27.03.2023 16:03:42
|
Commerzbank-Chefvolkswirt: Streik kostet bis zu 181 Millionen Euro
BERLIN (Dow Jones)--Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, schätzt die direkten Kosten des Streiks bei Bahnen und Bussen, an Flughäfen sowie Häfen am Montag auf maximal 181 Millionen Euro oder rund 0,006 Prozent der jährlichen Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft. "Der unmittelbare wirtschaftliche Schaden ist aus volkswirtschaftlicher Sicht gering", sagte Krämer dem Handelsblatt. Für die Rechnung hat Krämer laut den Angaben die jährliche Bruttowertschöpfung in den Bereichen "Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen", "Schifffahrt" und "Luftverkehr" auf Basis des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 zugrunde gelegt und ist auf 66 Milliarden Euro gekommen. Auf den Tag gerechnet seien das 181 Millionen Euro.
"Diese werden am Montag allerdings nicht ganz wegfallen, da beispielsweise Taxis und Lastwagen weiter fahren", erklärte Krämer. Doch selbst, wenn man den kompletten Ausfall unterstelle, sei der Effekt im Vergleich zur gesamten Wirtschaftsleistung gering. Folgeeffekte seien nicht enthalten, die halte der Ökonom aber ohnehin für gering. "Wirtschaftlich dürften sich die Verluste auf die Transportwirtschaft begrenzen, weil die Fabriken weiterlaufen und viele Angestellte von zu Hause aus arbeiten werden", sagte er.
Krämer warnte allerdings vor wirtschaftlichen Folgen, die nicht so leicht zu beziffern seien. Er befürchtete durch den Streik einen Schaden für das Image des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Auch warnte er vor einer Ausweitung der Arbeitsunterbrechungen: "Zu massiven wirtschaftlichen Schäden käme es allerdings, wenn der Streik mehrere Tage anhielte und Tunnel gesperrt würden."
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/cbr
-0-
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 27, 2023 10:03 ET (14:03 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!