Schwacher Euro-Kurs stützt: ATX schließt freundlich - DAX kann kräftig zulegen

Der ATX schloss mit einem kleinen Plus von 0,21 Prozent bei 3.475,77 Punkten. Allerdings hatte der heimische Leitindex im Handelsverlauf noch höhere Gewinne verbucht, die aber am Mittwochnachmittag angesichts zurückhaltender US-Börsen zunehmend abschmolzen.

Eine klar positive europäische Börsenstimmung hielt jedoch auch den heimischen Markt in der Gewinnzone. Nachdem am Dienstag feiertagsbedingt nicht gehandelt worden war, unterstützte am Mittwoch vor allem der schwache Euro-Kurs zum Dollar. Durch die jüngsten Entwicklungen am Devisenmarkt werden die Exporte in den Dollar-Raum begünstigt. Auf fundamentaler Ebene steht am Abend nach Handelsschluss in Wien noch die Bekanntgabe der US-Leitzinsentscheidung im Fokus.

Die Meldungslage zum heimischen Markt gestaltete sich nach dem Feiertag am Vortag noch sehr dünn. Der Zuckerkonzern AGRANA hat den Sunoko-Kauf auf Eis gelegt und die Aktien von Semperit und Mayr-Melnhof wurden am Mittwoch ex Dividende gehandelt.

DAX legt schwungvollen Monatsauftakt hin

Der DAX hat am Mittwoch nach der Feiertagspause an Schwung gewonnen. Er stieg bis zum Handelsschluss um 1,51 Prozent auf 12.802,25 Punkte.

Bei relativ dünnen Umsätzen gelang dem deutschen Leitindex am Morgen zunächst der Sprung über 12.700 Punkte, am Nachmittag fiel dann auch die Marke von 12.800 Zählern. Damit überwand der DAX die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie, die als längerfristiger Indikator für die weitere Entwicklung gilt und nun weiteres Aufwärtspotenzial signalisiert. Unterstützung kam vom weiterhin recht schwachen Euro. Er kann exportorientierten deutschen Unternehmen den Warenabsatz ins Ausland erleichtern.

Nachdem der DAX Anfang Februar unter die viel beachtete 200-Tage-Linie, die bei 12.664 Punkten lag, gesackt und seit Mitte April in mehreren Erholungsversuchen immer wieder an ihr gescheitert war, "ist die Tür zur 13.000er Marke nun wieder offen", wie Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets schrieb. "Neue Rekorde sind in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen", glaubt er, und auch die Experten der Helaba sehen wieder neue Chancen. Statt "Sell in May and go away" könnte es ihres Erachtens nun eher heißen "Buy in May".

Bevor am Abend nach Börsenschluss die US-Zinsentscheidung ansteht, standen vor allem Nachrichten rund um Unternehmen und Branchen im Fokus der Investoren. Denn wesentliche Impulse vonseiten der konjunkturellen Daten gab es nicht.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Infineon, Dialog Semiconductor und AIXTRON positiv hervor. Die Branche profitierte von den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen des iPhone-Herstellers Apple am Dienstag.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX / APA