27.12.2012 17:12:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 27.12.2012 - 17.00 Uhr
FRANKFURT - Die USA werden nach Einschätzung des Mehrheitsführers im Senat, Harry Reid, wahrscheinlich von der sogenannten Fiskalklippe stürzen. "Derzeit passiert nichts im Haushaltsstreit", sagte der Fraktionsvorsitzende der Demokraten am Donnerstag im Senat. Er wisse nicht wie die Klippe rechtzeitig umgangen werden könne.
USA: Verbrauchervertrauen Conference Board fällt stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA hat sich die Konsumstimmung im Dezember deutlich stärker als erwartet eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel um 6,4 Punkte auf 65,1 Zähler, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 70,0 Punkten gerechnet. Zudem wurde der Vormonatswert von zunächst 73,7 Punkten auf 71,5 Punkte nach unten revidiert.
USA: Neubauverkäufe im November gestiegen
WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im November nach einem Rückgang im Vormonat wieder gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sei die Zahl um 4,4 Prozent auf 377.000 Häuser geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 3,3 Prozent auf 380.000 Häuser gerechnet. Allerdings waren die Hausverkäufe im Vormonat deutlich stärker gefallen als zunächst ermittelt. Im Oktober waren die Verkäufe um revidierte 3,5 Prozent (ursprünglich: -0,3 Prozent) gesunken.
Indien senkt Wachstumsprognose
NEU DELHI - Indien hat seine Wachstumsprognose für die kommenden fünf Jahre auf durchschnittlich 8 Prozent gesenkt. Premierminister Manmohan Singh hält selbst dies noch für ein "ambitioniertes Ziel", wie er am Donnerstag bei einem Ministertreffen sagte. Schließlich rechne die Regierung in diesem Finanzjahr (April 2012 bis März 2013) lediglich mit einem Wirtschaftswachstum von 5,7 Prozent. Indiens aufstrebende Wirtschaft war in den Jahren 2005 bis 2008 um mehr als 9 Prozent gewachsen, danach fielen die Zuwachsraten.
Bundesagentur-Überschuss steigt 2012 auf 2,5 Milliarden Euro
NÜRNBERG - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) schließt das Jahr 2012 mit einem unerwartet hohen Überschuss von 2,5 Milliarden Euro ab. Grund für die gute Finanzlage seien unerwartet hohe Beitragseinnahmen im Dezember als Folge von Weihnachtsgeldzahlungen und Jahresendprämien, berichtet eine Bundesagentur-Sprecherin am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Nürnberg. Noch im Frühjahr hatte der BA-Vorstand lediglich mit einem Überschuss von 1,3 Milliarden Euro gerechnet, später die Prognose aber auf 2,1 Milliarden-Euro korrigiert. Grund war der bis in den Sommer 2012 andauernde Job-Boom. Die 2,5 Milliarden Euro sollen in die Rücklage wandern, um für schwierigere Zeiten finanziell gerüstet zu sein.
Spaniens marode Geldhäuser gehen saniert ins neue Jahr
MADRID - Spaniens marode Banken gehen dank der Hilfskredite der Europäischen Union saniert ins neue Jahr. Die vier Geldhäuser, die während der Bankenkrise verstaatlicht worden sind, werden noch vor dem Jahresende mit frischem Kapital ausgestattet. Ihre faulen Kredite hatten sie zuvor aus ihren Bilanzen entfernt und einer "Bad Bank" überschrieben.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken. Sie seien im Vergleich zur Vorwoche um 12.000 auf 350.000 Anträge gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem leichten Rückgang auf 360.000 gerechnet. In der Vorwoche hatte die Zahl der Erstanträge bei revidiert 362.000 (zunächst 361.000) gelegen.
Südkorea erwartet drei Prozent Wachstum 2013
SEOUL - Die globale Konjunkturschwäche wird sich nach Einschätzung der südkoreanischen Regierung stärker als bisher angenommen auf das Wirtschaftswachstum des Landes im nächsten Jahr auswirken. Das Finanzministerium in Seoul korrigierte am Donnerstag seine Prognose für 2013 wie auch für das auslaufende Jahr deutlich nach unten.
Experten: Jobboom kühlt sich zum Jahresende weiter ab
NÜRNBERG - Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich nach Experteneinschätzung zum Jahresende weiter abgekühlt. Insgesamt seien im Dezember 2,841 Millionen Männer und Frauen arbeitslos gewesen; das seien rund 90.000 mehr als im November, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Die Zunahme lag damit deutlich höher als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Im Vorjahr hatte die Arbeitslosigkeit zum Jahresende noch um 60.000 niedriger gelegen. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Donnerstag (3. Januar 2013) bekanntgeben.
