Tarifjahr 2023 |
28.12.2022 16:39:00
|
Deutsche Post-Aktie dreht ins Minus: Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld für Beschäftigte der Deutschen Post
Im kommenden Tarifjahr wird nach Zählung des gewerkschaftlichen WSI-Tarifarchivs für rund elf Millionen Beschäftigte verhandelt - nach rund zehn Millionen im Jahr 2022. Nachdem die großen Industriebranchen Metall und Chemie ihre Verträge unterschrieben haben, folgen der öffentliche Dienst von Bund und Kommunen sowie die einstigen Staatsunternehmen Post und Bahn. Später im Jahr folgen der Handel und die Beschäftigten der Länder sowie weitere kleine Branchen. Das Thema ist stets gesetzt: "Angesichts der hohen Inflationsraten stehen die kommenden Tarifverhandlungen ganz im Zeichen der Kaufkraftsicherung", sagt der Leiter des Tarifarchivs, Thorsten Schulten.
Bereits 2021 war die sonst so stetige Entwicklung der Tarifgehälter in der Corona-Flaute geradezu eingebrochen. Die vergleichsweise geringen Zuwächse wurden gleichzeitig von der steigenden Inflation aufgefressen, so dass unter dem Strich deutliche Reallohnverluste standen. Im dritten Quartal 2022 mussten die Beschäftigten einen preisbereinigten Verdienstrückgang von 5,7 Prozent verkraften, wie das Statistische Bundesamt feststellte. Hintergrund ist die Inflation. So waren im November Waren und Dienstleistungen für Verbraucher zehn Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Der neue Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, hat dem Bund als Eigentümer bereits ein "hitziges Frühjahr" angekündigt, in dem seine Bahner gemeinsam mit den Kollegen von Verdi ihre Aktionen abstimmen. Publikumswirksame Warnstreiks auf der Schiene könnten sich dann mit Arbeitsniederlegungen an Flughäfen, bei der Müllabfuhr oder in Kindergärten abwechseln. Die EVG hat ihre Forderung noch nicht festgelegt. Verdi will für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr.
Die Bundesbank registriert bereits seit dem Frühjahr 2022 höhere Lohnabschlüsse, die mit 5 bis 6 Prozent deutlich über den langjährigen Werten liegen, die nur ganz selten 3 Prozent überschritten. Die IG Metall war zuletzt mit der Forderung nach 8 Prozent mehr Geld für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in den Arbeitskampf gezogen. Im Pilotbezirk Baden-Württemberg einigte man sich dann auf eine Lohnsteigerung von 5,2 Prozent zum Juni 2023 und weiteren 3,3 Prozent ab Mai 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten.
Mit vorab vom Staat steuer- und abgabenfrei gestellten Einmalzahlungen wird zudem versucht, die preistreibende Wirkung stark steigender Löhne abzumildern. Die Metaller wie auch die Chemie haben den Spielraum von bis zu 3000 Euro bis Ende 2024 voll ausgereizt. Nicht nur die Bundesbank sieht in derartigen "Inflationsausgleichsprämien" ein Muster für die anstehenden Lohnverhandlungen in vielen anderen Branchen.
Die Deutsche Post-Aktie notiert im XETRA-Handel nach zwischenzeitlichen Gewinnen zuletzt 0,28 Prozent tiefer bei 35,07 Euro.
/ceb/DP/ngu
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu DHL Group (ex Deutsche Post)mehr Nachrichten
17.01.25 |
Handel in Europa: Euro STOXX 50 am Freitagnachmittag freundlich (finanzen.at) | |
17.01.25 |
ANALYSE-FLASH: Bernstein belässt DHL Group auf 'Outperform' - Ziel 41 Euro (dpa-AFX) | |
17.01.25 |
Bernstein Research mit Investmenttipp: Outperform-Note für DHL Group (ex Deutsche Post)-Aktie (finanzen.at) | |
16.01.25 |
Euro STOXX 50 aktuell: Euro STOXX 50 liegt zum Handelsende im Plus (finanzen.at) | |
16.01.25 |
EQS-PVR: Deutsche Post AG: Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung (EQS Group) | |
16.01.25 |
EQS-PVR: Deutsche Post AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution (EQS Group) | |
16.01.25 |
Investment-Tipp: So bewertet Goldman Sachs Group Inc. die DHL Group (ex Deutsche Post)-Aktie (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Handel in Frankfurt: DAX letztendlich mit Gewinnen (finanzen.at) |
Analysen zu DHL Group (ex Deutsche Post)mehr Analysen
17.01.25 | DHL Group Outperform | Bernstein Research | |
16.01.25 | DHL Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.01.25 | DHL Group Outperform | Bernstein Research | |
09.01.25 | DHL Group Outperform | Bernstein Research | |
02.01.25 | DHL Group Outperform | Bernstein Research |
Aktien in diesem Artikel
DHL Group (ex Deutsche Post) | 35,39 | 1,78% |