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09.12.2013 12:27:33

Bei EADS bleibt kein Stein auf dem anderen

   Von Marietta Cauchi und Daniel Michaels

   Die seit langem befürchteten, drastischen Einschnitte in der Verteidigungssparte des Luft- und Rüstungskonzern EADS werden konkret. An diesem Montag treffen laut informierten Personen Arbeitnehmervertreter mit der EADS-Spitze zusammen, um über die anstehenden Maßnahmen zu beraten. Im Raum stehen etwa der mögliche Wegfall von Stellen im mittleren Management, die Versetzung von Arbeitern an andere Standorte und der Verkauf von Bürogebäuden.

   Am Mittwoch und Donnerstag werden dann auch die Aktionäre während eines Investorentages mehr über den angepeilten Konzernumbau erfahren, sie interessieren sich vor allem für die finanziellen Auswirkungen. Bei Gewerkschaften und Arbeitnehmer steht dagegen die Sorge um den Verlust von Arbeitsplätzen im Vordergrund. Sie stellen sich bereits auf das Schlimmste ein: Laut einem Bericht der französischen Zeitung Le Figaro sollen 5.000 bis 6.000 Stellen gestrichen werden. Ende vergangenen Monats protestierten deutschlandweit mehr bereits als 20.000 Beschäftigte des europäischen Vorzeigekonzerns.

   Mit der Restrukturierung steht auch eine Namensänderung auf dem Plan: EADS soll künftig unter dem Namen der bisherigen Luftfahrttochter Airbus firmieren. Die Rüstungs- und Raumfahrtaktivitäten werden konzernintern in der neuen Sparte "Airbus Defence and Space" zusammengefasst. Zudem soll die bisherige Flugzeugfertigung "Airbus" als eigene Sparte fortbestehen, auch wird es den Bereich Airbus "Eurocopter" für Hubschrauber geben.

   Der neue Name soll ab Juli offiziell gelten und ist mehr als reine Namenskosmetik. Airbus ist zunehmend der dominante Geschäftsbereich innerhalb des EADS-Konzerns. Der Boom bei Verkehrsflugzeugen kontrastriert scharf mit den mauen Aussichten der europäischen Rüstungsbranche, die unter den schmalen Budgets der Regierungen leidet. Auf den Exportmärkten fällt es der Rüstungssparte zudem immer schwerer, mit der Konkurrenz mitzuhalten.

   Nachdem die erhoffte Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems vergangenes Jahr geplatzt war, wollte EADS-Chef Tom Enders sein Unternehmen stärker aus der Politik heraushalten und den direkten Einfluss der Regierungen beenden. Seit April sind alle Direktoren im Verwaltungsrat des Konzerns unabhängig. Vorher wurde das Unternehmen praktisch durch einen Pakt zwischen der französischen Regierung, der Mediengruppe Lagardere und dem Autobauer Daimler kontrolliert. Daimler agierte bei EADS stellvertretend für den deutschen Staat.

   Intern forciert Enders nun den Wegfall von Doppelstrukturen bei EADS. Die Rüstungsaktivitäten verteilen sich quer durch Europa auf Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien. Nach der gescheiterten Fusion mit BAE wegen des Vetos aus Berlin stellte Enders die Weichen neu. Statt der zunächst geplanten Ausweitung des Verteidigungsgeschäfts stehen die Zeichen jetzt auf Reduktion. "Wir wollen uns aus der Rüstung nicht verabschieden, aber die Konsolidierung der Sparte zeigt, dass wir aus dem Geschäft maximalen Profit herausschlagen wollen", hatte Enders im Juli angekündigt.

