30.10.2019 17:11:00

Grasser-Prozess - Zeuge: Konto Karin gehörte Plech - "Sonnenklar"

Auf der Suche nach der Spur des Geldes in der Causa Buwog hat heute Nachmittag ein Bankberater der Hypo Liechtenstein mit seiner Aussage zum von ihm betreuten Konto "Karin" die Anklage gestützt. Laut Staatsanwaltschaft gehört das Konto "Karin" dem angeklagten Makler Ernst Karl Plech, befüllt mit Geld aus der Buwog-Verkaufsprovision. Laut dem Angeklagten Walter Meischberger gehört "Karin" aber ihm.

Dazu sagte der Zeuge Tobias S. heute zu Richterin Marion Hohenecker: "Es war sonnenklar, es (das Konto, Anm.) gehört Herrn Plech." Später meinte der Zeuge noch: "Bei 'Karin' hatte ich keine Wahrnehmung von Herrn Meischberger." Weiters meinte S., der via Videokonferenz aus Liechtenstein in den Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts zugeschaltet war, dass er keine Zweifel hatte, dass Plech der wirtschaftlich Berechtigte des Kontos war. "Wenn das Konto auf mich lautet, dann bin ich der wirtschaftlich Berechtigte, das ergibt sich per se", so S. Dass das Konto Meischberger gehören könnte sei jedenfalls nie ein Thema gewesen.

Zur Erklärung: Die Staatsanwaltschaft wirft dem Erstangeklagten Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Plech vor, bei der Buwog-Provision von 9,6 Mio. Euro, die offiziell an Meischberger und dem mitangeklagten Lobbyisten Peter Hochegger ging, mitkassiert zu haben - und will dies unter anderem dadurch beweisen, dass das Konto Karin, auf das ein Teil der Provision ging, gar nicht Meischberger, wie dieser behauptet, gehört - sondern Plech.

Der Zeuge beschrieb heute am 118. Verhandlungstag, wie er nach dem abrupten Ausscheiden des vorigen Bankberaters von Plech "wie die Jungfrau zum Kind" zu dem Makler als Kunden gekommen sei. Er habe Plech im November 2008 bei einem Kundengespräch in Wien getroffen, auch Plechs Ehefrau und sein Sohn seien dabei gewesen. Man habe bei dem Kennenlern-Gespräch auch über die Verzinsung der Guthaben gesprochen: "Das war Ende 2008, da haben wir noch in einer Zeit gelebt, wo man für Sparguthaben Zinsen bekommen hat", erklärte er.

Im September 2009, nach der Selbstanzeige von Meischberger weil er die Buwog-Provision nicht versteuert hatte, habe sich dann die Beratung erübrigt, weil dann die Rechtsabteilung seiner Bank das Zepter übernommen hatte und auch das Konto "Karin" gesperrt wurde: "Da war finito", so der Zeuge. Dass daraufhin eine Erklärung zur Bank gekommen sei, dass das Konto "Karin" in Wahrheit Meischberger gehöre, davon wisse er nichts.

Zu seinem Verhältnis nach den Zeugen von gestern befragt, meinte S., er kenne diese vom Sehen, habe aber keine Geschäfte mit ihnen gemacht. "Die Welt ist klein in Vorarlberg und Liechtenstein", so der gebürtige Vorarlberger, der damit an einen Ausspruch seines Landsmannes, des Ex-Vizekanzlers Hubert Gorbach erinnerte, der einst in einem Bewerbungsschreiben mitgeteilt hatte, dass sein Heimatbundesland "too small" für ihn ist.

(Schluss/folgt Zus.) stf/gru

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