Schäuble zur Euro-Krise: 'Wir haben das Schlimmste hinter uns'
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hält den Höhepunkt der Euro-Krise für überwunden. "Ich glaube, wir haben das Schlimmste hinter uns", sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Freitag). Länder wie Griechenland hätten erkannt, dass sie die Krise nur mit harten Reformen überwinden könnten. "Die Regierung in Athen weiß, dass sie die anderen Euro-Staaten finanziell nicht überfordern darf. Deshalb treibt sie jetzt die Reformen ja auch voran."
Schäuble warnt vor überzogenen Lohnerhöhungen
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat vor zu starken Lohnsteigerungen im kommenden Jahr gewarnt. "Ich halte moderate Lohnerhöhungen für möglich, aber man sollte in wirtschaftlich unruhigen Zeiten Maß halten und nicht übertreiben", sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Freitag). Berichte über ein in seinem Ressort für die Zeit nach der Bundestagswahl geplantes Sparpaket wies Schäuble zurück. Er kritisierte die Debatte darüber: "Ich wundere mich schon, wer es alles selbst über Weihnachten nicht lassen konnte, sich dazu zu äußern."
Stellvertretender Premier: Großbritannien muss in EU bleiben
LONDON - Der stellvertretende britische Regierungschef Nick Clegg hat der Konservativen Partei seines Koalitionspartners und Premierministers David Cameron "Schattenboxen" in der Europapolitik vorgeworfen. Statt sich aktiv an der Lösung der Krise in der Europäischen Union zu beteiligen, wolle Cameron über die Rückgewinnung von Macht aus Brüssel verhandeln, sagte Clegg in einem Interview mit dem "Guardian" (Donnerstag). "Damit spannt man den Karren vor das Pferd", sagte Clegg.
Italien beschafft sich 11,75 Milliarden Euro - Zinssätze kaum verändert
ROM/FRANKFURT - Das hochverschuldete Euroland Italien hat sich bei Versteigerungen von sogenannten Nullzinsanleihen und von Geldmarktpapieren insgesamt 11,75 Milliarden Euro am Kapitalmarkt beschafft. Bei der Nullzinsanleihe mit einer Laufzeit bis Ende September 2014 sei der Hammer bei einem Zinssatz von 1,884 Prozent gefallen, teilte die italienische Schuldenverwaltung am Donnerstag mit. Bei einer vorangegangenen Auktion von vergleichbaren Papieren hatte die Rendite etwas höher bei 1,92 Prozent gelegen.
ROUNDUP: Obama greift in Etatstreit ein - USA wieder vor Schuldengrenze
WASHINGTON - Die USA steuern im Haushaltsstreit immer weiter auf die sogenannte Fiskalklippe zu. US-Präsident Barack Obama hat seinen Weihnachtsurlaub auf Hawaii abgebrochen, um am Donnerstag in Washington in das Tauziehen mit den Republikanern einzugreifen. Gelingt bis zur Silvesternacht in den Bemühungen um ein Programm zum Defizitabbau kein Kompromiss, droht der Sturz von der "Fiskalklippe". Auf die Amerikaner kämen dann vom 1. Januar an Steuererhöhungen und automatische massive Ausgabenkürzungen zu. Experten warnen vor einer neuen US-Rezession und schweren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Deutschlands Steuerzahler stützen Banken weiter mit Milliarden
FRANKFURT - Vier Jahre nach Auflage des Rettungsfonds Soffin stützen Deutschlands Steuerzahler etliche Banken noch immer mit Milliarden. Auf insgesamt 22,9 Milliarden Euro (Stand 30.11.2012) belaufen sich die Hilfen nach jüngsten Angaben der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA). Ende des ersten Halbjahres 2012 hatten sich die aus Steuergeldern finanzierten Garantien und Kapitalhilfen des Soffin noch auf 30,8 Milliarden Euro summiert.
China erwartet 2013 Anstieg der Industrieproduktion von 10 Prozent
PEKING - China will seine Industrieproduktion im kommenden Jahr kräftig steigern. Für 2013 werde ein Produktionswachstum von zehn Prozent angepeilt, sagte Mia Wei, Minister für Industrie und Informationstechnologie am Donnerstag in einem staatlichen Radiosender. Auch für das zu Ende gehende Jahr rechnet der Minister in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mit einem Anstieg der Industrieproduktion um zehn Prozent.
Fast jeder Zweite fürchtet Inflation
MÜNCHEN - Bei den Bundesbürgern wächst das Misstrauen gegenüber dem Euro. Inzwischen fürchten schon 42 Prozent, dass ihr Geld durch steigende Inflation "bald nichts mehr wert ist", wie eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest für die Allianz Deutschland AG ergab. Nur noch 29 Prozent vertrauen weiterhin in die Stärke der Gemeinschaftswährung - eine relative Mehrheit von 37 Prozent dagegen äußerte wenig oder gar kein Vertrauen mehr. Damit ist die Stimmung seit der letzten Befragung im Juni gekippt: Damals waren die Optimisten noch in der Mehrheit gewesen.
