Hang Seng
02.01.2013 17:05:33
|
Börse Stuttgart-News: Trend am Nachmittag
Einigung im US-Haushaltsstreit sorgt für Kauflaune
DAX springt auf Fünfjahreshoch / Wall Street startet euphorisch
Die Einigung im US-Haushaltsstreit hat zum Auftakt des neuen Börsenjahres Jubel ausgelöst. Die wichtigsten Indizes legten kräftig zu. So war die neue Kauflaune bereits an den asiatischen Börsen spürbar, auch wenn die Börse in Tokio heute noch geschlossen blieb. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg aber beispielsweise um 2,9 Prozent auf 23.312 Punkte.
Auch der Dax verzeichnete deutliche Gewinne. So kletterte das deutsche Börsenbarometer um bis zu 2,3 Prozent auf 7.789 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit Januar 2008.
Der Dow Jones Index der US-Standardwerte notierte zu Beginn des Handels an der Wall Street in New York bei 13.365 Punkten mit 2,0 Prozent im grünen Bereich. Der breiter gefasste S&P 500 zog ebenfalls um zwei Prozent an und lag bei 1.454 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann sogar 2,8 Prozent auf 3.103 Punkte.
An den Rohstoffmärkten kletterte der Preis für ein Fass der Ölsorte Brent auf ein Vierwochenhoch von 112,90 US-Dollar. Kupfer kostete mit 8.130 US-Dollar pro Tonne so viel wie zuletzt Mitte Dezember.
Durch den zwischen Demokraten und Republikanern ausgehandelten Kompromiss könnte ein Rückfall der USA in die Rezession abgewendet werden. Nach langen und zähen Gesprächen stimmte in der vergangenen Nacht das Repräsentantenhaus für einen Minimalkonsens des Senats, der viele der zum Jahreswechsel in Kraft getretenen Steuererhöhungen und automatischen Ausgabenkürzungen des Staates wieder aufhebt. Allerdings werden dringend erforderliche Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe zunächst nur um zwei Monate verschoben. Damit könnte es bald neue Auseinandersetzungen im US-Kongress geben.
Darüber hinaus gibt es mahnende Experten, die sagen, dass die US-Schuldenkrise mit dem nun gefundenen Verhandlungsergebnis noch lange nicht überwunden sei. So sind eine Reihe von Analysten der Meinung, dass die Nachrichten aus den USA nicht überbewertet werden dürften, denn die nächsten Probleme seien bereits vorgezeichnet. So müssten sich die US-Politiker in den kommenden Monaten auf Einsparungen einigen, um die überbordende Staatsverschuldung langfristig in den Griff zu bekommen. Die Vereinigten Staaten kommen ihrer selbst gesetzten Schuldenobergrenze immer näher. Ohne deren Anhebung oder anderer geeigneter Maßnahmen könnte der weltgrößten Volkswirtschaft die Zahlungsunfähigkeit drohen.
Allerdings wurden am Nachmittag überraschend gute US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Der an den Finanzmärkten stark beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager stieg im Dezember auf 50,7 Punkte, nachdem er im November noch bei 49,5 Zählern gelegen hatte. Dies teilte das Institute for Supply Management (ISM) mit. Damit liegt das wichtige Baromter für die US-Industrie wieder über der Marke von fünfzig Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Experten hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg auf 50,3 Punkte gerechnet.
Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte heute allerdings auf bald wieder nachgebende Kurse des DAX. Der Euwax Sentiment Index pendelte größtenteils zwischen minus zwanzig und minus fünfzig Punkten.
Die stärksten Gewinner im DAX waren am Nachmittag die Aktien von ThyssenKrupp und Infineon, gefolgt von den VW-Vorzügen mit Kursgewinnen von mehr als vier Prozent.
Auch die Banken legten kräftig zu. Die Commerzbank-Aktie notierte am Nachmittag bei 1,49 Euro mit 3,8 Prozent im Plus. Die Deutsche Bank verzeichnete einen Aufschlag von 3,3 Prozent auf 34,05 Euro. Dies führte an der Euwax zu einigen Gewinnmitnahmen bei Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen. Börse Stuttgart TV Aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise pumpte die EZB Milliarden von Euro in den Geldkreislauf. Doch kommen diese enormen Summen überhaupt bei den Unternehmen und Verbrauchern an? Ist die Angst vor einer steigenden Inflation übertrieben? Wie sieht es tatsächlich aus und wie kann der Privatanleger darauf reagieren? Michael Bloss, Wirtschaftsautor und EIFD-Direktor, sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid =8337
Disclaimer Der vorliegende Newsletter dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart AG keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Newsletter enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Kontakt:
Holger Scholze Börse Stuttgart holger.scholze@boerse-stuttgart.de
Quelle: Boerse Stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!