Dow Jones
Geändert am: 04.11.2022 21:16:57
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US-Arbeitsmarktdaten fallen stark aus: Wall Street letztendlich im Plus -- ATX und DAX gehen höher ins Wochenende -- Asiens Börsen schließen mit gemischten Vorzeichen -- Kurssprung in Hongkong
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt sprang am Freitag nach oben.
Der ATX gewann bereits kurz nach Handelsbeginn hinzu und kletterte im Anschluss noch deutlich höher. Dabei schloss er deutlich über der Marke von 3.000 Punkten: Bei 3.091,54 Zählern (plus 0,77 Prozent) verabschiedete sich der heimische Leitindex ins Wochenende.
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Freitag mit kräftigen Aufschlägen. Getragen wurde die deutliche Aufwärtsbewegung am Wiener Markt von starken Zugewinnen bei Erste Group und Andritz. Beide Unternehmen hatten vorbörslich Zahlen zu den ersten drei Quartalen vorgelegt, die am Markt sehr positiv aufgenommen wurden.
Daneben stand mit dem US-Arbeitsmarktbericht ein Datenhighlight im Kalender. Der US-Jobmarkt zeigte sich im Oktober weiter in starker Verfassung. Das US-Jobwachstum ist im Oktober kräftig geblieben und hat die Erwartungen übertroffen. Damit lässt eine von der US-Notenbank erwünschte Abschwächung des Arbeitsmarktes weiter auf sich warten. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Oktober auf 3,7 von 3,5 Prozent, während Ökonomen eine stabile Quote von 3,5 Prozent erwartet hatten. Im Vorfeld war erwartet worden, dass die Börsen einen starken US-Arbeitsmarkt nicht sehr erfreut zur Kenntnis nehmen dürften. Die Anleger reagierten jedoch entspannt. "Die äußerst unsicheren Wirtschaftsaussichten mit einer Inflation im zweistelligen Bereich zwingen die Zentralbanken dazu, datenabhängig und ohne klare Vorgaben zu bleiben", schrieben die Experten der UniCredit zur derzeitigen Situation.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte am Freitag deutliche Gewinne.
Der DAX eröffnete mit einem Plus und zeigte sich auch im weiteren Verlauf sehr fest. Im Verlauf übersprang er gar die psychologisch wichtige Marke von 13.500 Punkten, schloss aber darunter. Bei 13.459,86 Zählern - dies entspricht einem Anstieg von 2,51 Prozent - ging das deutsche Börsenbarometer letztlich aus dem Handel.
Weitere Spekulationen über eine Lockerung der Null-COVID-Politik in China haben dem DAX zusammen mit dem US-Arbeitsmarktbericht kräftig Auftrieb gegeben. Die überraschend schwachen Auftragseingänge für Deutschlands Industrie im September wurden indes kaum beachtet. "Als nachlaufende Indikatoren werden sie nur beiläufig beachtet, denn die Investoren schauen stur nach vorn", erklärte Marktexperte Andreas Lipkow.
Nach den Daten des US-Arbeitsministeriums wurden im Oktober deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, und auch der Lohnanstieg gewann etwas an Dynamik. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kommentierte die Reaktion der Börsen darauf wie folgt: Einerseits sei der Arbeitsmarkt in den USA stark genug, sodass derzeit nicht von einer grossen wirtschaftlichen Krise gesprochen werden könne. Andererseits aber sei er auch "schwach genug, um die Geldpolitik langsamer zu straffen".
So keimt nun wohl erneut die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed vielleicht doch schon im Dezember langsamer an der Zinsschraube drehen könnte. Derlei Hoffnungen hatten den DAX bereits im Oktober von einem Niveau um 12.000 Punkte aus bis Anfang November auf über 13.400 Zähler nach oben getrieben, bis mit den jüngsten Fed-Aussagen der nächste Dämpfer kam.
WALL STREET
Die US-Märkte zeigten sich am Freitag mit Gewinnen.
