Erträge entwickeln sich positiv
Der Nettoerfolg im Zinsengeschäft nimmt um 3,1 Prozent auf 71,9 Millionen Franken zu. Eine gute operative Leistung über das gesamte Jahr sowie die Auflösung einzelner Wertberichtigungspositionen ermöglichen diese positive Entwicklung. Der Kommissionserfolg steigt um 8,7 Prozent auf 15,9 Millionen Franken. Treiber hierfür sind die wachsenden Erträge aus dem Credit Servicing Angebot im «bitubi» Geschäft sowie ein erfolgreiches Anlagegeschäft. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft erhöht sich insbesondere dank eines sehr guten Devisenerfolgs um 3,9 Millionen Franken auf 8,8 Millionen Franken. Die Kursverluste an den Börsen sowie der starke Zinsanstieg sorgen im Berichtsjahr für nicht realisierte Bewertungsverluste auf Finanzanlagen von 3,2 Millionen Franken. In Summe resultiert daraus beim übrigen ordentlichen Erfolg ein Minus in der Höhe von 1,3 Millionen Franken. Der Betriebsertrag verbessert sich um 5,1 Prozent auf 95,4 Millionen Franken.
Trotz Investitionen Verlangsamung des Kostenwachstums
Im Berichtsjahr investiert die Bank in den weiteren Aufbau von qualifiziertem Personal und weist gegenüber Vorjahr höhere Kosten im Bereich des IT-Unterhalts und der IT-Sicherheit aus. Der Personalaufwand steigt um 7,9 Prozent auf 38,0 Millionen Franken; per Ende 2022 beschäftigt die Glarner Kantonalbank 307 Mitarbeitende. Der Sachaufwand nimmt um 12,5 Prozent auf 22,8 Millionen Franken zu. Für die Abgeltung der Staatsgarantie an den Kanton Glarus ist der Maximalbetrag von 3,0 Millionen Franken angefallen. Der Geschäftsaufwand erhöht sich um 9,6 Prozent auf 60,8 Millionen Franken.
Geschäftserfolg auf Vorjahresniveau
Der Geschäftserfolg stellt sich mit 29,3 Millionen Franken auf Vorjahresniveau ein, während der Reingewinn um 3,4 Prozent auf 25,3 Millionen Franken zulegen kann. Die Abschreibungen auf Sachanlagen reduzieren sich leicht auf 5,7 Millionen Franken und die Abgaben für Steuern betragen 4,0 Millionen Franken.
Hypotheken und Kundengelder nehmen zu
Bei den Ausleihungen entwickelt sich das Geschäft mit den Hypotheken mit einem Plus von 446 Millionen Franken weiterhin sehr gut. Die Kundengelder erhöhen sich um 361 Millionen Franken. Kassenobligationen gewinnen 2022 dank der Zinswende an Beliebtheit.
Die Bilanzsumme steigt um 10,6 Prozent auf rund 8,6 Milliarden Franken. Per 31.12.2022 weist die Glarner Kantonalbank einen Eigenmitteldeckungsgrad von 236 Prozent aus; dieser Wert liegt deutlich über der spezialgesetzlichen Vorgabe von 165 Prozent. Die Leverage Ratio beträgt 5,7 Prozent.
Weiterer Ausbau des B2B-Geschäfts
Seit Anfang 2022 tritt das GLKB Business-to-Business (B2B) Geschäft unter dem neuen Brand «bitubi» auf. In diesem Bereich bietet die GLKB Dienstleistungen wie das Servicing von Kreditgeschäften oder die Lizenzierung von Software an. Im Berichtsjahr konnten mit der Pensionskasse Stadt Winterthur und der Gebäudeversicherung Luzern wiederum neue Kunden gewonnen werden. Gegenüber Vorjahr erwirtschaftet «bitubi» rund 1,3 Millionen höhere Kommissionserträge.
Unveränderter Dividendenantrag an Generalversammlung 2023
Die Ende 2021 vollzogene Wandlung der nachrangigen Wandeldarlehen befreundeter Kantonalbanken stärkt das Eigenkapital der Bank weiter, erhöht aber gleichzeitig die Anzahl dividendenberechtigter Aktien um 2 Millionen auf 13,5 Millionen. Dank positivem Geschäftsgang kann der Verwaltungsrat der Generalversammlung trotz erweitertem Aktionariat eine unveränderte Dividende von 1,10 Franken pro Aktie (11% auf dem Nominalkapital) beantragen. Dies entspricht einer Ausschüttung von rund 14,9 Millionen Franken oder 59 Prozent des Bilanzgewinns. Zudem freut sich der Verwaltungsrat, nach dreijähriger Corona-bedingter Pause die Aktionärinnen und Aktionäre an der Generalversammlung 2023 wieder persönlich begrüssen zu dürfen.
16,0 Millionen Franken für die öffentliche Hand
Mit der Abgeltung für die Staatsgarantie, der Steuer-Ablieferung und der beantragten Divi-dendenausschüttung fliessen bei positivem Entscheid der Generalversammlung 16,0 Millionen Franken an die öffentliche Hand. Zusätzlich werden 6,2 Millionen Franken an die rund 3'650 Publikumsaktionäre ausgeschüttet. Auf Basis des Jahresendkurses der GLKB-Aktie von 24,8 Franken beträgt die Dividendenrendite 4,4 Prozent.
Strategische Kennzahlen per Ende 2022
Der Erfüllungsgrad der strategischen Kennzahlen reflektiert das kompetitive Umfeld.
Kennzahl
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Ziel
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Wert per 31.12.2022
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Eigenkapitalrendite
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7,5 10%
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7,5%
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Cost-Income-Ratio
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60 50%
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60,6%
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Eigenmitteldeckungsgrad
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Mind. 200%
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235,55%
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Eigenmittelbedarfsquote
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Max. 3,85%
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3,07%
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Wachstum Betriebsertrag
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+4% p.a.
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5,1%
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Wachstum bilanzneutraler Ertrag
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+5% p.a.
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4,9%
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Neue Strategie «Fokus26»
Die GLKB schliesst per Ende des Berichtsjahrs erfolgreich die Strategieperiode 2018-2022 ab. Für den Zyklus 2023 bis 2026 präsentiert die Bank eine neue Vision und Strategie. Sie reagiert damit auf das veränderte Marktumfeld und die gestiegenen Kundenbedürfnisse. Die neue Vision baut auf den Grundpfeilern «engagiert, partnerschaftlich, verlässlich» auf. Die Bank signalisiert damit, dass sie nebst Digitalisierung und Innovation weiterhin auf den direkten Kundenkontakt setzt und in ihre Beratungskompetenz investiert. Die neue Strategie «Fokus26» bildet die Richtschnur für die nächsten vier Jahre. Im Zentrum steht die Stärkung der fünf wichtigsten Geschäftsfelder: Basisprodukte, Finanzieren, Anlegen, Vorsorgen und Business-to-Business. Dabei sollen die starken Marktpositionen in diesen Geschäftsfeldern weiter gefestigt und gleichzeitig Chancen mit Mehrwert genutzt sowie die Rentabilität und Effizienz gesteigert werden.