Auf Bloomberg-Konferenz 07.07.2020 22:46:00

Baldige Erholung in Sicht: Blackstone-Chef Schwarzman zuversichtlich für V-förmige-Bewegung

Baldige Erholung in Sicht: Blackstone-Chef Schwarzman zuversichtlich für V-förmige-Bewegung

• Blackstone-Chef Schwarzman erwartet baldige wirtschaftliche Erholung
• Flüssige Mittel von 150 Milliarden US-Dollar zur Verfügung
• Chinas Wachstum erwartet


Erholung in Sicht

Im Rahmen einer Videokonferenz der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sprach sich Steve Schwarzman, Vorstandsvorsitzender der Investmentgesellschaft Blackstone Group, zuversichtlich für eine V-förmige wirtschaftliche Erholung aus, mit der bereits in den nächsten Monaten zu rechnen sei. Nach dem Herunterfahren der Wirtschaft in Folge der von der Regierung auferlegten Beschränkungen auf dem Höhepunkt der Corona-Krise sei nach der erneuten Öffnung eine zeitnahe Erholung zu erwarten, so Schwarzman auf der Bloomberg Invest Global. Auch wenn die Märkte bereits von der Liquidität und der optimistischen Einstellung gegenüber einer möglichen Eindämmung des Virus profitieren, benötige die Wirtschaft trotzdem noch etwas Zeit bis sie auf dem Stand von 2019 sei. Mit einem sprunghaften wirtschaftlichen Anstieg sei vorerst aber nicht zu rechnen - dafür sei ein Impfstoff gegen das Coronavirus notwendig. Die Bevölkerung sei optimistisch, dass dieser schneller entwickelt werde, als es in der Vergangenheit bei ähnlichen Impfstoffen der Fall war. Hedgefonds-Manager Bill Ackman nahm ebenfalls an der Konferenz teil und erklärte, dass er den Beginn einer Erholungphase erst am Ende des Jahres und eine generelle Normalisierung in der zweiten Jahreshälfte 2021 erwarte.

Krise ermöglicht Investitionen

Bereits im April wies Schwarzman im Intervew mit Bloomberg TV auf die wirtschaftlichen Folgen der Eindämmungsmaßnahmen hin. Zwar sei ihm klar gewesen, dass es sich dabei nur um vorübergehende Einschränkungen gehandelt habe, trotzdem sei eine enorme wirtschaftliche Belastung nicht von der Hand zu weisen, so Schwarzman. Für die USA habe dies einen Verlust von etwa 5 Billionen US-Dollar von ihrem Bruttoinlandsprodukt von 21 Billionen US-Dollar bedeutet. Die Ausbreitung des Virus in den USA habe außerdem den Bullenmarkt an der Wall Street und die Wirtschaft selbst zum Erliegen gebracht und gleichzeitig die Arbeitslosenzahl stark erhöht. Zwar mache sich die Krise bei allen Unternehmen bemerkbar, so auch bei Blackstone, auf lange Sicht stehe einer Erholung aber nichts im Wege, wie Schwarzman mit Bezug auf die Konjunkturmaßnahmen der US-Regierung anmerkte. Für Unternehmen mit liquiden Mittel könne die Krise außerdem positive Aspekte hervorbringen, sodass durchaus bedeutende Investitionen möglich seien. Auch Blackstone habe bereits mit allen Mitteln versucht, Teile seiner flüssigen Mittel von 150 Milliarden US-Dollar, die in den letzten Jahren angehäuft wurden, zu verwenden. So hatte das Unternehmen angekündigt, 10 Millionen US-Dollar an einen New Yorker Hilfsfonds zu spenden, mithilfe dessen medizinische Geräte und Schutzkleidung für Gesundheitseinrichtungen bereitgestellt werden sollen, um den Kampf gegen das Coronavirus zu bestreiten. Mit weiteren 5 Millionen US-Dollar habe das Unternehmen Organisationen unterstützt, die medizinische Mitarbeiter mit Lebensmittellieferungen versorgen.

Chancen und Risiken für China

China werde die Krise ebenfalls überstehen und außerdem doppelt oder sogar dreifach so stark wachsen wie andere Industriestaaten, so Schwarzman im Rahmen der virtuellen Konferenz. Dazu könne die Volksrepublik ihre Märkte internalisieren, weniger auf Exporte setzen und so wirtschaftlich unabhängiger agieren. Laut Jim Chanos, Shortseller und Gründer der Finanzverwaltung Kynikos Associates, der ebenfalls an der Konferenz teilnahm, habe China aber mit steigenden Schulden, Wohnimmobilienproblemen und unwirtschaftlichen, verstaatlichten Großfirmen zu kämpfen, was sich im letzten Jahrzehnt auch an gedämpften Aktienrenditen bemerkbar gemacht habe. Daher sei China bisher keine gute Investitionsmöglichkeit für westliche Anleger gewesen. Chanos erklärte, dass US-amerikanische Casinobetreiber wie Wynn Resorts oder Las Vegas Sands, die sich im chinesischen Macau niedergelassen haben, aufgrund von bevorstehenden Konzessionsverhandlungen über ein zusätzliches wirtschaftliches Risiko verfügen. Sollte die Konzession in Macau nach unten verhandelt werden, was vor allem in Bezug auf die Fortführung des Handelsstreits zwischen den USA und China durchaus möglich sei, könne sich das beispielsweise negativ auf den Geldfluss und den Profit der Casinokette Wynn auswirken.

Redaktion finanzen.at

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