S&P 500
03.02.2015 20:06:54
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Aktien New York: Erholungsrally geht weiter - Hoffnung auf spätere Zinswende
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat am Dienstag ihre Erholungsrally vom Vorabend fortgesetzt. Als Kurstreiber sahen Börsianer die Hoffnung, dass sich die amerikanische Notenbank Fed mit der im Jahresverlauf erwarteten Zinswende länger Zeit lässt als bislang erwartet. Schwache aktuelle Wirtschaftsdaten stützten diese Einschätzung. Gleichzeitig besänftigten die weiter steigenden Ölpreise die Sorgen über die weltweite Konjunktur.
Zuletzt notierte der Dow Jones Industrial (Dow Jones) 1,44 Prozent höher bei 17 611,08 Punkten. Bereits zum Wochenauftakt hatte der US-Leitindex dank eines Endspurts deutlich zugelegt. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) gewann am Dienstag 1,09 Prozent auf 2042,95 Punkte, während der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 ein Plus von 0,48 Prozent auf 4208,65 Punkte schaffte.
Schwache Wirtschaftsdaten könnten dazu führen, dass die Fed mit der ersten Zinserhöhung seit Beginn der Finanzkrise noch warte, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Er verwies auf das weltweit niedrige Zinsumfeld. "Seit Jahresbeginn haben 14 Notenbanken ihre Zinsen gesenkt und damit auf die Sorgen über ein nachlassendes Wachstum sowie fallende Preise reagiert", betonte der Experte. Kurz nach dem Börsenstart hatte das amerikanische Handelsministerium für den Dezember einen überraschend deutlich gesunkenen Auftragseingang der US-Industrie gemeldet.
Zuletzt stieg die australische Notenbank in den weltweiten Wettlauf um eine immer lockerere Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft ein. Ein Vermögensverwalter sprach von einer anhaltend guten Stimmung an den Aktienmärkten. Schließlich bleiben Dividendenpapiere angesichts niedriger Zinsen eine attraktivere Anlage als festverzinsliche Wertpapiere oder Spareinlagen, die kaum eine Rendite abwerfen.
Erneut gute Nachrichten aus Griechenland hellten die Minen der Anleger ebenfalls auf. Die neue Regierung rudert im Streit mit ihren internationalen Geldgebern zurück: Sie setzt nun nicht mehr auf einen Schuldenschnitt, sondern schlägt Umschuldungsmaßnahmen vor. Finanzminister Gianis Varoufakis regte in einem Interview an, Finanzhilfen der europäischen Partner durch Papiere zu ersetzen, die an das Wirtschaftswachstum des Mittelmeerlandes gekoppelt sind.
Die Aktien der US-Ölkonzerne setzten dank weiter steigender Notierungen für den Rohstoff ihren starken Lauf fort: Im Dow belegten Chevron und ExxonMobil (XOMA) mit Kursgewinnen von 3,62 und 2,89 Prozent vordere Plätze, und im S&P 500 verteuerten sich ConocoPhillips (CompuGroup Medical) um 2,52 Prozent. In den USA war die Zahl der Ölbohrungen wegen der niedrigen Preise zuletzt stark gefallen. Beobachter werten dies als erstes Zeichen, dass die Strategie des Ölkartells Opec aufgeht. Die Organisation will unter Führung von Saudi-Arabien die US-Schieferölindustrie mit Kampfpreisen aus dem Markt drängen.
Die Papiere der Autobauer profitierten von guten Absatzzahlen. Die amerikanischen Autofahrer sind auch im neuen Jahr in Kauflaune - und schlagen angesichts niedriger Benzinpreise vor allem bei den dicken Spritschluckern zu. US-Branchenprimus General Motors (GM) verkaufte im Januar 18 Prozent mehr Fahrzeuge als vor einem Jahr, was die Aktien um 3,23 Prozent steigen ließ. Ford (Ford Motor) schaffte ein Absatzplus von 16 Prozent - dessen Titel legten um 3,01 Prozent zu.
Im umkämpften Büroartikel-Markt sorgte ein möglicher Zusammenschluss für Euphorie. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf eingeweihte Kreise, dass sich die Branchengrößen Staples und Office Depot in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Fusion befänden. Die Aktien beider Unternehmen schnellten daraufhin um 9,98 beziehungsweise 20,58 Prozent in die Höhe.
Beim Medienkonzern McGraw Hill Financial konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von 3,50 Prozent freuen. Eine Tochtergesellschaft des Unternehmens, die bekannte Ratingagentur Standard & Poor's (S&P), einigte sich im Rechtsstreit um geschönte Kreditbewertungen mit der US-Regierung und dem Pensionsfonds Calpers. Die Ratingagentur wird im Rahmen eines Vergleichs insgesamt 1,5 Milliarden Dollar zahlen - das ist deutlich weniger als die vom Justizministerium zunächst geforderten 5 Milliarden Dollar.
Dagegen verloren die Papiere von UPS (United Parcel Service) 0,20 Prozent. Der Rivale der Deutsche-Post-Tochter (Deutsche Post) DHL will nach einer Schlappe im wichtigen Weihnachtsgeschäft im laufenden Jahr wieder stärker aufdrehen./gl/he
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