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Geändert am: 20.08.2020 22:05:49
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ATX und DAX schließen im Minus -- US-Börsen schließen mit Gewinnen -- Börsen in Fernost letztlich verlustreich
AUSTRIA
Am heimischen Aktienmarkt übernahmen am Donnerstag die Bären das Ruder.
Der ATX wies kurz nach Handelsstart Verluste aus. Im weiteren Verlauf blieb er unter der Nulllinie, wo er sich 0,86 Prozent schwächer bei 2.199,91 Zählern aus dem Handel verabschiedete.
Steigende Corona-Infektionszahlen, der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Iran-USA-Konfrontation rückten in den Fokus der Anleger.
Die US-Währungshüter haben zudem bei ihrer Ratssitzung am 28. und 29. Juli Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums in Zeiten niedriger Zinssätze diskutiert. Die Notenbanker kündigten zum Abschluss ihres Treffens keine neuen konkreten Schritte an und bekräftigten ihr Versprechen, aggressive Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft beizubehalten, wie aus dem Protokoll der Sitzung hervorgeht. Notenbankchef Jerome Powell und andere führende Fed-Vertreter haben angedeutet, dass sie sich auf einen langfristigen Ansatz vorbereiten, um Zeiten niedriger Inflation auszugleichen, indem sie sich um nachfolgende Phasen etwas höherer Inflation bemühen. Diese Diskussionen könnten Aufschluss darüber geben, wie die Zentralbank die Wirtschaft nach den Belastungen infolge der Pandemie dieses Jahr stützen will.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Donnerstag abwärts.
Der DAX ging schwächer in den Donnerstagshandel und bewegte sich auch anschließend auf rotem Terrain. Schlussendlich wies die Börsentafel ein Minus von 1,14 Prozent bei 12.830 Punkten aus.
Steigende Corona-Infektionszahlen und warnende Worte der US-Notenbank mit Blick auf die Wirtschaftslage hatten am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Zudem brodelte der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter und auch in Sachen Iran setzte US-Präsident Donald Trump auf Konfrontation. Bei den festgefahrenen Gesprächen über ein Abkommen zwischen der Europäischen Union und Grossbritannien nach der Brexit-Übergangsphase gab es nichts Neues.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Federal Reserve die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie hervorgehoben und eine langsamere Erholung für die weltgrößte Volkswirtschaft prognostiziert. Einige Mitglieder der US-Notenbank hatten sich zugleich dafür ausgesprochen, "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad zu sorgen, während es im letzten Protokoll noch hieß, dass dies auf einem der nächsten Treffen geschehen solle.
"Ganz so eilig wie es einige am Markt erwartet haben, hat es die Fed dann doch nicht mit einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik", kommentierten die Analysten der Commerzbank. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sieht nun "neue Probleme für die Börsen". Die Prognose der US-Notenbank passe nicht zu den steil nach oben gelaufenen Aktienindizes. "Lange Zeit galt die Fed als ultimativer Retter am Aktienmarkt. Jetzt verdirbt ausgerechnet sie die Party."
WALL STREET
An der Wall Street sind die Anleger am Donnerstag nach einem verlustreichen Start doch noch in Kauflaune gekommen.
Der Dow Jones konnte mit einem kleinen Gewinn von 0,17 Prozent bei 27.739,73 Punkten schließen. Zum Handelsbeginn hatte er sich noch 0,25 Prozent schwächer bei 27.622,68 Indexstellen gezeigt, konnte seine Verluste im Verlauf dann jedoch vollständig abbauen. Der Techwerteindex NASDAQ Composite schloss um 1,06 Prozent höher bei 11.264,95 Zählern. Er startete ebenfalls 0,45 Prozent leichter bei 11.096,40 Punkten, konnte das Vorzeichen im weiteren Verlauf aber wechseln und deutlich in die Gewinnzone steige.
Den Anlegern klangen vor allem zu Sitzungsbeginn noch die konjunkturskeptischen Aussagen der US-Notenbank vom Vortag in den Ohren. Im Protokoll ihrer jüngsten Sitzung, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, hatten die Notenbanker betont, dass die US-Wirtschaft vor allem mehr staatliche Unterstützung benötige, um die Corona-Krise zu bewältigen. Verhandlungen zwischen den Demokraten und den Republikanern über weitere Hilfsmaßnahmen kommen aber seit Wochen nicht voran. Ohne weitere Unterstützung, so die Befürchtung, dürfte der für die US-Wirtschaft so wichtige private Konsum einbrechen und die Erholung der Konjunktur ausbremsen.
Neue Konjunkturdaten waren nicht dazu angetan, diese Ängste zu lindern. So hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder eingetrübt. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche wieder über 1 Million. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 923.000 erwartet. Die Zahl für die Woche davor wurde leicht nach oben revidiert. Auf dem Höhepunkt der Krise Ende März beantragten weit über 6 Millionen Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe. Zeitgleich mit den Erstanträgen wurde der Philadelphia-Fed-Index für August veröffentlicht. Er sank überraschend deutlich auf 17,2 Punkte von 24,1 im Juli. Volkswirte hatten den Index bei 20,0 Punkten gesehen. Der Index der Frühindikatoren für Juli fiel dagegen leicht besser aus. Offenbar konzentrierten sich die Anleger im Handelsverlauf dann zunehmend auf diesen kleinen Lichtblick.
ASIEN
An den Börsen in Fernost ging es am Donnerstag südwärts.
Der japanische Leitindex Nikkei verlor in Tokio letztlich 1 Prozent auf 22.880,62 Punkte.
Der Shanghai Composite knickte auf dem chinesischen Festland daneben um 1,30 Prozent auf 3.363,90 Zähler ein.
In Hongkong standen die Börsenampeln deutlicher auf rot. Der Hang Seng gab um 1,54 Prozent auf 24.791,39 Punkte ab.
Die asiatischen Märkte folgten damit den US-Vorgaben, wobei sich die Abgaben im Verlauf des Handels ausgeweitet haben. An der Wall Street waren die Indizes im Anschluss an die Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbanksitzung von Juli in negatives Terrain abgerutscht.
Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass sich die Notenbanker große Sorgen um weitere negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft machen und nur gedämpft optimistisch sind bezüglich einer Erholung im zweiten Halbjahr. Sie halten daher weitere staatliche Stützungsmaßnahmen dringend für erforderlich. Gleichzeitig ringen im US-Kongress die beiden Parteien aber weiter erfolglos genau darum, während die Zahlen der Corona-Neuinfektionsfälle weltweit weiter steigen.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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ATX | 4 572,70 | 0,30% | |
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