Der Dow Jones eröffnete die Sitzung höher und zog zunächst weiter an. Im Verlauf fiel er jedoch an die Nulllinie zurück, konnte dann aber wieder zulegen. Letztendlich ging es noch um 1,26 Prozent nach oben auf 32.403,22 Punkte. Der NASDAQ Composite legte zum Start ebenfalls zu. Im Verlauf fiel er in die Verlustzone zurück, zeigt sich dann aber wieder mit Aufschlägen. Letztendlich ging er 1,28 Prozent fester bei 10.475,25 Zählern aus dem Handel.Aufschlägen.
Im Oktober schuf die US-Wirtschaft deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Dazu gewann der Lohnanstieg überraschend etwas an Dynamik. Er blieb aber klar hinter der noch höheren Inflationsrate zurück. Helaba-Experte Ulrich Wortberg sprach von einer weiter soliden Arbeitsmarktverfassung. "Daher gibt es für die US-Notenbank auch keinen Grund, den Zinserhöhungsprozess zu beenden. Zwar könnten die Zinsschritte allmählich kleiner werden, das Zinsstop ist aber noch längst nicht erreicht."
Diese Einschätzung deckte sich auch in etwa mit Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell vom Mittwoch. Demnach könnten die Währungshüter schon im Dezember ihre Leitzinsen weniger deutlich als zuletzt anheben. Powell hatte aber auch keinen Zweifel daran gelassen, die Zinserhöhungen fortzusetzen.
ASIEN
An den Börsen in Fernost waren am Freitag unterschiedliche Vorzeichen zu sehen.
In Tokio schloss der Nikkei nach seiner Feiertagspause 1,68 Prozent tiefer bei 27.199,74 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging der Shanghai Composite dagegen um 2,43 Prozent höher bei 3.070,80 Einheiten ins Wochenende. In Hongkong zündete der Hang Seng den Turbo und schoss bis zum Handelsschluss um 5,36 Prozent auf 16.161,14 Zähler nach oben.
An den Börsen in Asien ließ sich am Freitag keine einheitliche Tendenz feststellen. Die negativen Vorgaben der US-Börsen wurden meist ignoriert. Deutlich nach oben ging es in China. Beobachter verwiesen auf neue Spekulationen über einen Ausstieg Chinas aus der Null-COVID-Politik. Wenn dieser erst einmal offiziell bestätigt werde, dürfte es zu Zweitrunden-Effekten kommen und auch die Preise für Industriemetalle und Öl sowie die Währungen anderer asiatischer Länder nach oben treiben, die enge Handelsbeziehungen mit China unterhielten, merkte Stephen Innes von SPI Asset Management an. Neben der Hoffnung auf ein Ende der Lockdowns stützte auch die Annahme, dass die Gefahr eines Delistings chinesischer Aktien an den US-Börsen abgewendet wurde. Einem Bericht zufolge kommt die Überprüfung der betroffenen chinesischen Unternehmen durch US-Inspektoren gut voran; die Vorort-Überprüfungen seien schon abgeschlossen.
In Tokio überwog die Vorsicht vor den US-Arbeitsmarktdaten, die im späteren Tagesverlauf veröffentlicht werden, wenn die Börsen der Region längst geschlossen sind. Händler sprachen außerdem von Nachholbedarf. Der japanische Aktienmarkt war am Donnerstag wegen eines Feiertags geschlossen, so dass die Anleger erst mit einem Tag Verspätung auf die als falkenhaft interpretierten Aussagen der US-Notenbank vom späten Mittwoch reagieren konnten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 404,02 | -0,11% | |
TecDAX | 3 528,17 | -0,55% | |
Dow Jones | 43 883,29 | -0,07% | |
NASDAQ Comp. | 19 931,98 | 0,15% | |
NASDAQ 100 | 21 746,00 | 0,60% | |
NIKKEI 225 | 39 470,44 | -0,95% | |
Hang Seng | 20 397,05 | 1,20% | |
ATX | 3 642,67 | 0,14% | |
Shanghai Composite | 3 461,50 | 0,85% |