25.09.2019 14:53:00

Für BKS gemeinsame Filialen mit Finanzdienstleistern denkbar

Die börsennotierte Regionalbank BKS Bank mit Sitz in Klagenfurt und 63 Filialen in Österreich, Slowenien, Kroatien und der Slowakei will weitere Niederlassungen gründen. In Kärnten sei man mit 20 Filialen an der Zielstruktur. In der Steiermark, in Niederösterreich und Wien sieht die Bank aber noch Potenzial. Ebenso in Slowenien und noch mehr in Kroatien.

Das sagte die Vorstandschefin der BKS, Herta Stockbauer, am Mittwoch beim Börsianer-Festival in Wien. Anders als einige deutsche Banken - namentlich Sparkassen und Volksbanken - die regional in nächster Zeit Filialgemeinschaften testen wollen, kann sich Stockbauer die Hereinnahme einer anderen Bank in ihre BKS-Filialen nur sehr schwer vorstellen. Sehr wohl vorstellbar wäre dies aber mit Finanzdiensteistern, etwa aus dem Versicherungsbereich, sagte die BKS-Chefin zur APA. Davor wären aber viele Abgrenzungsfragen zu klären.

Mit den Schwesterbanken Oberbank und BTV wird schon lang in den Filialen kooperiert. So können Oberbank-Kunden das Filialnetz der BKS nutzen, umgekehrt können BKS-Kunden zur Oberbank gehen, auch bei deren Niederlassungen in Deutschland. "Über diese Kooperation haben wir ein großes Netzwerk", so die Bankerin.

"Die Filiale, wie wir sie vor zehn Jahren kannten, gibt es so nicht mehr", befand Stockbauer in einer Diskussionsrunde heute in Wien. Gesamtwirtschaftlich habe Österreich zu viele Bankfilialen. Abgesehen von Flagship-Filialen würden die meisten Standorte heute kleiner und mit weniger Mitarbeitern geführt. Die Debatte um die Zukunft des Filialgeschäfts will die Bankerin aber nicht nur auf das Privatkundengeschäft beschränkt sehen. Für viele kleine Gewerbetreibende seien Firmenkundenberater vor Ort zentral, auch wenn sehr viel digital laufe. Ein besonderes Thema seien in Österreich auch noch die stark mit dem Bargeld verbundenen Sparbücher.

Im Streit um einstige Kapitalerhöhungen bei den untereinander verflochtenen Regionalbanken geht es im Fall der BKS am 26. November vor Gericht. Da ist erste Tagsatzung. In dem Streit geht es um den Vorwurf der an allen drei Regionalbanken beteiligten UniCredit Bank Austria, dass die verflochtenen Regionalbanken Kapitalerhöhungen selbst finanziert hätten. Von den Regionalbanken ist dies mehrfach zurückgewiesen worden. Auf die Frage nach möglichen Vergleichsgesprächen sagte Stockbauer heute, es gebe nichts zu vergleichen, "denn wir haben nichts falsch gemacht."

rf/pro

APA

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