Umsatz steigt 27.02.2018 14:05:00

Flughafen Wien rechnet heuer mit höherem Gewinn

Flughafen-Vorstand Günther Ofner sprach heute Dienstag eine "positive Gewinnwarnung" für 2018 aus und erwartet auch bessere Verkehrszahlen. Mit dem Sommerflugplan werde die Kapazität deutlich steigen, auch für 2019 sehe es gut aus.

Der Umsatz der Flughafen Wien-Gruppe legte im Vorjahr um 1,6 Prozent auf 753,2 Mio. Euro zu, das Nettoergebnis kletterte um 12,7 Prozent auf 126,9 Mio. Euro. Die Dividende soll um 8,8 Prozent auf 68 Cent angehoben werden. Heuer sollen die Erlöse auf über 760 Mio. Euro steigen, der Gewinn soll unterm Strich bei mindestens 140 Mio. Euro liegen.

Das Geschäftsfeld Airport stand 2017 ganz im Zeichen des Wegfalls von Air Berlin und Niki, die 15 Prozent des Verkehrs ausmachten. "Es ist uns gelungen, den Umsatz praktisch gleich zu halten", so Jäger. Die Erlöse in diesem Segment sanken um lediglich 0,7 Prozent auf 368,2 Mio. Euro. Das ist aber "nicht zum Nulltarif" geschehen: Um neue Verbindungen an Land zu ziehen, gab es umfangreiche Anschubhilfen.

Dass die deutsche Billig-Airline in die Insolvenz geschlittert ist, hatte für den heimischen Flughafen aber auch positive Seiten: Dadurch sei "sehr viel Aufmerksamkeit" auf den Flughafen Wien gelenkt worden. Billig-Airlines hätten sich die Klinke in die Hand gegeben. "Damit haben wir nicht gerechnet", so Flughafen-Vorstand Julian Jäger. Der Standort sei sehr attraktiv, weil die Ticketerträge im Schnitt relativ hoch seien. Auch die Halbierung der Flugabgabe per 1. Jänner 2018 habe einen positiven Effekt.

Rund um den Start von Laudamotion gebe es noch "einige Fragezeichen", der finale Flugplan ist noch nicht bekannt. Es würden vorerst zwei bis vier Flugzeuge in Wien stationiert, Ofner rechnet in den kommenden Jahren aber mit "deutlich mehr". Heuer werde der Fokus wohl auf den Urlaubsdestinationen Griechenland und Spanien liegen.

Auch die ungarische Billigfluggesellschaft Wizz Air lässt heuer drei Maschinen in Wien landen. Eine Ansiedlung von Vueling sei "noch nicht vom Tisch", so Jäger. Er hofft, dass eine Basis vielleicht noch heuer zustande kommt, es gebe aber noch keine verbindliche Zusage. Zurzeit liege der Anteil der Low Cost Carrier bei 20 Prozent, in den nächsten Jahren soll er auf zumindest 25 Prozent steigen.

Auch von den Beteiligungen wurden positive Ergebnisse eingeflogen. Der Beitrag des Flughafens Malta steige von Jahr zu Jahr, 2017 lag das EBIT bei 40,6, Mio. Euro - ein Plus von 34 Prozent. In den nächsten Jahren sollen dort 100 Mio. Euro investiert werden. Kosice verbuchte ein Nettoergebnis von 1,9 Mio. Euro. Dass Wizz Air seine dortige Basis schließt, soll für die Gruppe keine Relevanz haben.

Die Zahl der Passagiere in der Flughafen-Wien-Gruppe soll heuer um 7 Prozent anziehen, am Wiener Standort soll das Plus bei 5 Prozent liegen. Bei den Flugbewegungen stehe hierzulande eine Trendwende an, nach Rückgängen in den vergangenen Jahren soll es bei den Starts und Landungen 2018 zu einem Anstieg von 5 Prozent kommen.

Mit dem Passagierwachstum sind aber auch immer mehr Autos unterwegs: Das steigende Verkehrsaufkommen werde zunehmend zum Problem. Die derzeitige Verkehrssituation könne etwa die positive Entwicklung bei den Betriebsansiedlungen und der Airport City ausbremsen, so Ofner. Es brauche "ganz dringend" eine Donauquerung sowie einen rascheren Ausbau der Bahnverbindung nach Bratislava und Budapest, sonst würde es einen "Verkehrsinfarkt" geben, so Ofner.

Heuer soll es bei den Betriebsansiedlungen jedenfalls weiter bergauf gehen. Ohne die Bereiche Aviation und Airlines sollen 2018 am Flughafen Wien über 1.000 neue Jobs entstehen, davon 500 durch ein Logistikzentrum von DHL. Auch ein weiterer Logistikpartner aus Großbritannien soll im Zuge des Brexit mit dem Standort liebäugeln. Ebenso auf der Agenda steht der Bau eines dritten Hotels, der Ausbau von Büroflächen und die Schaffung eines Gesundheitszentrums. Insgesamt sollen 2018 rund 175 Mio. Euro investiert werden.

(Schluss) cam/tsk

APA

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