23.04.2020 11:42:41
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AKTIE IM FOKUS 2: Dividendenstreichung schockt die Corestate-Anleger
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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen die Anleger des Managers für Immobilieninvestments Corestate Capital mit voller Wucht. Nachdem das Unternehmen nur einen Monat nach der Bestätigung seiner Jahresziele diese nun einkassiert und zudem die Dividende gestrichen hatte, brachen die Aktien am Donnerstag ein. Bis zum späten Vormittag stand ein Minus von knapp 27 Prozent auf rund 19 Euro zu Buche. Damit wurde sogar noch das Corona-Crash-Tief von 21,20 Euro von Mitte März unterboten.
Die Papiere von Corestate Capital waren damit das weit abgeschlagene Schlusslicht im wenig bewegten Nebenwerte-Index SDAX. Mittlerweile notieren die Papiere auf dem niedrigsten Niveau seit 2016.
Wegen der Corona-Krise zeichnen sich bei Corestate deutliche Verschiebungen von Investmententscheidungen, Transaktionen und Bewertungen ab. Die Erträge werden daher wohl unter anderem in den Bereichen Akquisitions- und erfolgsabhängige Gebühren hinter den Erwartungen zurückbleiben. Angesichts der Unsicherheit über den Verlauf der Covid-19-Pandemie habe die weitere Stärkung der Liquiditätsposition aktuell Vorrang, begründete das Unternehmen die Streichung der Dividende.
Ein Händler sagte, dass die Aktien von Corestate schon seit langer Zeit im Visier von Anlegern gewesen seien, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hätten. Nun hätten diese Spekulanten bekommen, was sie vorhergesagt hätten.
Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg richtete den Blick auch auf die am Vortag bekannt gewordene Abwertung des Kreditausblicks von Corestate Capital durch die Ratingagentur Standard & Poors. Diese sei bedeutsam, selbst wenn Corestate bis 2022 keine Refinanzierungsnöte habe. Trotz des robusten Geschäftsmodells sei ein beschleunigter Schuldenabbau außerordentlich wichtig.
Etwas optimistischer blickt der Experte Andre Remke von der Baader Bank in die Zukunft. Die Maßnahmen des Immobilienverwalters seien keine Überraschung, zumal mit einer starken Erholung des Transaktionsmarktes schon in diesem Jahr gegenwärtig nicht zu rechnen sei. Mittel- bis längerfristig dürfte das Unternehmen aber von der Nachfrage nach seiner starken Investment- und Vermögensverwaltungs-Plattform profitieren.
Der Blick auf die Kursentwicklung fällt aber erst einmal ernüchternd aus: Seit Jahresbeginn gerechnet, haben die Corestate-Papiere bereits rund die Hälfte an Wert eingebüßt. Der SDax hat in diesem Zeitraum gut 20 Prozent verloren.
Zudem sind die Anteilsscheine mit dem Kursrutsch an diesem Donnerstag klar unter die 21-Tage-Durchschnittslinie gerutscht, die den kurzfristigen Trend beschreibt. In den vergangenen Tagen hatte sich die Linie noch als gute Unterstützung erwiesen./la/bek/mis
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