DAX am Mittag: Weiter aufwärts, EuGH kippt VW-Gesetz

Am hiesigen Markt steht insbesondere das Papier von Volkswagen im Blick. Der Europäische Gerichtshof hat heute das so genannte VW-Gesetz, das unter anderem die Stimmrechte von Aktionären beschränkt, gekippt. Die Entscheidung war so allerdings auch schon im Vorfeld erwartet worden. Belastet von Gewinnmitnahmen verliert die Volkswagen-Aktie daraufhin am Indexende rund 2,5 Prozent.

SAP tendieren gegen den Trend nur knapp behauptet, obwohl der Software-Konzern einen Großauftrag des Lebensmittelkonzerns EDEKA an Land ziehen konnte. Kräftige Aufschläge von jeweils mehr als 2 Prozent fahren indes ThyssenKrupp, Siemens, adidas und Merck ein. Kaum schlechter schneiden MAN und Daimler ab. Letztere haben heute den Bau eines Transporterwerks in China angekündigt.

Im MDAX gewinnen ARQUES an der Spitze mehr als 8 Prozent. Auf den Plätzen folgen GEA und Pfleiderer. Tognum profitieren von einer Auftragsbekanntgabe und legen knapp 3 Prozent zu. Anteilsscheine der comdirect bank gewinnen im SDAX rund 2 Prozent. Der Online-Broker verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres ein deutliches Gewinnplus und hat seinen Ausblick erhöht. elexis gewinnen nach einem Großauftrag 4 Prozent. Beflügelt von den starken Apple-Zahlen rücken außerdem Balda um 4,4 Prozent vor.

Unternehmensmeldungen:

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat das so genannte VW-Gesetz, das unter anderem die Stimmrechte von Aktionären an der Volkswagen AG (Volkswagen St (VW)) auf 20 Prozent beschränkt, in seiner heutigen Entscheidung für nichtig erklärt. Wie aus einer Pressemitteilung des EuGH in Luxemburg hervorgeht, wurde der Klage der europäischen Kommission stattgegeben, die in dem so genannten Volkswagengesetz aus dem Jahr 1960 einen Verstoß gegen den freien Kapitalverkehr sieht.

Der Software-Konzern SAP AG (ISIN DE0007164600/ WKN 716460) hat von der EDEKA-Gruppe einen Auftrag erhalten. Wie der Software-Konzern heute erklärte, wird der Lebensmitteleinzelhändler seine IT-Aktivitäten sukzessive in der neu geschaffenen LUNAR GmbH konsolidieren. Partner bei der Harmonisierung vorhandener IT-Systeme ist die SAP Deutschland AG & Co.KG, mit der ein entsprechender Software-Überlassungsvertrag vereinbart worden ist. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.

Die Daimler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) kündigte heute den Bau eines Transporterwerks in China an. Wie der Konzern erklärte, wurde heute im Rahmen einer festlichen Zeremonie der Baubeginn des zukünftigen Produktionsstandort Fuzhou in der Provinz Fujian gefeiert. Die Fujian Daimler Automotive Ltd. (FJDA) hat damit einen weiteren Schritt hin zum Produktionsstart Mitte 2009 getan. Das neue Werk ist für eine maximale Produktion von 20.000 Sprintern und 20.000 Fahrzeugen der Baureihe Vito/Viano pro Jahr ausgelegt.

Die Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA eine positive Stellungnahme für MabCampath (Wirkstoff: Alemtuzumab) erhalten. Wie der Konzern heute erklärte, hat der Ausschuss in seiner Stellungnahme die Marktzulassung von MabCampath für die Behandlung von Patienten mit chronisch-lymphatischer Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) empfohlen, für die eine Fludarabin Kombinations-Chemotherapie nicht geeignet ist. Sollte die EU-Kommission dieser Empfehlung folgen, wird MabCampath noch in diesem Jahr für die genannte Indikation in allen EU-Mitgliedsländern zugelassen.

Die Tognum AG (ISIN DE000A0N4P43/ WKN A0N4P4) hat einen Auftrag aus Angola erhalten. Wie der Konzern heute erklärte, wurde die Tochter MTU Friedrichshafen mit der Lieferung von insgesamt 142 Antriebssystemen und Genset-Motoren für 81 Fischfangschiffe der angolanischen Regierung beauftragt. Der Auftrag soll bis zum Jahr 2008 abgewickelt werden. Der Auftragswert wurde auf 20 Mio. Euro beziffert.

Der Online-Broker comdirect bank AG (ISIN DE0005428007/ WKN 542800) gab heute bekannt, dass er in den ersten neun Monaten des Jahres ein starkes Wachstum und einen Rekordgewinn erzielt hat. Den Angaben zufolge wurde auf der Ertragsseite ein Plus von 25,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Die Gesamtkundenzahl erhöhte sich im dritten Quartal ebenfalls deutlich. "Wir entwickeln uns konsequent weiter und haben im dritten Quartal von einem überaus dynamischen Marktumfeld profitiert. Deshalb erhöhen wir für das Gesamtjahr unser Ergebnisziel vor Steuern auf mehr als 80 Mio. Euro", so der Vorstandsvorsitzende Andre Carls.

Die elexis AG (ISIN DE0005085005/ WKN 508500) hat den bisher größten Auftrag der Firmengeschichte erhalten. Wie der Konzern heute erklärte, erhielt der Geschäftsbereich Fertigungsautomatisierung Kunststoff eine Bestellung im Gesamtwert von 17 Mio. Euro. Angesichts dieser positiven Auftragseingangsentwicklung sieht sich der Vorstand veranlasst, die Auftragseingangsplanung für das laufende Geschäftsjahr zu überarbeiten. Aufgrund der guten Aussichten für weitere größere Auftragseingänge sieht der Vorstand eine gute Ausgangslage für steigende Umsatzerlöse und Gewinne in 2008, teilte der Konzern weiter mit. (23.10.2007/ac/n/m)