28.10.2020 17:27:40
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Autoindustrie setzt für Klimaneutralität 2050 auch auf Verbrenner
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Automobilindustrie will die Treibhausgasneutralität bis Mitte des Jahrhunderts sowohl mit Elektrofahrzeugen als auch mit Verbrennern erreichen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Verband der Automobilindustrie (VDA). "Beide Antriebsarten haben Zukunft", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Unser Ziel ist klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050 - im Einklang mit den Pariser Klimaschutzabkommen. Wir sind bereit."
Bis 2030 wollen die Autobauer mehr als 150 verschiedenen Elektromodelle anbieten und Investitionen von über 50 Milliarden Euro tätigen. Dazu forderte den Berlin und Brüssel auf, rasch eine europaweit flächendeckende Ladeinfrastruktur aufzubauen und auch den Ökostromausbau voranzubringen. Teil der Lösung müssten aber auch alternative Antriebe und Kraftstoffe wie Wasserstoff und E-Fuels Teil sein, erklärte Müller. Zu dieser Doppelstrategie gebe es "keine Alternative".
In diesem Zusammenhang hatte der VDA gemeinsam mit drei weiteren Verbänden die Pläne des Bundesumweltministeriums kritisiert, den Ökoenergie-Anteil in Kraftstoffen bis 2030 von derzeit 10 auf nur 14 Prozent anzuheben. Dies sei zu wenig, helfe nicht beim Einsparen von CO2 und ignoriere faktisch die Nationale Wasserstoffstrategie, so die Verbände. Ein Sprecher des Hauses von Svenja Schulze (SPD) entgegnete auf Anfrage von Dow Jones News jedoch, der entsprechende Referentenentwurf zur Umsetzung von EU-Recht übersteige sogar die Beschlüsse der Wasserstoffstrategie. Danach brauche es 2026 mindestens ein Gigawatt und 2030 voraussichtlich zwischen 2,4 und 3,6 Gigawatt an Elektrolyseleistung. Dagegen seien in der nationalen Strategie nur 2 Gigawatt bis 2030 für den Verkehrsbereich vorgesehen.
Auch widerspricht das Umweltministerium der Forderung des VDA, strombasierte Kraftstoffe auf Basis von grünem Wasserstoff im Pkw-Verkehr einzusetzen. "So wird für den Antrieb eines Verbrenner-Pkw mit synthetischem Kraftstoff zur Herstellung fünfmal so viel Strom benötigt wie für den Antrieb eines Elektroautos, das den Strom direkt tankt", erklärte der Sprecher. Alternative Kraftstoffe sollten daher nicht für Pkws, sondern nur im Luft- und Seeverkehr sowie teilweise im Schwerlastverkehr genutzt werden. Damit widersprechen die Beamten auch einer Studie der Mineralölwirtschaft, wonach synthetische Kraftstoffe aufgrund des Imports nahezu genauso effizient sind wie die Elektromobilität. Der Bundesverband eMobilität erklärte dazu, der Vorschlag der Industrieverbände gelte "allein dem Erhalt alter Geschäftsmodelle und bestehender Infrastrukturen. Dafür werden gerne auch die Fakten gebogen."
Der Lobbyverband VDA warnte zugleich vor einer weiteren Verschärfung von Klimazielen und Flottengrenzwerten. Notwendig sei eine sorgfältige Folgenabschätzung. "Dabei sind alle relevanten Technologien und alle sozialen und ökonomischen Auswirkungen so zu berücksichtigen, dass die Automobilindustrie auch in Zukunft Wohlstand und Beschäftigung für viele Menschen in unserem Land schaffen kann", erklärte Verbandspräsidentin Müller.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/cbr
(END) Dow Jones Newswires
October 28, 2020 12:28 ET (16:28 GMT)
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