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Geändert am: 24.02.2020 22:21:48
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Coronavirus belastet globale Aktienmärkte: Dow geht deutlich leichter aus dem Handel -- ATX und DAX schließen tief im Minus -- Asiatische Börsen letztlich im Minus - Feiertag in Tokio
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt verzeichnete am Montag schwere Kursverluste.
Der Leitindex ATX rutschte nach einem sehr schwachen Start noch tiefer in die Verlustzone ab und schloss 3,47 Prozent tiefer bei 3.040,23 Zählern.
Die Furcht vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus ist wieder an die Finanzmärkte zurückgekehrt. Chinas Präsident Xi Jinping hat seine Landsleute auf einen wirtschaftlichen Rückschlag angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingestellt. "Der Ausbruch der neuartigen Coronavirus-Lungenkrankheit wird unweigerlich relativ große Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft haben", wurde Xi im Staatsfernsehen zitiert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat nun seine Wachstumsprognose für China gesenkt.
In Europa war am Vorabend der Personenverkehr zwischen Österreich und Italien über die Brennergrenze einige Stunden eingestellt worden. Hintergrund war der Verdacht auf zwei Fälle von Coronavirus in einem Zug von Venedig nach München, der sich jedoch nicht bestätigte.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt begann die neue Woche ebenfalls deutlich tiefer.
Der DAX war bereits mit einem deutlichen Minus gestartet, rutschte anschließend noch weiter ab und ging schließlich 4,01 Prozent leichter bei 13.035,24 Punkten in den Feierabend.
Nachdem die Anleger lange Zeit recht sorglos agiert hatten, traf die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie den DAX am Montag mit voller Wucht. Im Handelsverlauf durchbrach der deutsche Leitindex vorübergehend sogar die 13.000-Punkte-Marke nach unten.
In China stieg die Zahl der Toten durch das Virus sprunghaft an und auch Südkorea ist zunehmend betroffen. Immer mehr Sorgen bereitet den Investoren mittlerweile der erste größere Ausbruch von Covid 19 in Europa: So stieg die Anzahl der Infizierten in Italien übers Wochenende. In der Lombardei wurden zehn Gemeinden in der Provinz Lodi - die südlich der Millionenmetropole Mailand liegt - zu Sperrzonen erklärt. Dort kontrollieren Sicherheitskräfte, wer rein und raus darf. Zudem wurde eine Gemeinde in Venetien abgeriegelt. Vor diesem Hintergrund nahm die Unsicherheit an den Finanzmärkten spürbar zu.
"Verschiedene Unternehmensmeldungen, beispielsweise die Warnung von Apple, verdeutlichen, dass der Markt die Folgen des Coronavirus unterschätzt und zu früh abgehakt haben könnte", schrieb Analyst Michael Bissinger von der DZ Bank. "Klar ist, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie erheblich sein werden." Das gelte selbst dann, wenn sich die Krankheit nun tatsächlich auf dem Rückzug befindet und noch im ersten Quartal weitgehende Entwarnung gegeben werden kann. Denn die wirtschaftlichen Schäden durch den Produktionsausfall in Fabriken, durch die Störung von Lieferketten, durch eingeschränkte Konsummöglichkeiten und durch die Ausfälle im Reiseverkehr seien vor allem für China und die asiatischen Anrainerstaaten schon jetzt beträchtlich.
WALL STREET
Das sich weltweit immer stärker ausbreitende Coronavirus schickte am Montag die US-Aktienbörsen auf Talfahrt.
Der Dow Jones fiel nach einem sehr schwachen Start noch weiter zurück und beendete den Montagshandel 3,56 Prozent tiefer bei 27.960,80 Punkte. Der Techwerte-Index NASDAQ Composite verbucht ebenfalls enorme Abschläge und schloss mit einem Verlust von 3,71 Prozent bei 9.221,28 Zählern. Dagegen waren Staatsanleihen im Zuge der Risikoaversion der Anleger als "sichere Häfen" gefragt.
Experten sind mittlerweile skeptisch, ob die weltweite Ausbreitung des neuen Coronavirus noch gestoppt werden kann. "Das Zeitfenster für die Eindämmung des Ausbruchs schließt sich nun sehr schnell", zitierte die britische Zeitung "The Telegraph" Devi Sridhar von der Universität Edinburgh, die zur weltweiten öffentlichen Gesundheit forscht. Nathalie MacDermott, Expertin für Infektionskrankheiten am renommierten King's College in London, nannte vor allem die Situation in Italien, Südkorea und Iran "sehr besorgniserregend".
Die Analysten von Goldman Sachs revidierten inzwischen ihre Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA nach unten. Statt eines auf das Jahr hochgerechnete BIP-Wachstum im ersten Quartal von 1,4 Prozent erwarten sie nun nur noch ein Wachstum von 1,2 Prozent. Dabei verwiesen sie vor allem auf eine langsamer als bisher erwartete Belebung der Wirtschaftsaktivität in China sowie auf die Reisebranche.
"Die neuen Fälle in Italien zeigen, dass die Lage ernst ist. Für Aktionäre bedeutet dies Alarmstufe eins", schrieb Analyst Daniel Saurenz von Feingold Research.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte begannen die neue Handelswoche überwiegend mit Verlusten. In Tokio wurde unterdessen nicht gehandelt.
In Japan blieben die Börsen am Montag geschlossen, dort wurde der "Tag des Verteidigers des Vaterlands" gefeiert. Der Nikkei verharrte somit auf seinem Schlussstand von Freitag bei 23.386,74 Einheiten. Am letzten Handelstag vor dem Wochenende hatte er 0,39 Prozent abgegeben.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite am Montag 0,28 Prozent und schloss bei 3.031,23 Punkten. Beim Hang Seng stand zum Handelsschluss ein Minus von 1,79 Prozent bei 26.820,22 Einheiten an der Kurstafel.
Die Sorge um die Coronavirus-Epidemie werde nun immer stärker um eine solche für eine Pandemie ersetzt, hieß es im Handel. Laut des chinesischen Staatschefs Xi Jinping stellt die aktuelle Gesundheitskrise in China die größte seit der Gründung der Volksrepublik 1949 dar.
In China hielten sich die Börsen dennoch vergleichsweise wacker. Hier setzten Anleger darauf, dass in Sachen Virusepidemie das Schlimmste zumindest in China bereits ausgestanden sein könnte. Außerdem verstärkte die Volksrepublik erneut ihre Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft, um die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie zu lindern. So sollen die Lokalregierungen dieses Jahr mehr Spezialanleihen ausgeben, um Investitionen in von der Epidemie besonders betroffenen Sektoren anzukurbeln. Die Zentralbank hatte bereits am Vortag weitere Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX

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