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Geändert am: 10.03.2022 22:06:45

Gespräche im Ukraine-Konflikt ohne Fortschritte: US-Börsen schließen tiefer -- ATX und DAX schließen mit kräftigen Verlusten -- Asiens Börsen letztlich deutlich fester

AUSTRIA

An der Wiener Börse präsentierte sich der ATX am Donnerstag deutlich schwächer.

Der ATX hatte den Handel nach den massiven Vortagesgewinnen zunächst wenig verändert aufgenommen und fiel anschließend tief ins Minus. Am Abend schloss er dann mit einem klaren Abschlag von 1,97 Prozent auf 3.123,08 Zähler.

Marktbeobachter verwiesen auf eine Gegenbewegung auf die massiven Kursgewinne am Vortag. Am Mittwoch hatte der ATX im Zuge eines rasanten Erholungsschubes auf die vorangegangenen Verluste wegen des Ukraine-Russland-Krieges um beachtliche mehr als sieben Prozent zugelegt.

Die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen auf einem Rekordtief zu belassen, lieferte am Berichtstag kaum Auswirkungen. Zudem gab es zum laufenden Angriff Russlands auf die Ukraine keine positiven Nachrichten. Das erste Treffen der Außenminister von Russland und der Ukraine seit Kriegsbeginn hat keine wesentlichen Fortschritte gebracht.

Auf Unternehmensebene legte am heimischen Aktienmarkt Lenzing Zahlen vor. Trotz der Kostenanstiege bei Energie, Rohstoffen und Logistik hat der oberösterreichische Faserhersteller seine Ergebnisse im abgelaufenen Jahr deutlich verbessert. Der Jahresüberschuss betrug 127,7 Mio. Euro, nach einem Fehlbetrag von 10,6 Mio. Euro im Jahr davor.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag deutlich tiefer.

Der DAX vergrößerte seinen anfänglichen Verlust zusehends und ging schlussendlich 2,93 Prozent schwächer bei 13.442,10 Punkten in den Feierabend.

Neben enttäuschten Hoffnungen auf Fortschritte bei der Beendigung des Ukraine-Kriegs drückten Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Stimmung.

In der Ukraine ist auch nach einem hochrangigen Schlichtungsversuch kein Weg zum Frieden in Sicht. Ein Treffen des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in der Türkei brachte keine wesentlichen Fortschritte. Zwei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf das Nachbarland gelang es nicht, eine zumindest zeitweilige Waffenruhe oder auch nur weitere Fluchtkorridore zu vereinbaren. Die Europäische Union will bei einem Gipfel in Frankreich am Abend die Lage beraten.

Derweil tritt die EZB trotz neuer Risiken für die Konjunktur infolge des Ukraine-Krieges bei ihren Anleihenkäufen etwas auf die Bremse. Das Kaufvolumen des Programms APP wird nach einer vorübergehenden Aufstockung bereits Ende Juni wieder auf 20 Milliarden Euro reduziert und könnte im dritten Quartal 2022 ganz beendet werden. Mit dieser Entscheidung reagierte der EZB-Rat auf die anhaltend hohen Teuerungsraten.

Nach Einschätzung des ING-Experten Carsten Brzeski steuert die EZB damit auf eine graduelle Normalisierung ihrer Geldpolitik zu. Eine erste Leitzinsanhebung noch vor dem Jahresende sei immer noch möglich. Höhere Zinsen schmälern tendenziell die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie etwa Anleihen.

WALL STREET

Mit der Kurserholung an der Wall Street war es am Donnerstag schon wieder vorbei.

So schloss der Dow Jones am Donnerstag 0,34 Prozent tiefer bei 33.174,07 Punkten. Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite gab nach und verlor 0,95 Prozent auf 13.129,96 Punkte.

Die Anleger sorgten sich weiter um die ökonomischen Folgen des Krieges, nachdem sich die Hoffnung vom Mittwoch auf eine Annäherung Russlands und der Ukraine zunächst zerschlagen hat. Das Treffen der Aussenminister beider Länder in Antalya in der Türkei brachte keine wesentlichen Fortschritte.

Die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise und die daraus resultierend beschleunigte Inflation befeuerten die Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung. Im Blick stehen nunmehr die Notenbanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) reagierte auf die Teuerung und tritt nun bei ihren Anleihenkäufen schneller als geplant auf die Bremse. Gleichzeitig bleibt der Leitzins im Euroraum vorerst weiter auf dem Rekordtief von null Prozent. Die Anleger werteten dies als Signal, dass sich trotz aller konjunkturellen Risiken die Zeiten der lockeren Geldpolitik dem Ende nähern. Am Markt wird nun mit einer Zinserhöhung durch die EZB im September gerechnet.

Daneben richtete sich der Fokus auf die US-Notenbank. "In der kommenden Woche wird die Fed ihre Zinsentscheidung vortragen und auch die jüngsten Inflationsentwicklungen berücksichtigen müssen", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow von comdirect. Die Verbraucherpreise in den USA sind im Februar um fast acht Prozent gestiegen. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte selbst nach dem Angriff auf die Ukraine eine Leitzinserhöhung für März in Aussicht gestellt.

ASIEN

Am Donnerstag legten dann auch die asiatischen Börsen deutlich zu.

In Japan schloss der Leitindex Nikkei bei 25.690,40 Zählern, was einem Anstieg von 3,94 Prozent entspricht.

Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls nach oben, Schnäppchenjäger traten vermehrt auf und trieben den Shanghai Composite um 1,22 Prozent auf 3.296,09 Punkte zu Handelsschluss an. Auch in Hongkong zeigte sich die Börse nach dem gestrigen Verlusttag nun freundlicher: Der Hang Seng stieg schlussendlich um 1,27 Prozent auf 20.890,26 Einheiten.

Neben Schnäppchenkäufen waren die Kursgewinne in Asien in erster Linie mit Hoffnungen auf eine rasche Beendigung des Krieges in der Ukraine angesichts zunehmender diplomatischer Bemühungen verbunden.

Unter anderem sprechen am Donnerstag die Außenminister Russlands und der Ukraine in der Türkei direkt miteinander. Daneben scheinen beide Parteien zuletzt von Maximalforderungen etwas abzurücken, während die russischen Angriffe offenbar unvermindert weitergehen.

Positiv wirkte auch, dass die Ölpreise deutlich zurückkammen. Brentöl, das zuletzt wegen Sorge vor russischen Lieferausfällen bis auf gut 139 Dollar nach oben geschossen war aus Sorge, kostet aktuell nur noch etwas mehr als 115 Dollar je Fass.

In China halfen zudem anhaltende Spekulationen über weitere konjunkturstützende Maßnahmen. Weil zuletzt die Verbraucher- wie auch die Erzeugerpreise nicht so stark gestiegen seien wie erwartet, gebe es dafür Spielraum, heißt es bei China Galaxy Internationals.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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