16.04.2014 15:50:31

Aktionärsvereinigung unterstützt VW bei Scania-Übernahme

   Von Christina Zander

   STOCKHOLM--Volkswagen bekommt bei der geplanten Komplettübernahme des Nutzfahrzeugherstellers Scania Unterstützung von einer Aktionärsvereinigung. Die schwedische Aktiespararna rät den Scania-Anteilseignern, die Offerte des Autobauers anzunehmen. Damit schlägt die Vereinigung im Gegensatz zu mehreren Investoren bei dem Milliardendeal einen positiven Ton an.

   Wirklich überzeugt scheinen die Aktionärsvertreter von dem Vorhaben allerdings auch nicht zu sein. Die Empfehlung zur Annahme der VW-Offerte werde mit gemischten Gefühlen ausgesprochen, teilte Aktiespararna am Mittwoch mit. Die Aktionärsvertreter befürchten aber, dass die Scania-Aktie bei einer Ablehnung der Offerte nachgibt. Daher sei die Zustimmung zu dem Angebot aus Wolfsburg das kleinere Übel, begründete Aktiespararna in der Mitteilung.

   Es ist unklar, wie viele Scania-Aktionäre von der Aktionärsvereinigung vertreten werden. Aktiespararna geht davon aus, dass es rund 100.000 Privataktionäre beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller gebe, was rund 5 Prozent des Scania-Kapitals entspreche.

   Im Februar boten die Niedersachsen den Aktionären für die restlichen Anteile 200 Schwedische Kronen oder umgerechnet rund 22,26 Euro. Insgesamt wird der Teil von Scania, der VW nicht schon gehört, mit rund 6,7 Milliarden Euro bewertet. Volkswagen besitzt bereits knapp 63 Prozent des Kapitals von Scania.

   Nach Unternehmensangaben entspricht das Angebot einer Prämie von mehr als 50 Prozent auf den Durchschnittskurs der Scania-Aktien in den drei Monaten, bevor das Angebot veröffentlicht worden war. Die Scania-Anteilseigner haben bis zum 25. April Zeit, das Angebot anzunehmen. Mindestens 90 Prozent der Anteile wollen die Wolfsburger bis dahin übernommen haben, ansonsten kommt der Deal nicht zustande.

   In den vergangenen Tagen und Wochen hatte sich Widerstand unter Investoren gebildet. Zuerst hatte ein unabhängiges Komitee des Scania-Verwaltungsrats den Aktionären empfohlen, das Angebot nicht anzunehmen, da es den langfristigen Wert des Unternehmens nicht widerspiegele. Und jüngst taten die beiden Fonds Fjärde AP-fonden und AMF ihre ablehnende Haltung kund - die Argumentation war dieselbe. Vergangene Woche betonte VW, dass die Offerte nicht nachgebessert wird.

   VW will mit der kompletten Übernahme der Schweden die nur schleppend vorankommende Nutzfahrzeug-Allianz unter dem eigenen Konzern-Dach vorantreiben. In der momentanen Eigentümerstruktur ist es VW nach eigenen Angaben nicht möglich, das volle Potenzial einer engeren Zusammenarbeit zwischen der eigenen Nutzfahrzeugsparte und den Töchtern MAN und Scania zu heben. Schwedische Minderheitsaktionäre hatten die Verzahnungspläne der Wolfsburger zuletzt mehrfach durchkreuzt.

   Mitarbeit: Nico Schmidt

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   April 16, 2014 09:17 ET (13:17 GMT)

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