ATX
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28.06.2001 07:04:42
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Asiens Börsen uneins
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt schaffte am Dienstag den Sprung zurück ins Plus.
Der ATX zeigte sich kurz nach Handelsstart fester, musste seine Gewinne im Verlauf aber wieder abgeben. Bis zum Sitzungsende schaffte er jedoch den Sprung zurück auf grünes Terrain und verabschiedete sich 0,17 Prozent höher bei 3.081,95 Punkten in den Feierabend.
Zunächst hatten noch positive Aussagen des chinesischen Premierministers Li Qiang zur Konjunktur in China gestützt, allerdings rückten im Verlauf negative Nachrichten zu deutschen Bundesanleihen in den Fokus.
So wiesen die Anleihen in Deutschland eine inverse Zinskurve auf. Marktbeobachter verwiesen darauf, dass Bond-Händler auf eine tiefgreifende Konjunkturabschwächung wetten dürften, denn der Spread zwischen zwei- und zehnjährigen Bundesanleihen stieg auf über 0,8 Prozentpunkte und übertraf das am Freitag erreichte 31-Jahres-Hoch.
Die Auftragseingänge langlebiger Güter in den USA sind gegenüber dem Vormonat überraschend gestiegen. Um 1,7 Prozent mehr Aufträge wurden im Mai verbucht; Experten hatten mit einem Rückgang von 0,9 Prozent gerechnet.
Auf Unternehmensseite waren impulsgebende Nachrichten Mangelware. Das Highlight der Woche dürfte die Jahresbilanz 2022/23 der Zumtobel am Donnerstag bilden. Weitere Ergebnisse werden diese Woche nicht erwartet.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex verbuchte am Dienstag moderate Gewinne.
Der DAX ging etwas höher in den Handel, konnte seine Gewinne anschließend allerdings nicht halten und rutschte ins Minus. Im Laufe des Nachmittags konnte er jedoch in die Gewinnzone zurückkehren und beendete die Sitzung 0,21 Prozent im Plus bei 15.846,86 Zählern.
Einschätzungen von Börsen-Experten fallen eher verhalten aus: Andreas Lipkow betonte die derzeit sehr stark ausgeprägten Konsolidierungstendenzen. Fundamental signalisierten die Stimmen aus der Wirtschaft einen eher schwierigen Sommer, erläuterte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets.
Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets glaubt zudem, dass die Angst vor einer Rezession in den USA den Aktienmarkt in den kommenden Wochen wieder einholen wird. Gleichzeitig könnten sich die Wetten auf erste Leitzinssenkungen Anfang des Jahres 2024 als falsch herausstellen, was wiederum Anleger enttäuschen dürfte, so Stanzl.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hatte am Dienstag bei einer Konferenz der Notenbank im portugiesischen Sintra gesagt, es sei "unwahrscheinlich, dass eine Zentralbank in naher Zukunft mit absoluter Überzeugung erklären kann, dass die Leitzinsen ihren Höchststand erreicht haben". Lagarde stellte die Märkte zugleich auf eine erneute Anhebung der Leitzinsen im Juli ein.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Dienstag in Grün.
Für den Dow Jones Index ging es um 0,63 Prozent auf 33.926,47 Punkte nach oben.
Der technologielastige NASDAQ Composite gewann daneben 1,65 Prozent auf 13.555,67 Zähler.
In der Vorwoche hatten die Aktienmärkte weltweit wegen der grassierenden Zins- und Konjunktursorgen deutliche Kursabschläge erlitten. Dementsprechend schauten die Anleger mit Argusaugen auf Konjunkturdaten, die Hinweise auf die Verfassung der weltgrössten Volkswirtschaft sowie die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed gaben.
Diese hatte auf ihrer letzten Sitzung Mitte Juni wie weithin erwartet eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus eingelegt, aber klare Signale für weitere Anhebungen gesendet. Dabei hatte Fed-Chef Jerome Powell aber auch betont, dass die Währungshüter sich nicht festlegten und ihre konkreten Entscheidungen erst auf der jeweiligen Zinssitzung träfen. Bis zum Zinsentscheid am 26. Juli ist es noch einen Monat hin.
Die vorbörslich veröffentlichten Auftragseingänge langlebiger Güter, die im Mai gegenüber dem Vormonat überraschend weiter gestiegen waren, hatten einen moderat positiven Einfluss auf die Kurse. Ebenfalls noch vor dem Handelsstart steht der FHFA-Hauspreisindex auf der Agenda. Im frühen Handel folgten Daten für die Verkäufe neuer Häuser sowie das Verbrauchervertrauen.
ASIEN
Die Börsen in Fernost zeigen sich am Mittwoch uneinheitlich.
Der japanische Leitindex Nikkei gewinnt zeitweise 1,57 Prozent auf 33.049,05 Zähler.
In China geht es hingegen bergab: Auf dem chinesischen Festland gibt der Shanghai Composite derweil 0,52 Prozent auf 3.172,84 Einheiten ab. In Hongkong verliert der Hang Seng indes 0,13 Prozent auf 19.122,34 Indexpunkte (7.00 Uhr MESZ).
Trotz freundlicher bis fester Vorgaben der US-Börsen zeigen sich die Aktienmärkte in Asien am Mittwoch im Handelsverlauf nur uneinheitlich. Insbesondere an den chinesischen Börsen in Hongkong und Schanghai ist die Tendenz leicht negativ. Allerdings war es dort am Vortag aber auch deutlich nach oben gegangen, unter anderem befeuert von Hoffnungen auf ein Maßnahmenpaket aus Peking zur Stimulierung der Wirtschaft.
An den chinesischen Börsen scheinen die günstig ausgefallenen Daten aus den USA dagegen zunächst eher Sorgen vor länger auf hohem Niveau verbleibenden Zinsen auszulösen, folgt man beispielsweise Marktanalystin Tina Teng von CMC Markets.
In der ganzen Region zählen Titel aus dem Banken- und Finanzsektor zu den Favoriten. Sie sind gesucht, weil in den USA nach den soliden Wirtschaftsdaten die Anleiherenditen gestiegen sind und ein höheres Zinsumfeld unter anderem das Kreditgeschäft der Banken lukrativer macht.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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Indizes in diesem Artikel
DAX | 23 880,72 | 0,57% | |
TecDAX | 3 648,46 | 0,82% | |
Dow Jones | 46 169,84 | -0,32% | |
NASDAQ Comp. | 22 521,85 | -0,31% | |
NASDAQ 100 | 24 552,57 | -0,24% | |
NIKKEI 225 | 44 932,63 | -0,25% | |
Hang Seng | 26 622,88 | 1,89% | |
ATX | 4 636,01 | -0,22% | |
Shanghai Composite | 3 862,53 | 0,90% |