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05.07.2023 22:12:00
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Alphabet-Aktie gewinnt: DIW kritisiert Googles Wettbewerbsvorteile
Laut einer Untersuchung des Instituts profitieren alle Unternehmen von größeren Datenmengen, aber der US-Digitalkonzern Alphabet, Betreiber der Google-Dienste, zieht einen größeren Vorteil aus zusätzlichen Daten als andere. Denn aus gesammelten Daten könnten für Konsumenten Profile erstellt und daher Vorhersagen über Eigenschaften oder Interessen getroffen werden. Anhand dieser Profile würde Nutzern zielgerichtete Werbung angezeigt. Je passender eine Werbung sei, desto eher werde sie geklickt oder das Produkt gekauft.
"Unternehmen können digitale Märkte mit ihren Datenmengen zu Kipppunkten führen, die unüberwindbare Hürden für Wettbewerber schaffen", warnte Studienautor Hannes Ullrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter im DIW Berlin.
Schranken für den Markteintritt
Sein Kollege Tomaso Duso, Leiter der Abteilung Unternehmen und Märkte am DIW Berlin und Mitglied der Monopolkommission, warnte dass Google nach solch einem Kipppunkt nicht mehr von Wettbewerbern eingeholt werden könnte.
"So ein Vorsprung setzt Schranken für den Markteintritt, das heißt neue Firmen oder innovative Angebote haben es schwer. Am Ende stehen die Verbraucher*innen schlechter da, weil sie weniger Auswahl, weniger Nutzer*innenfreundlichkeit und schlechtere Angebote vorfinden", erklärte Duso in einer Pressemitteilung. Er sieht angesichts der aktuellen Marktlage die Notwendigkeit, den Zugang zu Daten zu regulieren.
"Einige der neuen Regulierungsinstrumente der EU sehen beispielsweise vor, Unternehmen dazu zu verpflichten, gesammelte Daten mit Wettbewerbern zu teilen. Das geht in die richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, diese Regelungen auch durchzusetzen", forderte er.
Der potenzielle Marktvorteil von Google folgt laut DIW daraus, dass der Markt lange nicht reguliert wurde und die Wettbewerbsbehörden die entscheidenden Faktoren zu zögernd eingeschätzt hätten und angegangen seien.
DIW forderte, dass der Wert von Daten auch für neue Technologien der Künstlichen Intelligenz wie etwa ChatGPT als zentraler Wettbewerbsfaktor verstanden werden müsse. "Ansonsten könnten sich auch hier Monopole bilden, die Nachteile für Nutzer*innen bedeuten", sagte Ullrich.
Die Alphabet-Aktie stieg im NASDAQ-Handel letztlich um 1,72 Prozent auf 122,63 US-Dollar.
BERLIN (Dow Jones)
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