Italien: Unternehmensvertrauen hellt sich weiter auf
ROM - In Italien hat sich die Stimmung der Unternehmen erneut gebessert. Der entsprechende Indikator stieg im Dezember von 88,5 Punkten im Vormonat auf 88,9 Zähler, wie die Italienische Statistikbehörde Istat am Donnerstag in Rom mitteilte. Dies ist der dritte Anstieg in Folge. Am Markt wurde im Schnitt ein Zuwachs auf 88,8 Punkten erwartet.
China erwartet 2013 Anstieg der Industrieproduktion um 10 Prozent
PEKING - China will seine Industrieproduktion im kommenden Jahr weiter kräftig steigern. Für 2013 werde ein Produktionswachstum von zehn Prozent angepeilt, sagte Miao Wei, Minister für Industrie und Informationstechnologie am Donnerstag in einem staatlichen Radiosender. Auch für das zu Ende gehende Jahr 2012 rechnet der Minister in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mit einem Anstieg der Industrieproduktion um zehn Prozent.
Frankreich: Verbrauchervertrauen hellt sich überraschend auf
PARIS - Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Dezember überraschend aufgehellt. Der entsprechende Indikator sei von 84 Punkten im Vormonat auf 86 Punkte gestiegen, teilte die Statistikbehörde Insee am Donnerstag mit. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.
IWF warnt USA vor Sturz von der Fiskalklippe - 'dramatische Konsequenzen'
BERLIN - Der Chef der Geldmarkt und Finanzabteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF), Josè Vinals, hat die USA eindringlich vor einem Scheitern im Haushaltsstreit gewarnt. "Fallen die USA von der Fiskalklippe, hätte dies dramatische Konsequenzen. Für die USA, für die Weltwirtschaft und für die Finanzmärkte, wo die Nervosität wieder deutlich zunehmen dürfte", sagte der IWF-Experte in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe). Die Finanzmärkte hätten ein Scheitern der Verhandlungen bislang nicht in ihren Anlageentscheidungen berücksichtigt. "Umso wichtiger ist es, dass die Politik die Märkte nicht enttäuscht", sagte Vinals.
Teure Bankenrettung: Soffin hat noch Milliarden im Feuer
FRANKFURT - Der Bankenrettungsfonds Soffin hat vier Jahre nach seiner Gründung noch Milliarden in der deutschen Finanzbranche im Feuer. Auf 22,9 Milliarden Euro summierten sich die aus Steuergeldern finanzierten Hilfen Ende November, wie die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) auf ihrer Internetseite mitteilt. Der Großteil sind Eigenkapitalhilfen etwa für Hypo Real Estate (HRE) und Commerzbank. Wegen der unruhigen Märkte verlängerte der Bund das Angebot bis Ende 2014. Neue Hilfsanträge gingen nach FMSA-Angaben bisher nicht ein. Soffin-Chef Christopher Pleister stimmte die Steuerzahler bereits auf Einbußen ein.
Sommer: Diskussion über neuen DGB-Vorsitzenden verfrüht
BERLIN - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hat Spekulationen über seine Nachfolge als verfrüht zurückgewiesen. "Ich bin gewählt bis zum 12. Mai 2014 und werde mein Amt bis dahin mit Kraft und Engagement ausführen. In Endzeitstimmung bin ich nicht", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.
Geithner warnt: USA erreichen nächsten Montag ihr Schuldenlimit
WASHINGTON - Die USA erreichen nach Angaben von Finanzminister Timothy Geithner am 31. Dezember Woche ihr derzeitiges Schuldenlimit von 16,4 Billionen Dollar (12,4 Billionen Euro). Sein Ministerium werde in Kürze Schritte ergreifen, um sich einen Manövrierraum im Umfang von 200 Milliarden Dollar zu schaffen, schrieb Geithner am Mittwoch an den Kongress. Damit könnten die USA noch etwas länger ihre Rechnungen bezahlen.
Von der Leyen: Vorzeichen für Rentenerhöhung positiv
BERLIN - Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht die Weichen für eine Rentenerhöhung im kommenden Jahr gestellt. Zwar gebe es "noch keine konkreten Zahlen, nur Schätzungen", doch sei "der Trend durch die erfreuliche Lage am Arbeitsmarkt positiv", sagte die Ministerin der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Konkrete Aussagen seien erst im März möglich. Auf jüngste Schätzungen der Rentenversicherung wollte sie sich nicht festlegen lassen. Danach können die gut 20 Millionen Rentner Mitte kommenden Jahres mit einem Plus von 1 Prozent im Westen und 3 Prozent im Osten rechnen. Die unterschiedliche Anhebung bestätigte die Ministerin. /rob/jsl
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