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23.02.2015 12:33:48
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Aktien Frankfurt: Dax erklimmt nächstes Rekordhoch - Ifo-Index dämpft etwas
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Entspannung im Griechenland-Drama hat den Dax am Montag auf ein neues Rekordhoch getrieben. Der etwas schwächer als erwartet ausgefallene Ifo-Index zum Geschäftsklima hat dem deutschen Leitindex jedoch im Handelsverlauf wieder etwas den Wind aus den Segeln genommen. Gegen Mittag notierte der Dax noch mit 0,47 Prozent im Plus bei 11 102,04 Punkten, nachdem er zuvor bei 11 158,55 Punkten so hoch gestanden hatte wie nie zuvor.
Das Geschäftsklima habe die Laune der Anleger etwas getrübt, sagte GSAM-Portfoliomanager Lothar Koch. Auch der MDAX konnte im Handelsverlauf seinen morgendlichen Rekord nicht halten und stand zuletzt noch 0,39 Prozent höher bei 19 733,94 Zählern. Der Technologiewerte-Index TecDAX stieg um 0,63 Prozent auf 1560,95 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 rückte um 0,54 Prozent auf 3509,42 Zähler vor.
GRIECHISCHE REFORMLISTE FAST FERTIG
Die Anleger warten weiter gespannt auf den nächsten Akt im Griechenland-Drama. Nach der vorläufigen Einigung im Schuldenstreit muss Athen an diesem Montag den internationalen Geldgebern eine Liste mit ersten Reformvorschlägen vorlegen. Zuletzt hieß es, die Liste sei fast fertig. Laut dem griechischen Regierungssprecher Gavriil Sakellarides will Athen als Vorschlag eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung und der Korruption, aber auch zur Entlastung der notleidenden Griechen unterbreiten.
Wenn die drei "Institutionen" EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) den groben Reformvorschlägen zustimmen, will die Euro-Gruppe an diesem Dienstag in einer Telefonkonferenz beraten. Bei grünem Licht sollen die nationalen Parlamente einiger Euro-Länder - darunter der Deutsche Bundestag - abstimmen, ob das Ende Februar auslaufende Hilfsprogramm um weitere vier Monate verlängert wird. Ob ein drittes Hilfspaket nötig wird, zeigt sich spätestens Ende Juni.
IFO ETWAS SCHWÄCHER ALS ERWARTET
Unterdessen hat sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen nur leicht aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im Februar zwar das vierte Mal in Folge, der Anstieg betrug aber nur 0,1 Punkte und fiel damit schwächer aus als von Experten erwartet. Ralf Umlauf von der Helaba stufte die Zahlen des Ifo ungeachtet der verfehlten Konsensschätzungen als solide ein. "Der vierte Anstieg in Folge untermauert zwar das Wachstumsszenario, angesichts der politischen Risiken in Europa wachsen die Geschäftserwartungen aber nicht in den Himmel."
Weitere Kursimpulse werden im Laufe des Nachmittags von US-Daten und den US-Börsen erwartet. Am vergangenen Freitag hatten Dow Jones Industrial (Dow Jones) und S&P-500-Index (S&P 500) neue Rekordstände markiert.
QSC-BILANZ ENTTÄUSCHT
Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt zogen die Autobauer VW (Volkswagen vz) und BMW auf weitere Rekordhochs. Im MDAX stachen die Papiere der Aareal Bank hervor. Die geplante Übernahme der Westdeutschen Immobilienbank beflügelte die Aktien des Immobilienfinanzierers und schob sie mit einem Plus von 4,13 Prozent auf 38,03 Euro auf den höchsten Stand seit Juli 2007.
Die zuletzt bereits schwachen QSC-Papiere (QSC) kamen hingegen nach der Vorlage der Jahresbilanz weiter unter Druck. Sie rauschten um knapp 7 Prozent in den Keller. Das Unternehmen hat ein schwaches Jahr 2014 hinter sich, nun soll ein Sparprogramm das operative Ergebnis 2015 retten.
KARTELLAMT PRÜFT BEI CTS EVENTIM
Die Aktien von CTS EVENTIM konnten sich bis zum Mittag von ihrem deutlichen morgendlichen Kurseinbruch erholen und standen zuletzt noch rund 2 Prozent tiefer. Das Kartellamt hat ein Prüfverfahren gegen den Ticket-Vermarkter eingeleitet, in dem die Frage beantwortet werden soll, ob das Unternehmen seine Marktmacht missbraucht.
Zudem bewegten einige Analystenkommentare. In der Folge schwächelten Stada (STADA Arzneimittel), Bilfinger Berger (Bilfinger SE) und Kuka, während eine Kaufempfehlung der Investmentbank Jefferies die Norma-Aktien auf ein neues Rekordhoch bei 47,86 Euro beförderten. Die Papiere von Pfeiffer Vacuum (Pfeiffer Vacuum Technology) konnten sich nach einer belastenden Studie nicht von ihrem Kurseinbruch vor dem Wochenende erholen./tav/das
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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