Russland belastet 18.09.2014 13:30:00

Bene kann Verlust im Halbjahr mehr als halbieren

Wie das Unternehmen mit Sitz in Waidhofen an der Ybbs (NÖ) am Donnerstag bekannt gab, verbesserte sich das Betriebsergebnis (EBIT) von -13,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013/14 auf -5,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern betrug -7,2 Millionen nach -15,9 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Umsatz sank um 10,7 Prozent auf 73,5 Millionen Euro. Beim um Einmaleffekte aus der Restrukturierung bereinigten EBITDA wurde nach -5,6 Millionen Euro in der Vorjahres-Vergleichsperiode nun mit 644.000 Euro ein kleines Plus erzielt.

In der Bene-Gruppe stieg der Personalstand leicht von 1.079 per Ende Jänner 2014 auf 1.109 Beschäftigte per Ende Juli an. Dies sei vor allem auf das Anlaufen eines Großauftrags in Abu Dhabi zurückzuführen, hieß es im Halbjahresbericht. Die Sanierung des Unternehmens werde fortgesetzt. Details will Bene heute Vormittag in einer Pressekonferenz bekanntgeben.


Bene-Umsatz in Russland und Ukraine brach im Halbjahr um 41 Prozent ein

Bene ist vor dem Ukraine-Konflikt nicht gefeit. Schon vor Beginn der Krise kämpfte die Firma am russischen Markt mit Rückgängen, die sich mit den jüngsten politischen Unruhen weiter verstärkt haben. Im ersten Halbjahr 2014/15 brachen die Erlöse in der umsatzmäßig drittwichtigsten Region CEE/Russland/GUS um 41 Prozent auf 7,6 Mio. Euro ein.

Auch in den Kernmärkten Österreich und Deutschland erlitt Bene Umsatzeinbußen von 12 bzw. 17 Prozent, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht des börsennotierten Unternehmens hervor. Das wirtschaftliche Umfeld ist der Firma nicht positiv gestimmt, die jüngsten Wachstums-Prognosen wurden gekappt.

Dennoch gebe es in Österreich eine "ganze Reihe von Projekten", an denen Bene dran sei. Der Büromöbelhersteller bietet beispielsweise beim Erste Campus, dem neuen Headquarter der Erste Group, mit. Die Einrichtung der Webster University und der TU-Wien ging kürzlich an Konkurrent hali.

Bene will sich aufgrund der schwierige Lage in Österreich, Deutschland und Russland/CEE verstärkt auf Großbritannien und den Mittleren Osten konzentrieren, da die Firma dort zuletzt kräftige Umsatzzuwächse erzielte. In UK stieg der Umsatz im Halbjahr um 47 Prozent auf rund 10 Mio. Euro, im Mittleren Osten und Afrika erhöhten sich die Erlöse um 139 Prozent auf 7,6 Mio. Euro. In beiden Regionen zog Bene lukrative Aufträge an Land, darunter den nach eigenen Angaben größten Auftrag in der Firmengeschichte in Abu Dhabi.

In Summe erlöste die Bene Gruppe im Halbjahr 73,5 Mio. Euro, um rund 11 Prozent weniger als im Halbjahr 2013/14. Ergebnisseitig verbesserte sich die Lage der angeschlagenen Firma: Unter dem Strich halbierte sich der Verlust (Periodenergebnis) von etwa 16 auf 7,7 Mio. Euro. "Auch wenn die Entwicklung positiv ist, sind wir noch nicht zufrieden", sagte Finanzvorstand Rudolf Payer am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien.

Die Eigenkapitalsituation von Bene hat sich weiter verschlechtert - von -21,9 auf -29,5 Mio. Euro. Payer ließ sich nicht in die Karten blicken, welche Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung ergriffen werden sollen. Er bekräftigte erneut, dass Anfang 2015 feststehen soll, wie es weitergeht. "Die Investorensuche läuft, wir sind plankonform unterwegs", sagte Payer lediglich. Wie berichtet halten die Banken noch bis Anfang 2016 still.

Per Ende Juli 2014 beschäftigte Bene 1.109 Mitarbeiter, um 143 weniger als im Jahr davor. "Ich gehe derzeit nicht davon aus, dass wir weitere Mitarbeitermaßnahmen setzen müssen", sagte Payer auf Nachfrage. Man werde sogar Leiharbeiter anheuern müssen, um Spitzen abzudecken.

gru/ivn

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