14.11.2013 07:18:35

AUSBLICK/Niedrige Kalipreise verderben K+S das Geschäft

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Die Kaufzurückhaltung der Kunden und der damit einhergehende anhaltende Preisdruck auf Kalidüngemittel dürften dem deutschen Rohstoffkonzern K+S das Geschäft im dritten Quartal gründlich vermiest haben. Analysten rechnen mit kräftigen Erlös- und noch deutlicheren Gewinneinbußen.

   Seit dem Ausstieg des weltweit größten Kaliproduzenten Uralkali aus der Vertriebspartnerschaft mit Weißrussland, die bis dahin für stabile Weltmarktpreise gesorgt hatte, ist die Unsicherheit am Kalimarkt groß. Die Russen hatten im Sommer angekündigt, künftig auch unter Inkaufnahme rückläufiger Preise größere Mengen Kalidünger verkaufen zu wollen. Für Kunden war das ein Signal, ihre Käufe zunächst einmal zu verschieben, was die Kalipreise kräftig unter Druck brachte.

   Die Auswirkungen waren bereits bei Wettbewerbern wie der kanadischen Potash abzulesen, die für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch vermelden musste.

   Auch die K+S AG, deren Aktien infolge der Ankündigungen deutlich an Wert verloren hatten, dürfte die Auswirkungen im dritten Quartal zu spüren bekommen haben. Bei K+S ist der Gewinn in hohem Maße vom Kalipreis abhängig. In der Kali- und Magnesiumsparte machen die Kasseler im Schnitt etwa Dreiviertel des operativen Konzerngewinns.

   Der Rest kommt aus dem Salzgeschäft, für das Analysten eine leichte Verbesserung im Quartal prognostizieren. Diese Verbesserung dürfte höheren Voreinlagerungen im Auftausalzgeschäft zu verdanken sein.

   Um den Gewinnrückgang im Konzern einzudämmen, hat K+S bereits ein Sparprogramm angekündigt, das nach Informationen aus Branchenkreisen eine Größenordnung von bis zu 400 Millionen Euro haben könnte und auch auf die Vermeidung ursprünglich erwarteter Kostensteigerungen abzielt. Details dazu will K+S mit den Quartalszahlen am Donnerstag bekannt geben.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum dritten Quartal und zum Neunmonatszeitraum:

=== Erg nSt Erg/Aktie 3. Quartal Umsatz EBIT I berein.(1) berein.(1)

MITTELWERT 813 94 47 0,27 Vorjahr 917 156 98 0,52 +/- in % -11 -40 -52 -48

MEDIAN 817 99 50 0,30

Erg nSt Erg/Aktie 9 Monate Umsatz EBIT I bereinigt(1) bereinigt(1)

MITTELWERT(2) 2.968 534 343 1,82 Vorjahr 2.994 622 407 2,13 +/- in % -0,9 -14 -16 -14

MEDIAN(2) 2.972 540 346 1,85

=== - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Aus fortgeführter Geschäftstätigkeit.

   (2) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das dritte Quartal und der bereits berichteten Halbjahreszahlen.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/brb

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