Lob für Buffett |
22.08.2023 23:33:00
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Großinvestor lobt Buffett: Berkshire Hathaway-Aktie stemmt sich erfolgreich gegen hohe Zinsen und Rezession
• Schutz vor "wirtschaftlichen Schocks"
• Zukünftige Investitionskraft gesichert
Steven Check hat Portfolio größtenteils Berkshire Hathaway verschrieben
Steven Check, Gründer des Vermögensverwalters Check Capital Management, verwaltete Ende Juni 2023 ein Vermögen von knapp 2,5 Milliarden US-Dollar, wie das 13F-Formular, das institutionelle Investoren, deren verwaltetes Vermögen 100 Millionen US-Dollar überschreitet, vierteljährlich bei der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission einreichen müssen, offenbart. Zur größten Position im Check-Portfolio zählten Ende des zweiten Quartals 3.917.700 bullishe Call-Optionen auf B-Aktien von Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, die zum Stichtag einen Marktwert von 1,335 Milliarden US-Dollar hatten, gefolgt von 1.360.222 Exemplaren der B-Titel im Wert von 463,836 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus hielt Check zum 30. Juni 2023 46 A-Aktien von Berkshire Hathaway, mit einem Börsenwert von 23,819 Millionen US-Dollar. Insgesamt beliefen sich die Berkshire-Beteiligungen des Vermögensverwalters im abgelaufenen Jahresviertel auf ungefähr 1,824 Milliarden US-Dollar und machten damit 72,18 Prozent des gesamten Depotwerts aus.
Berkshire Hathaway setzt sich gegen hohe Zinsen und Rezession durch
Check dürfte sein seit den 1990er-Jahren bestehendes Engagement an Berkshire Hathaway auch zukünftig nicht zurückfahren, wie aus einem Interview des Präsidenten und Chief Investment Officer des Vermögensverwalters mit "Business Insider" hervorgeht. So dürfte sich die Erfolgsgeschichte von Buffetts Investmentgesellschaft ungeachtet des wirtschaftlichen Klimas in den USA fortsetzen, zeigte sich Check sicher. Dem Marktkenner zufolge sei Berkshire Hathaway "speziell darauf ausgelegt, wirtschaftlichen Schocks standzuhalten" und sei damit auch nicht von hohen Zinsen oder einer Rezession bedroht. "Berkshire verfügt über einige natürliche Absicherungen gegen unterschiedliche makroökonomische Umgebungen", stellte Check fest. "Das ist einer der Vorteile, wenn man alles verkauft, von Hamburgern über Versicherungen und Flugzeugteile bis hin zu Süßigkeiten." Damit spielte der Investor auf Buffetts Investitionen in die US-Fast-Food-Kette Dairy Queen, den Versicherungskonzern Alleghany, den Flugzeugteilehersteller Precision Castparts (PCC) sowie den Pralinenproduzenten See's Candies an.
Buffetts milliardenschweres Finanzpolster
Und auch für zukünftige Investition sei Buffett mit seinem Bargeldbestand in Höhe von 147 Milliarden US-Dollar bestens vorbereitet. "Angesichts der soliden Bilanz des Unternehmens und des konstanten freien Cashflows ist es in schwierigen Zeiten ein Käufer von abgezinsten Vermögenswerten", stellte Check zukünftige Käufe des "Orakels von Omaha" in Aussicht. So könne das Unternehmen bei sinkenden Aktienbewertungen erneut im großen Stil zugreifen und so das ein oder andere Schnäppchen schießen. "Wir glauben nicht, dass sich das in der nächsten Rezession ändern wird, egal, wann sie kommt."
Darüber hinaus dürfte sich das Finanzpolster von Berkshire Hathaway auch zukünftig eher vergrößern, so der Unternehmer. Dank höherer Zinssätze und damit auch gestiegenen Renditen dürften kurzfristige Staatsanleihen dem Buffett-Konzern im Jahr nahezu 8 Milliarden US-Dollar einbringen. Das Ende der Fahnenstange ist bei den Bargeldbeständen der Gesellschaft also noch lange nicht erreicht.
Buffett-Depot als Hinweisgeber für Verbraucherverhalten?
Aufgrund seiner breiten Aufstellung könnten sich aus der Entwicklung des Buffett-Depots außerdem Rückschlüsse auf das Konsumverhalten in den USA ziehen lassen. So vermeldete Berkshire Hathaway laut Business Insider kürzlich einen Rückgang der Umsätze und Gewinne bei vielen der verbraucherorientierten Unternehmen, an denen man Anteile hält. Dies könnte möglicherweise als Indikator für nachlassende Verbraucherausgaben gewertet werden, wie das Portal berichtete.
Buffett-Beteiligung Forest River mit 34-prozentigem Umsatzrückgang
Check sieht das jedoch anders, wie er im Interview erklärte. So sei das auf Omnibusse, Nutzfahrzeuge und Wohnmobile spezialisierte Unternehmen Forest River im Portfolio des Börsengurus am stärksten von Umsatzrückgängen betroffen. "Die Rückgänge spiegeln die niedrigeren Umsätze bei Forest River und fast allen unseren anderen Konsumgütergeschäften wider", schrieb Berkshire Hathaway im Rahmen der Zahlenvorlage zum zweiten Quartal 2023. Die Einnahmen von Forest River fielen im Berichtszeitraum 34 Prozent niedriger aus. Dafür hat Check jedoch eine Erklärung: Während der Corona-Pandemie erlebte der Markt für Freizeitfahrzeuge einen regelrechten Boom, nun könne sich die Nachfrage aber wieder normalisieren, so der Investor. Zusätzlich lasten die hohen Zinsen auf den Kreditkonditionen, was den Kauf der Fahrzeuge ebenfalls unattraktiver wirken lasse.
Nachfrageverschiebung statt -einbruch
Auch ein Rückgang im Schuh- und Bekleidungsgeschäft sei keine Folge eines Nachfrageeinbruchs, sondern auf den Verlust von Marktanteilen zurückzuführen. Außerdem sei eine Verschiebung innerhalb von Konsumkategorien erkennbar gewesen: Im zweiten Quartal 2023 legten die Verkäufe von Neuwagen unter den Berkshire-Unternehmen zu, während Einrichtungsgegenstände weniger umgesetzt wurden. "Es ist schwer zu erkennen, ob das daran liegt, dass die Verbraucher nicht über die Möglichkeit verfügen, Geld auszugeben, oder ob sie es nur für andere Kategorien ausgegeben haben", hielt Check fest.
An der Erfolgsgeschichte, die Berkshire Hathaway darstellt, tue dies jedenfalls keinen Abbruch, so Großinvestor.
Redaktion finanzen.at
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