Nach Aktionärsklagen 08.11.2021 17:52:00

Ceconomy-Aktie schwach: Ceconomy lässt Aktionäre erneut über Media-Saturn-Komplettübernahme abstimmen

Ceconomy-Aktie schwach: Ceconomy lässt Aktionäre erneut über Media-Saturn-Komplettübernahme abstimmen

Nachdem das Vorhaben zuletzt wegen Aktionärsklagen ins Stocken geraten war, sollen die Anteilseigner im kommenden Jahr bei einer außerordentlichen Hauptversammlung erneut darüber abstimmen, wie das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Eigentlich sollten die Anteile der Beteiligungsgesellschaft Convergenta, der Familienholding des verstorbenen Media-Markt-Mitgründers Erich Kellerhals, bereits bis Ende des Sommers an Ceconomy gehen.

Die Hauptversammlung hatte Mitte Februar diesem Plan ursprünglich zugestimmt - dann wurde das Vorhaben aber von Aktionärsklagen gestoppt. Vor dem Hintergrund der vorläufigen Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf im Zusammenhang mit den Aktionärsklagen von Anfang Juli will Ceconomy nun erneut abstimmen lassen.

Die Transaktion sollte über eine Mischung aus neu zu begebenden Stammaktien und Wandelanleihen sowie einem begrenzten Betrag an Barmitteln finanziert werden. Streitpunkte in den Aktionärsklagen sind die geplanten Kapitalmaßnahmen, mit denen der Kauf der 21,62 Prozent finanziert werden soll, die die Familie Kellerhals über Convergenta hält. Im Gegenzug soll Convergenta mit bis zu 29,99 Prozent am Elektronikhändler beteiligt werden.

Die geplante Abstimmung bei dem außerordentlichen Aktionärstreffen stehe unter dem Vorbehalt, dass die ordentliche Hauptversammlung am 9. Februar 2022 eine Dividendenzahlung von rund 63 Millionen Euro beschließe. Mit der Ausschüttung werde der Anspruch auf Dividende von Inhabern von Vorzugsaktien für das am Geschäftsjahr 2020/21 und in Bezug auf sämtliche nachzuzahlende Ansprüche auf Vorzugsdividende erfüllt. Zudem soll damit eine Dividende von 17 Cent je Stammaktie geleistet werden, erklärte Ceconomy.

Darüber hinaus prüft Ceconomy die die Umwandlung der heutigen Vorzugsaktien in Stammaktien. Die Transaktion soll möglichst im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 (30. September) abgeschlossen werden.

Ceconomy hatte die Einigung mit der Familie Kellerhals im vergangenen Dezember nach jahrelangem Zwist verkündet und wollte sie im Ende September beendeten Geschäftsjahr eigentlich abschließen. Mit der Übernahme und der daraus erfolgenden Neuorganisation der Gesellschafterstruktur wollen die Düsseldorfer das komplizierte Geflecht des Konzerns vereinfachen.

Media Markt-Saturn soll eine 100-prozentige Tochter von Ceconomy werden. Ceconomy erhofft sich dadurch eine geringere Komplexität und eine Verbesserung der Prozesse. Die beiden Elektronikketten Media Markt und Saturn sind die wichtigsten Geschäfte von Ceconomy.

Ceconomy will europaweit bis zu 35 neue Flaggschiff-Märkte eröffnen

Der Elektronikkonzern Ceconomy mit den Ketten Media Markt und Saturn will in den kommenden Jahren europaweit bis zu 35 neue Flaggschiff-Märkte eröffnen. Dies kündigte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger in einem Montag veröffentlichten Interview mit dem "Handelsblatt" an.

Das erste Geschäft im sogenannten Lighthouse-Format eröffnete 2020 in Mailand. Der zweite Markt starte noch in diesem Monat in Rotterdam, sagte Wildberger. "Grundsätzlich sind alle großen Städte für so ein Format geeignet." 2022 solle auch in Deutschland ein solcher Markt eröffnen. Ob er "Saturn" oder "Media Markt" heißt, sei noch nicht entschieden.

Bei den Lighthouse-Projekten handele es sich um "Technik-Erlebniszentren", so Wildberger weiter. Die Verkaufsfläche liege zwischen 5000 und 6000 Quadratmetern. Media Markt und Saturn betreiben in 13 europäischen Ländern insgesamt rund 1000 Märkte, die intern vier verschiedenen Formaten zugeordnet werden.

Cyber-Angriff auf MediaMarktSaturn - Webshops nicht direkt betroffen

Der Elektronikhändler MediaMarktSaturn ist in der Nacht von Sonntag auf Montag Ziel eines Cyber-Angriffs geworden. Das Unternehmen habe die zuständigen Behörden umgehend informiert, sagte ein Sprecher der MediaMarktSaturn Retail Group in Ingolstadt auf Anfrage. Betroffen seien alle Landesgesellschaften von MediaMarktSaturn. In den stationären Märkten könne es derzeit bei einigen Dienstleistungen zu einem eingeschränkten Service kommen. "Die Webshops sind aktuell nicht direkt von der Attacke betroffen", betonte das Unternehmen. Für die Kunden bestehe derzeit kein Handlungsbedarf.

Man arbeite mit Hochdruck daran, die betroffenen Systeme zu identifizieren und entstandene Schäden schnellstmöglich zu beheben, hieß es weiter. MediaMarktSaturn sei auch weiterhin auf allen Vertriebskanälen für seine Kunden da.

Die zum Ceconomy-Konzern gehörende Gruppe betreibt in 13 europäischen Ländern insgesamt rund 1.000 Märkte der Ketten "Media Markt" und "Saturn". Die Ceconomy-Aktie notierte im XETRA-Handel schlussendlich 4,30 Prozent tiefer bei 4,05 Euro.

DÜSSELDORF / INGOLSTADT (dpa-AFX)

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Bildquelle: CECONOMY,Piotr Swat / Shutterstock.com

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