30.03.2017 13:27:00

Austro Control: Dritte Piste wäre notwendig

Die heimische Flugsicherung Austro Control sieht in der Ablehnung der dritten Landepiste am Flughafen Wien eine verpasste Chance. "Eine dritte Piste würde auch uns mehr Spielraum verschaffen", so Austro Control-CEO Heinz Sommerbauer am Donnerstag. Die Austro Control steigerte ihren Umsatz 2016 um 5,4 Prozent auf 293,4 Mio. Euro. Im österreichischen Luftraum sind immer mehr Drohnen unterwegs.

In Zukunft werde man am Flughafen Wien eine dritte Landepiste brauchen. "Langfristig rechnen wir mit steigendem Flugverkehr", sagte Sommerbauer bei der Bilanzpressekonferenz. In ganz Europa würden die Zeichen auf Wachstum im Flugverkehr stehen. "In Peak Hours sind wir jetzt schon am Limit", so Sommerbauer. Zu Spitzenzeiten, also morgens und nachmittags, gebe es bis zu 44 Landungen pro Stunde.

Der Flugverkehr nahm 2016 hierzulande um 0,5 Prozent zu, europaweit waren es 2,7 Prozent. Zurückgegangen ist laut Austro Control im Vorjahr besonders der Urlauberverkehr in die Türkei und nach Ägypten. Touristen wären eher nach Spanien und Portugal geflogen. Die Ausfälle wurden aber durch das stark wachsende Billigflieger-Segment und den Nahost-Verkehr aufgefangen, so das Unternehmen.

2016 gingen die Landungen am Flughafen Wien leicht um 0,5 Prozent zurück. Österreichweit gab es im An- und Abflugbereich ein Minus von 2,8 Prozent.

Deutliche Zuwächse gab es bei den Bewilligungen von Drohnen. Wurden 2015 noch 410 Bewilligungen durch die Austro Control ausgestellt, waren es 2016 schon 1.195. "Tendenz steigend", so Sommerbauer. Zurzeit werden etwa 200 Anträge pro Monat gestellt. Das österreichische Regelwerk wirke auch bei der Erstellung einer einheitlichen europäischen Regulierung mit.

Im vergangenen November setzte die Austro Control gemeinsam mit der slowenischen Luftsicherung den ersten "grenzenlosen" Luftraum in Europa um. Durch die Verkürzung von Flugstrecken würden täglich bis zu 13 Tonnen Treibstoff eingespart und bis zu 43 Tonnen weniger Kohlendioxid ausgestoßen.

Heuer soll diese "Free Route" ausgeweitet werden, mit Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina wurden Kooperationen unterzeichnet. Dadurch soll die Süd-Ost-Achse für Flugstrecken zwischen Mittel- und Süd-Europa sowie Richtung Türkei und den Mittleren Osten optimiert werden. Bis 2022 soll der gesamte europäische Luftraum "ohne Grenzen" sein.

2016 stieg der Umsatz der Austro Control um 5,4 Prozent auf 293,4 Mio. Euro. Nach Steuern bleib ein Gewinn von 5,7 Mio. Euro, mit dem das Eigenkapital aufgestockt wurde. "Wir sind unter den Top 5 der Flugsicherungen in Europa angekommen", so Geschäftsführer Thomas Hoffmann. Austro Control zähle auch zu den pünktlichsten Flugsicherungen in Europa. 2017 rechnet das Unternehmen mit einem leichten Plus. Billigflieger sollen heuer zum Teil mit zweistelligen Zuwachsraten expandieren, bei den Fluglinien aus dem Nahen Osten werde sich das Wachstum einbremsen.

(Schluss) cam/gru

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