Europas Blue Chips legen noch eine kleine Schippe drauf

   FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend mit Kursgewinnen haben sich Europas Aktienschwergewichte am Mittwoch aus dem Handel verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,7% oder 13,26 Punkte auf 1.932,79 zu und ist damit den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Stoxx-50 schloss hingegen mit 1.702,6 Punkten nahezu unverändert zum Vortag. Hier belasteten vor allem die Kursverluste von Index-Schwergewichten wie British Petrol, Vodafone, Novartis, GlaxoSmithKline und HSBC.

   Gegen 15.00 Uhr MEZ erreichten die Notierungen ihre Höchststände, um in den restlichen zweieinhalb Handelsstunden im Fahrwasser der Wall Street wieder etwas nachzugeben. Auch die Leitindizes der Börsenplätze verbuchten am frühen Nachmittag noch sämtlich Kursgewinne. Am Ende drehten jedoch die Börsenbarometer in London, Amsterdam, Mailand und Wien ins Minus.

   Bei Finanzwerten werden Investoren etwas risikofreudiger

   Zu den Gewinnern zählten wie schon am Dienstag die Finanzwerte. Banken stiegen im Schnitt um 1,5% und Versicherer um 1,6%. Noch stärker erholten sich die zuletzt ebenfalls gebeutelten Aktien der Rohstoffproduzenten (+3,6%) und der Automobilbauer (+2,9%). An den Kreditmärkten haben die Risikoprämien für den Ausfall von Anleihen-Emittenten spürbar nachgegeben, ein Zeichen für wiedererstarkten Risiko-Appetit der Anleger.

   Sektoren mit eher defensiven, also Konjunktur-unabhängigen Qualitäten blieben zurück. Telekomwerte fielen um 1,7%, Versorger um 2,2% und die Papiere der Hersteller von Haushaltsgütern um 0,4%. Bei den Konsumgüterherstellern fielen Philips mit einem Plus von 5,9% auf 12,74 EUR auf. Die Niederländer haben ihren restlichen Anteil am Bildschirmhersteller LG Display für 630 Mio EUR verkauft.

   UBS schlossen 2,5% fester bei 10,03 CHF. Die schweizerische Großbank hat im abgelaufenen Jahr einen höheren Verlust geschrieben als auf Basis vorläufiger Zahlen im Februar vermeldet wurde. Im Handel hieß es jedoch, es sei die richtige Strategie, so viele Abschreibungen wie möglich ins Jahr 2008 zu "schieben", um dann im neuen Geschäftsjahr positiv überraschen zu können.

   Credit Suisse schlossen 9,1% fester, Deutsche Bank legten um 8% zu und UniCredit verteuerten sich um 6%. HSBC gaben gegen den Sektortrend vor einer in Kürze anstehenden Ausgabe von Bezugsrechten für eine Kapitalerhöhung um 6,3% auf 374 p nach. Lloyds Banking verloren sogar 12,4% auf 44,50 p. Roche liegen im Pharmasektor vorn

   Abwärts ging es im Pharmasektor. Roche legten gegen den Trend um 2,3% auf 145,50 CHF zu. Die niederländische Bank ING hat die Roche-Aktie auf "Kaufen" von "Halten" erhöht. Zudem hat Roche in Studien die Wirksamkeit des Präparats "Hercepetin" für den Einsatz gegen Brustkrebs nachgewiesen. FMC büßten dagegen 2,1% auf 28,93 EUR ein. Laut Händlern soll ein Broker-Haus vor negativen Auswirkungen der neuen Gesundheitspolitik der Regierung Obama für den Dialysekonzern gewarnt haben.

   Gemieden wurden die Versorger, die im Schnitt 2,2% einbüßten. Enel verloren 3% auf 3,37 EUR. Am Nachmittag sollte laut Unternehmenskreisen der Aufsichtsrat zusammentreten, um über einen Strategieplan des italienischen Stromkonzerns für die kommenden Jahre und über eine Kapitalerhöhung von 8 Mrd EUR zu entscheiden. Im Verlauf des Nachmittags wurde jedoch nichts bekannt.

   Im Automobilsektor legten Renault mit plus 8,5% auf 13,15 EUR am stärksten zu. Peugeot gewannen 8,1% auf 14,98 EUR. Am Markt kursierten Gerüchte um ein Zusammengehen der beiden Franzosen, die allerdings von Renault am Nachmittag dementiert wurden. Analysten zufolge leiden vor allem die beiden französischen Hersteller unter einer hohen Verschuldung.

Europäische Schlussindizes am Mittwoch, den 11. März: === Index Schluss- Veränd. Veränd. Veränd. stand abs. in % seit Jahresbeginn DJ Europe EuroSTOXX50 1932,79 13,26 0,69 -21,16 STOXX 50 1702,60 0,07 0,00 -17,57 STOXX 600 166,24 0,25 0,15 -15,57 London FTSE 100 3693,81 -21,42 -0,58 -16,70 Frankfurt Xetra Dax 3914,10 27,12 0,70 -18,63 Paris CAC40 2674,20 10,52 0,39 -16,90 Amsterdam AEX 210,33 -0,11 -0,05 -14,48 Athen ASE 1538,17 -13,11 -0,85 -13,90 Brüssel BEL-20 1647,25 30,74 1,90 -13,70 Kopenhagen KFX 225,33 3,73 1,68 -9,04 Dublin ISEQ 1948,25 -37,38 -1,88 -16,86 Helsinki HEX 4498,79 129,28 2,96 -16,74 Istanbul IMKB-100 23282,57 -32,86 -0,14 -13,33 Lissabon PSI General 1974,51 34,28 1,77 -4,78 Mar 10 Madrid IBEX 35 7204,70 51,40 0,72 -21,65 Mailand S&P/MIB 13568 65 0,48 -30,28 Oslo OBX Stock 254,26 -4,58 -1,77 -5,90 Prag PX 675,60 15,40 2,33 -21,28 Moskau RTS 627,60 -7,32 -1,15 -0,68 Wien ATX 1450,07 -6,03 -0,41 -17,18 Zürich SMI 4576,97 64,42 1,43 -17,30 === DJG/bek/raz Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   March 11, 2009 13:40 ET (17:40 GMT)

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