16.07.2008 11:27:00
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AKTIE IM FOKUS: Continental moderat im Plus - Lehnt Schaeffler-Offerte ab
Analysten zeigten sich indes uneins, was die Franken überhaupt mit dem Einstieg bei Conti bezwecken und welche weiteren Schritte Schaeffler nun unternehmen wird. Die Schaeffler-Gruppe könnte mit ihrem Versuch, Continental zu übernehmen, vor allem auf die Elektronik-Sparte von Conti abzielen, sagte Analyst Frank Schwope von der NORD/LB. Seiner Meinung nach passt diese Sparte besonders zu der fränkischen Unternehmensgruppe. Dass Continental indes noch eine Übernahme verhindern kann, ist ihm zufolge fraglich, da sich Schaeffler bereits 36 Prozent an den Hannoveranern gesichert hat. Conti stünden kaum realistische Abwehrstrategien zur Verfügung.
Michael Punzet von der DZ BANK beließ seine Einschätzung der Titel des Automobilzulieferers auf "Verkaufen", erhöhte jedoch gleichwohl den fairen Wert auf die Höhe des Gebotes von 69,37 Euro. Er gehe nicht davon aus, dass Schaeffler das Angebot nachbessere, schrieb der Experte in einer aktuellen Studie. Mit den bereits gesicherten Anteilen an Conti sei die fränkische Firmengruppe mittelfristig gut positioniert. Kostenvorteile auf der Einkaufsseite ließen sich auch mit der angestrebten Minderheitsbeteiligung erzielen.
Allerdings könnten weitere Zukäufe durch die Franken nicht ausgeschlossen werden, fuhr der DZ BANK-Analyst fort. So könnte Schaeffler auf diesem Wege von einem planmäßigen Schuldenabbau bei Continental sowie den daraus resultierenden, günstigeren Finanzierungsbedingungen profitieren.
Analyst Tim Schuldt von equinet allerdings bewertet die Continental-Aktien weiterhin mit "Buy" und beließ das Kursziel auf 105 Euro. Das Abwärtsrisiko sei nun stark begrenzt und der Kurs sollte nicht unter 70 Euro fallen, schrieb er in einer aktuellen Studie. Das sei zur Zeit durchaus etwas wert. Vielmehr gebe es Chancen für weiteres Aufwärtspotenzial: Spekulationen über eine höhere Offerte und positive Nachrichten von Continental selbst. Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Automobilzulieferer versuchen werde, den Aktienkurs in die Höhe zu treiben, um eine Übernahme zu vermeiden.
Kreisen zufolge erwägt Conti allerdings auch eine Kapitalerhöhung, um sich gegen eine Übernahme zu wehren. Dies allerdings würde den Kurs eher drücken. Auch Händler zeigten sich angesichts dieser Strategie skeptisch: So könnten die niedrigeren Kurse Schaeffler ermutigen, erst recht mehr Continental-Aktien zu erwerben. Eine weitere Strategie, sich gegen eine Übernahme zu wehren, brachte Analyst Alexander Neuberger von Cheuvreux ins Spiel. So könnte das Management des Automobilzulieferers die Sparte ContiTech abspalten und eigene Aktien in Höhe von zwei Milliarden Euro zurückkaufen./dr
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