AGRANA Aktie

AGRANA für 0 Euro bei ZERO ordern (zzgl. Spreads)

WKN DE: A2NB37 / ISIN: AT000AGRANA3

<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Zertifikate
Optionsscheine
Knock-Outs
>
"Desaster" 09.05.2025 17:53:00

AGRANA-Aktie dennoch höher: AGRANA mit hohem Verlust im Zucker-Segment

AGRANA-Aktie dennoch höher: AGRANA mit hohem Verlust im Zucker-Segment

Das Betriebsergebnis (EBIT) bei Zucker belief sich auf minus 91,1 Mio. Euro, bei Frucht auf plus 99,7 Mio. Euro. "Zucker, das ist ein Desaster", sagte AGRANA-Chef Stephan Büttner am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz. Das den Aktionärinnen und Aktionären zurechenbare Konzernergebnis belief sich auf minus 4,3 Mio. Euro.

Billig-Zuckerlieferanten aus der Ukraine hätten "den Markt überschwemmt", so der AGRANA-Chef. Die zollfreien Zuckermengen für die Ukraine seien "ein absoluter Fehler" gewesen. Weiterhin hohe Energiekosten und deutlich gesunkene Zuckerpreise setzten den Agrana-Geschäftsbereich stark unter Druck. Im März beschloss der Konzern, die Zuckerfabriken im niederösterreichischen Leopoldsdorf und im tschechischen Hrušovany zu schließen. Ukrainische Oligarchen hätten sich für das geschlossene Werk in Tschechien und Maschinen aus Leopoldsdorf interessiert, so Büttner. "Das ist schon ein bisschen absurd." Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler hat Anfang eine Absichtserklärung zur Pachtung des AGRANA-Geländes in Leopoldsdorf unterzeichnet, um dort Züge zu warten.

Rezession belastet AGRANA

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern spürt die wirtschaftlich angespannte Lage. Der AGRANA-Umsatz ging 2024/2025 um 7,2 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zurück. Im Frucht-Geschäft machte der Konzern mit 1,63 Mrd. Euro (+4,1 Prozent) mehr Umsatz. Weniger Erlöse verzeichnete man im Stärke-Segment mit 1 Mrd. Euro (-11,7 Prozent) und im Zucker-Bereich mit 867 Mio. Euro (-18,8 Prozent). "Eine schwache Konjunktur in Europa samt Rezession in Österreich und Deutschland und die immer noch hohen Volatilitäten auf der Rohstoff- und Energieeinkaufseite sorgen für ein Marktumfeld, das weniger vorhersehbar ist als je zuvor," sagte der Konzernchef. Das Betriebsergebnis im Stärke-Geschäftsbereich brach um 37 Prozent auf 31,9 Mio. Euro ein. Die negative konjunkturelle Lage, das schwächelnde Ethanolgeschäft und Hochwasserschäden im Werk in Pischelsdorf hätten den Stärke-Geschäftsbereich belastet.

Erfreulich liefen für die AGRANA 2024/25 hingegen die Geschäfte mit Fruchtzubereitungen und Fruchtsäften. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen habe das Fruchtgeschäft eine "sehr gute Performance" geliefert, sagte der AGRANA-Chef. Das Betriebsergebnis im Segment Frucht legte um 66 Prozent auf 99,7 Mio. Euro zu. Der Konzern will das Fruchtgeschäft mit Investitionen und Übernahmen weiter ausbauen. Derzeit hält die AGRANA 50,01 Prozent am Getränkegrundstoff-Hersteller Austria Juice, 49,99 Prozent der Lagerhaus-Konzern RWA. Man habe "absolutes Interesse an Austria Juice", sagte der AGRANA-Chef. Bisher habe sich ein Deal noch nicht ergeben.

Agrarkonzern weiter in Russland und Ukraine aktiv

Der russische Überfall auf die Ukraine betrifft den Lebensmittelkonzern seit Februar 2022 doppelt. Die AGRANA betreibt in der Ukraine in Vinnitsa - rund 300 Kilometer südwestlich von Kiew - ein Fruchtzubereitungs- und ein Fruchtsaftkonzentratwerk sowie in Russland in Serpuchov - rund 100 Kilometer südlich von Moskau - ein Fruchtzubereitungswerk. Man hoffe auf "ein Ende des schrecklichen Krieges", so Büttner. Ein Rückzug aus Russland und der Ukraine sei weiterhin kein Thema. Das Werk in Russland stelle Grundnahrungsmittel her und beliefere den lokalen Markt.

Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet der AGRANA-Chef ein Betriebsergebnis "auf Vorjahresniveau". Im ersten Halbjahr erwarte man noch "deutliche Verluste" im Zuckerbereich. Für die Zuckerrübenverarbeitung im Herbst/Winter 2025 hat die AGRANA mit den Bauern eine Flächenreduktion von 95.000 auf 65.000 Hektar vereinbart. Die Zuckerproduktion wird damit von rund 800.000 auf 600.000 Tonnen sinken. "Die deutliche Reduktion der Anbauflächen ist notwendig und richtig", so der AGRANA-Chef. Mit österreichischen Landwirten reduzierte der Lebensmittelkonzern die vertraglich fixierten Zuckerrüben-Anbauflächen von rund 44.000 im Jahr 2024 auf heuer 27.000 Hektar.

Kein Konzerngewinn, dennoch Dividende

Trotz fehlendem Gewinn im Geschäftsjahr 2024/25 gibt es gute Nachrichten für die Aktionäre. Der Vorstand wird der Hauptversammlung heuer die Ausschüttung einer Dividende von 0,70 Euro je Aktie vorschlagen, 2023 waren es 0,90 Euro. Mit der anvisierten Dividende für 2024 würde der Konzern rund 44 Mio. Euro ausschütten. Büttner verwies auf die "zuverlässige Dividendenpolitik" der AGRANA und auf den positiven Free Cashflow. Die Ausschüttung mache ihm "kein großes Kopfzerbrechen".

An der Börse in Wien gewann die AGRANA-Aktie schließlich 0,90 Prozent auf 11,25 Euro.

cri/tsk

APA

Weitere Links:


Bildquelle: AGRANA,AGRANA Beteiligungs-AG

Analysen zu AGRANAmehr Analysen

30.04.25 AGRANA neutral Erste Group Bank
30.01.25 AGRANA neutral Erste Group Bank
11.11.24 AGRANA Hold Erste Group Bank
23.04.24 AGRANA neutral Erste Group Bank
04.05.23 AGRANA neutral Erste Group Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

AGRANA 11,25 0,90% AGRANA