Kein Mega-Deal |
02.05.2016 16:00:00
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Fusion in US-Ölindustrie geplatzt: Halliburton bläst Baker-Hughes-Kauf ab
Zum Zeitpunkt der Ankündigung im Herbst 2014 war die Übernahme auf 35 Milliarden Dollar taxiert worden. Da Halliburton einen Teil des Kaufpreises in eigenen Aktien begleichen wollte und der Kurs wegen der Probleme der Branche in den vergangenen Monaten unter Druck stand, wäre Baker Hughes bei der Übernahme zuletzt 28 Milliarden Dollar wert gewesen. Die Marktkapitalisierung des Konzerns lag am Freitag bei rund 21 Milliarden.
Halliburton-Chef Dave Lesar begründete den Rückzug mit dem Widerstand der Kartellbehörden und der schwierigen Lage der Branche, die mit dem Ölpreis-Verfall kämpft. Seit Mitte 2014 hat sich der Ölpreis auf dem Weltmarkt bis heute in etwa halbiert. Seit der Ankündigung der Übernahme beläuft sich der Rückgang immer noch auf rund 40 Prozent. Weil Ölstaaten wie Saudi-Arabien sich im Kampf um Marktanteile weigern, ihre Fördermengen zu drosseln, ist es weltweit zu einem erheblichen Überangebot an Rohöl gekommen.
Baker Hughes reagierte auf die Absage mit einem umfangreichen Sparprogramm und einem Aktienrückkauf. Durch einen Umbau seiner Organisation will das Unternehmen seine jährlichen Kosten bis Ende 2016 um eine halbe Milliarde Dollar senken. Künftig will Baker Hughes seinen Vertrieb breiter aufstellen, um mit geringeren Investitionen und geringeren Risiken die Marktchancen zu nutzen. In den USA will die Gesellschaft nur noch selektiv in der Ölförderung an Land vertreten bleiben.
An der von Halliburton zu zahlenden Vertragsstrafe über 3,5 Milliarden Dollar sollen auch die Aktionäre profitieren. Baker Hughes will für 1,5 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen und eine Milliarde Dollar Schulden abbauen. Zudem will das Unternehmen eine Kreditlinie refinanzieren, die im September ausläuft.
Viele Ölkonzerne wie BP und Statoil haben die Erkundung weiterer Öl- und Gasvorkommen auf Eis gelegt und ihre Investitionen um Milliardensummen zurückgefahren. Das Analysehaus Wolfe Research geht sogar davon aus, dass etwa einem Drittel der Gas- und Ölfirmen in den USA das Aus droht. Dadurch brechen den Ölfeldausrüstern wesentliche Einnahmen weg.
Zudem war der Fusionsplan bei Kartellbehörden in den USA und Europa auf Ablehnung gestoßen. Die Kartellwächter des US-Justizministeriums hatten im April eine Klage gegen das Zusammengehen eingereicht. "Der geplante Zusammenschluss würde entscheidenden Wettbewerb eliminieren (...) und US-Verbraucher gefährden", betonte Justizministerin Loretta Lynch.
Aus Brüssel hatte es im Januar geheißen, die EU-Kommission wolle verhindern, "dass sie (die Übernahme) zu einer geringeren Auswahl oder höheren Preisen bei Öl- und Gasexplorations- und Förderdienstleistungen in der EU führt". Halliburton und Baker Hughes sind hinter Schlumberger die zweit- und drittgrößten Ölfeldausrüster in den USA.
/gp/DP/zb/fbrHOUSTON (dpa-AFX)
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