   Der radikale Einschnitt bei EADS erinnert an den Rivalen Boeing nach dessen Übernahme von McDonnell Douglas im Jahr 1997. Damals wollte auch Boeing zunächst eine Balance zwischen Verkehrsflugzeugen und dem Rüstungsgeschäft erreichen. Aber mit der Zeit expandierte die Fertigung von zivilen Flugzeugen und die Militäraufträge schrumpften. Trotzdem bleibt Boeing ein deutlich dominanterer Spieler im internationalen Rüstungsgeschäft als EADS.

   Die wichtigste Verteidigungssparte von EADS ist Cassidian. Diese und der Militärtransporter-Bereich von Airbus trugen im ersten Halbjahr lediglich 13 Prozent zum Konzernumsatz bei. Airbus hingegen erwirtschaftete rund 70 Prozent der Erlöse. Die Raumfahrtsparte Astrium kam auf einen Umsatzanteil von 11 Prozent. Der Rest geht auf das Konto von Eurocopter und anderen Aktivitäten.

   Das Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft sorgt für 40.000 Arbeitsplätze bei EADS oder knapp 30 Prozent der Gesamtbelegschaft. Die meisten Beschäftigten gibt es allerdings in Frankreich und Deutschland, wo es schwer und teuer ist, Personal abzubauen.

   Jobverluste drohen auch in der Verwaltung. Womöglich wird die Zentrale von Cassidian in der Nähe der bayerischen Hauptstadt München dichtgemacht. Einige der rund 1.400 Mitarbeiter könnten zu einem nahegelegenen Standort transferiert werden. Weitere Verwaltungsjobs dürften wegfallen, wenn EADS seinen Firmensitz von Paris und München nach Toulouse verlegt. Airbus ist in der südfranzösischen Stadt zu Hause.

   Wegen dieses Umzugs könnte EADS seine Pariser Zentrale verkaufen. Diese befindet sich in einem der teuersten Viertel der französischen Hauptstadt. Auch seine Cassidian-Büros nahe München könnte EADS versilbern.

   Diese Schritte sind nur ein Teil von Enders' größerer Vision, die er im Juli verkündet hatte. Er will die operativen Margen bis 2015 ohne Einmaleffekte auf rund 10 Prozent hochtreiben. In der ersten Jahreshälfte hatte EADS lediglich eine Umsatzrendite von 6,1 Prozent eingefahren. Im gleichen Zeitraum kam Konkurrent Boeing auf rund 8 Prozent.

   "Wir machen gute Fortschritte bei unseren Gewinnzielen", zeigte sich Enders im September optimistisch. "Aber wir sind bei der Profitabilität ganz klar noch nicht dort, wo einige unserer Wettbewerber sind."

   Erfolge kann Enders aber schon jetzt vorweisen: An der Börse wurden Aktien von EADS in diesem Jahr zu einem Renner. Seit Jahresbeginn ist das Papier an der Pariser Börse um 73 Prozent gestiegen. Im Leitindex CAC-40 wird die Aktie nur von den Papieren des Stromversorgers EdF übertroffen, deren Kurs sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt hat. Nach oben getrieben wird die EADS-Aktie dabei auch von der weltweit stark steigenden Nachfrage der Airlines nach modernen, Treibstoff sparenden Flugzeugen.

   Diese Nachfrage hat auch den Kurs des Kontrahenten Boeing aus den USA befeuert. Mit einer Rally von 83 Prozent seit Beginn des Jahres hat die Boeing-Aktie sogar noch etwas besser abgeschnitten als die von EADS. Den Dow Jones Index führt die Boeing-Aktie unangefochten an.

   Der Börsenwert von EADS beträgt mittlerweile 40 Milliarden Euro. Am 7. November erreichte die Aktie bei 54,50 Euro den höchsten Stand ihrer 14-jährigen Börsengeschichte. Seitdem hat sie wieder etwas nachgegeben, nicht zuletzt wegen des zum Euro schwachen US-Dollar, der Umsatz und Gewinn des exportlastigen Flugzeugherstellers schmälert.

   Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com

   Mitarbeit: William Boston, David Pearson und Benjamin Krieger

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