29.06.2006 13:36:00

DAX am Mittag: Deutlich aufgehellte Stimmung, MAN an der Spitze

Westerburg, 29. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Aufgrund fester Vorgaben aus Übersee startete der deutsche Aktienmarkt trotz der am Abend auf der Agenda stehenden Zinsentscheidung in den USA mit grünen Vorzeichen in den Handel. Gegen Mittag verbessert sich die Stimmung der deutschen Marktteilnehmer noch einmal deutlich, so dass der Dax die 5.500er Marke zurückerobert und aktuell 1,37 Prozent höher bei 5.531,54 Punkten notiert. Der MDAX rückt daneben um 1,48 Prozent auf 7.663,68 Zähler vor.

Die höchsten Gewinne verzeichnen die Papiere von MAN, der Titel gewinnt aktuell 4,1 Prozent. Starke Aufschläge verzeichnen außerdem METRO, ThyssenKrupp und - beflügelt durch eine Aufstufung durch ING - Bayer. Des Weiteren sind Anteilsscheine von adidas stark gefragt, der Sportartikelhersteller trumpfte am Vortag mit einer starken WM-Bilanz auf. Grüne Vorzeichen prägen das Bild zudem bei Infineon. Der US-Speicherchip-Hersteller Micron verdiente im vergangenen Quartal mehr als erwartet.

Volkswagen-Aktien gewinnen 0,9 Prozent. Der Finanzvorstand der Tochter AUDI, Rupert Stadler, will die angepeilte Kapitalrendite von 10 Prozent laut einem Presseinterview dauerhaft übertreffen. Gegen den Trend verlieren Anteilsscheine der Hypo Real Estate ein knappes Prozent und die der Deutschen Lufthansa - belastet vom hohen Ölpreis - 0,4 Prozent.

Nach dem Einstieg des US-Finanzinvestors Guy Wyser-Pratte bei Vossloh geht es für die Anteilsscheine des Bahntechnikkonzerns in der zweiten Reihe weiter aufwärts, derzeit um rund 3 Prozent. Zum stärksten MDAX-Wert avanciert allerdings GEA mit einem mehr als 6-prozentigen Plus. Anteilsscheine des Spezialchemiekonzerns Wacker Chemie, der am Vortag die Erweiterung der Siliziumkapazitäten ankündigte, gewinnen 3,4 Prozent. Gegen den Trend verlieren Fraport 1,4 Prozent und Premiere ein halbes Prozent.

Der zur Volkswagen AG (Volkswagen St (VW)) gehörende Automobilhersteller AUDI AG will die angepeilte Kapitalrendite von 10 Prozent dauerhaft übertreffen. "Wir haben uns vorgenommen, nachhaltig mehr als 10 Prozent Kapitalrendite zu erwirtschaften", sagte Finanzvorstand Rupert Stadler im Interview der "Börsen-Zeitung". Von diesem Ziel wird nach Ansicht des Managers der gesamte Konzern profitieren, erklärte Stadler mit Blick auf die Sanierung der Marke VW, die sich in einer tiefen Ertragskrise befindet. Der AUDI-Finanzvorstand signalisierte gegenüber der Zeitung außerdem die Bereitschaft, die Kooperation mit dem Volkswagen-Großaktionär Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (ISIN DE0006937733/ WKN 693773) zu vertiefen. Gleichzeitig widersprach Stadler, dass AUDI und Volkswagen weitere Produktionen zusammenlegen sollten, weil beide Marken über ausreichend Kapazitäten verfügen.

