Kurs." Haniel sei "sehr zuversichtlich", dass sich unter dem neuen Management bei der Mutter von Media Markt und Saturn die Situation verbessern werde. Bei Ceconomy ist Haniel mit 22,7 Prozent der größte Aktionär. Allerdings kann Haniel über eine Umtauschanleihe, die 2020 fällig wird, den Anteil an Ceconomy reduzieren.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/cbr

(END) Dow Jones Newswires

April 10, 2019 05:12 ET (09:12 GMT)

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