21.02.2023 18:47:38
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Ausstieg Russlands aus atomaren Abrüstungsvertrag? Pistorius gelassen
ECKERNFÖRDE/BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat zurückhaltend auf die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putins reagiert, den letzten großen atomaren Abrüstungsvertrag mit den USA auszusetzen. Er habe die Rede Putins selbst nicht gehört, habe aber mitbekommen, dass dieser den Vertrag aussetzen wolle, sagte der SPD-Politiker bei seinem Besuch der Marine in Eckernförde zu Journalisten. "Das ist eine seiner üblichen Vorgehensweisen." Er wolle dies jetzt gar nicht weiter kommentieren. "Alle anderen Ankündigungen, die er gemacht hat, sind so, wie sie immer waren in den letzten Monaten. Wir konzentrieren uns darauf, die Ukraine zu unterstützen und reagieren nicht auf Provokationen oder Drohungen."
Putin hatte in seiner Rede an die Nation gesagt, dass er den "New Start"-Vertrag aussetze. Er begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Sprengköpfe. Zudem gab er kurz vor dem ersten Jahrestag des von ihm angeordneten Einmarschs in die Ukraine dem Westen die Schuld an dem Krieg.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth, kritisierte die Ankündigung Putins, den Vertrag auszusetzen indes scharf. "Das ist sicher ein schwerer Schlag für die weltweiten Hoffnungen, zumindest die Gefahr von Atomwaffen einhegen zu können", sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenportal "t-online". Mit dem Aussetzen lasse Putin das "letzte relevante Instrument der atomaren Rüstungskontrolle kollabieren"./gyd/DP/nas
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