Der US-Investor Guy Wyser-Pratte will nach seinem Einstieg beim Bahntechnikkonzern Vossloh AG auf den Verkauf nicht zum Kerngeschäft gehörender Konzernteile drängen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, plant Wyser-Pratte die derzeitige Beteiligung von 3 Prozent an dem im MDAX notierten Konzern weiter aufzustocken. Gleichzeitig machte sich der US-Milliardär für einen Konzernumbau bei Vossloh stark: "Das Unternehmen sollte sich auf seine Stärken konzentrieren", erklärte er gegenüber der Wirtschaftszeitung. Diese liegen nach Ansicht von Wyser-Pratte etwa in der Schienenbefestigungstechnik und nicht unbedingt im Bau von Diesel-Lokomotiven. Vossloh baut in Kiel dieselbetriebene Rangier- und Langstreckenlokomotiven. Mit den einflussreichen Familienaktionären, die rund ein Drittel des Kapitals halten, hat der US-Investor laut dem Bericht noch nicht gesprochen, wird dies aber bald tun, erklärte der neue Vossloh-Anteilseigner gegenüber dem "Handelsblatt". Darüber hinaus "freue ich mich auf künftige Diskussionen mit dem Management", wird Wyser-Pratte zitiert. Vorstandschef Eschenröder sagte dem Handelsblatt, Vossloh sei gegenüber Wyser-Pratte "offen und gesprächsbereit wie gegenüber jedem Aktionär". Der Vossloh-Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Kaiser räumte allerdings mit Blick auf Wyser-Prattes oft als rigoros beschriebenes Vorgehen ein, ob dessen Engagement beim Bahntechnikkonzern "Freude oder Verdruss bringt, muss die Zeit erbringen". In Branchenkreisen hieß es laut dem Bericht, Vossloh-Chef Eschenröder "wird sich verdammt warm anziehen müssen. Wyser-Pratte wird ihn dazu zwingen, in höchstem Maße professionell zu arbeiten und äußerste Transparenz zu schaffen". Außerdem rechnet die Branche damit, dass der Investor den Einfluss der Familienaktionäre, denen gut ein Drittel des Unternehmens gehört, zurückdrängen will.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat heute das endgültige Urteil im Verfahren gegen die SGL Carbon AG im Verfahren "Graphitelektroden" verkündet. Wie der im MDAX notierte Konzern erklärte, wurde das Bußgeld für SGL Carbon auf 75,7 Mio. Euro festgesetzt. Die früheren Entscheidungen des Europäischen Gerichts (EuG) vom 29. April 2004 sowie die der Europäischen Kommission vom 18. Juli 2001 wurden damit verändert. Das Urteil des EuGH berücksichtigt nach Einschätzung des Konzerns nicht den international anerkannten Grundsatz des Verbots der Doppelbestrafung (ne bis in idem). Das US Department of Justice hatte bereits im Jahr 1999 wegen derselben Sache ein Bußgeld gegen SGL Carbon festgesetzt. Deshalb hatte SGL trotz der Reduzierung des Bußgelds in erster Instanz (EuG) die Grundsatzentscheidung vor dem EuGH gesucht. Aufgrund des nunmehr rechtskräftigen Urteils wird SGL Carbon nun aufgrund des Urteils Anpassungen bei den Rückstellungen vornehmen, wodurch das EBIT im zweiten Quartal mit 23,5 Mio. Euro und das Finanzergebnis mit 12,7 Mio. Euro belastet wird. Wie bereits im April berichtet, wurden das Bußgeld sowie die ausstehenden Zinsen auf Basis der Entscheidung des EuG bei der Europäischen Kommission ohne Anerkennung einer Rechtsschuld bar hinterlegt. Daher ist das heutige Urteil des EuGH nur mit 8,3 Mio. Euro im zweiten Quartal zahlungswirksam. SGL Carbon hält an seiner Zielsetzung einer Reduzierung der Nettofinanzschulden zum Jahresende unverändert fest.

Die IKB Deutsche Industriebank AG meldete heute, dass sie das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2005/06 um 16 Prozent auf 233 Mio. Euro gesteigert und damit ihr Ziel von 215 Mio. Euro deutlich übertroffen hat. Grundlage für diese positive Entwicklung war eine Steigerung des Neugeschäfts auf 11,3 Mrd. Euro, mit der man erstmals die 10 Mrd. Euro-Marke übertroffen hat. Das gesamte IKB-Kreditvolumen konnte damit um 9,3 Prozent auf 36,8 Mrd. Euro gesteigert werden. Der Zinsüberschuss stieg um 6,8 Prozent auf 557 Mio. Euro, die Risikovorsorge erhöhte sich um 5 Mio. Euro auf 319 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge nahm um 14,9 Prozent auf 239 Mio. Euro zu, während der Provisionsüberschuss um 8,3 Prozent auf 91 Mio. Euro kletterte. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 14,0 Prozent auf 269 Mio. Euro. Das Sonstige betriebliche Ergebnis wuchs auf 120 Mio. Euro (Vorjahr: 9 Mio. Euro). Beim Konzernjahresüberschuss wurde eine Zunahme von 8,1 Prozent auf 168 Mio. Euro verzeichnet; das Ergebnis pro Aktie verbesserte sich auf 1,91 Euro (Vorjahr: 1,76 Euro). Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) hat sich auf 18,8 Prozent (Vorjahr: 16,4 Prozent) erhöht. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2005/06 eine Erhöhung der Dividende um 5 Cent auf 85 Cent pro Aktie vorzuschlagen. Im aktuellen Geschäftsjahr 2006/07 will die IKB ein operatives Ergebnis in Höhe von 250 Mio. Euro erreichen. Zu diesem Gewinnwachstum sollen alle Geschäftsfelder beitragen.

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