23.10.2020 14:49:42

Deutsche Autoindustrie will wohl schärfere EU-Klimaziele akzeptieren

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Autoindustrie gibt ihren Widerstand gegen die angekündigten schärferen CO2-Ziele der EU offenbar auf. In einer Vorstandssitzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) in der kommenden Woche wollen sich Hersteller und Zulieferer auf eine Position einigen, wie der Spiegel berichtete. "Wir wollen Teil der Lösung sein", heißt es demnach in einem Entwurf. Um die gewünschte Klimaneutralität zu erreichen, seien "ambitionierte Klimaziele für 2030 notwendig und richtig".

Es sei "sinnvoll, dass die EU im Rahmen des Green Deal die Klimaziele regelmäßig überprüft". Um sie zu erreichen, treibe die Industrie die Transformation zu alternativen Technologien wie der E-Mobilität "energisch voran". Allerdings warnt der Lobbyverband laut Spiegel vor gravierenden Folgen für Unternehmen und Arbeitsplätze - und fordert politische Unterstützung. Auf Drängen der Zulieferer will sich die Industrie dafür einsetzen, dass neben der E-Mobilität auch andere Antriebsarten wie Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe stärker gefördert werden. EU-weite Programme und der "Einsatz signifikanter Mittel" seien nötig, um die Ladeinfrastruktur auszubauen. Ein VDA-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren und verwies darauf, dass es sich um einen Entwurf handele.

VDA-Studie drängt auf 1.200 Ladepunkte für E-Lkw

Unterdessen forderte der Verband die Bundesregierung auch auf, deutlich stärker in die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs zu investieren. Laut einer neuen Studie muss dafür bis 2030 ein Autobahn-Netz von mindestens 260 Stationen mit 1.200 Ladepunkten für E-Lastkraftwagen installiert werden. Nur so könnten die EU-Flottengrenzwerte erreicht werden, die 30 Prozent weniger CO2-Emissionen gegenüber 2019 verlangen, heißt es in der Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des VDA. Die Gesamtkosten für den Ausbau schätzen die Experten auf 200 bis 500 Millionen Euro.

Die Ladepunkte müssten dabei je im Abstand von 50 Kilometern errichtet werden. Ein Lkw-Fahrer sollte laut der Analyse auch nicht länger als fünf Minuten auf das Freiwerden eines Ladepunktes warten müssen. Ziel müsse es sein, die Trucks innerhalb der gesetzlichen Pausenzeiten von 45 Minuten zwischen zwei Fahreinsätzen ausreichend zu laden.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

October 23, 2020 08:49 ET (12:49 GMT)

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