02.06.2022 18:09:40

MÄRKTE EUROPA/Aktien legen zu - aber auch Zinsen steigen

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer am Vortag ging es an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag wieder nach oben. Der DAX stieg um 1,0 Prozent auf 14.485 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 0,9 Prozent auf 3.795 Punkte an. Fast alle Stoxx-Branchenindizes schlossen im Plus, am stärksten legte der Index der Bau-Aktien mit einem Anstieg um 2,1 Prozent zu. Er profitierte unter anderem von Saint-Gobain, deren Aktien mit 4,8 Prozent Plus auf einen günstigen Ausblick reagierten. Der Handel verlief derweil in vergleichsweise ruhigen Bahnen. Da der Finanzplatz London wegen Feiertagen bis Freitag geschlossen bleibt, fehlten viele Marktteilnehmer aus dem anglo-amerikanischen Raum.

Für die Notierungen der Anleihen ging es einmal mehr gen Süden, im Gegenzug stieg die Rendite der Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 6 Basispunkte auf 1,24 Prozent. Im Handel wurde auf die Aussagen von Fed-Vizechefin Leal Brainard gegenüber CNBC verwiesen, deren Thema mehrheitlich die Inflationsentwicklung in den USA war. Jeweils einen Zinsschritt über 50 Basispunkte in Juni und Juli stuft sie als "adäquat" ein. Eine Pause im September, wie von Kollegen ins Spiel gebracht, sieht sie nicht unbedingt. Vielmehr bestehe die Möglichkeit einer weiteren Zinsanhebung um 50 Basispunkte, sollte die Nachfrage nicht abkühlen.

Opec+ einigt sich auf Fördererhöhung

Im Vorfeld des Treffens wurde viel über die Erhöhung der Fördermenge spekuliert, nun haben sich das Erdölkartell Opec und seine Verbündeten auf diese geeinigt. Wie Delegierte der Opec sagten, will die Gruppe ihre Produktion im Juli und August stärker als erwartet um 648.000 Barrel am Tag ausweiten. Aus Kreisen war zuvor gemeldet worden, dass die Opec+ eine Erhöhung um 600.000 Barrel diskutiert. Saudi-Arabien hatte sich zuletzt Forderungen der USA, Großbritanniens und anderer westlicher Länder widersetzt, mehr Öl zu fördern, um den Preisanstieg nach der Invasion Russlands in der Ukraine zu dämpfen. Russland ist Teil der Opec+.

Kultmarken widerstandsfähig bei sinkenden Ausgaben

"Ikonische" Marken sind nach Einschätzung der Analysten von Bryan Garnier besser als andere in der Lage, mit schwierigen Rahmenbedingungen zurechtzukommen. Wie bereits in der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 zu beobachten, schränkten die Verbraucher zwar ihre Ausgaben ein, griffen aber unabhängig vom Preisniveau bei Kultmarken weiter zu. Richemont und Hermes legten um 2,7 bzw. 2,1 Prozent zu, LVMH stiegen um 1,7 Prozent.

Remy Cointreau gewannen 4,9 Prozent. Der französische Getränkekonzern steigerte seinen Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr und rechnet im laufenden Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2022/23 mit starken Umsätzen. Im Geschäftsjahr 2022/23 will Remy Cointreau zudem weitere Marktanteile im Bereich edler Spirituosen gewinnen. Vor allem der erneute Anstieg der Bruttomarge um 1,5 Prozentpunkte auf das Allzeithoch von 68,6 Prozent stützte die Stimmung, hieß es aus dem Handel.

Fresenius Medical Care schwach

Den größten Verlierer im DAX stellte die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC), für die es um 3,5 Prozent nach unten ging. Hier belastete nach Einschätzung aus dem Handel die Nachricht vom Wochenende, dass Davita und Medtronic ein Joint-Venture zur Nierenbehandlung gründen und damit ein Konkurrenz zu FMC bilden. Medtronic wird dazu ihre Dialyse-Tochter Renal Care Solutions einbringen.

Positiv für Wacker Chemie (+2,4%), Aixtron (+0,7%) und Telefonica Deutschland (+0,3%) wurde im Handel deren Indexaufnahme in den Stoxx-600 gewertet. Damit kämen die Aktien in den Fokus von Investoren, deren Anlageuniversum an den marktbreiten Europa-Index gekoppelt sei. Direkte Käufe von Index-Fonds wie ETF seien aber erst zum Verfalltag am 17. Juni per Handelsschluss zu erwarten. Die Index-Mitgliedschaft der Aktien beginnt ab dem 20. Juni.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.795,13 +35,59 +0,9% -11,7%

Stoxx-50 3.652,52 +14,49 +0,4% -4,4%

Stoxx-600 441,23 +2,51 +0,6% -9,6%

XETRA-DAX 14.485,17 +144,70 +1,0% -8,8%

FTSE-100 London FEIERTAG

CAC-40 Paris 6.500,44 +81,55 +1,3% -9,1%

AEX Amsterdam 703,44 +2,25 +0,3% -11,8%

ATHEX-20 Athen 2.154,88 -29,26 -1,3% +0,6%

BEL-20 Brüssel 3.857,77 +3,63 +0,1% -10,5%

BUX Budapest 40.812,33 +299,56 +0,7% -19,5%

OMXH-25 Helsinki 4.856,33 +34,32 +0,7% -13,5%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.900,55 +45,70 +1,6% +43,2%

OMXC-20 Kopenhagen 1.685,90 +3,79 +0,2% -9,6%

PSI 20 Lissabon 6.231,15 -41,49 -0,7% +11,1%

IBEX-35 Madrid 8.744,10 -3,10 -0,0% +0,4%

FTSE-MIB Mailand 24.426,50 +142,94 +0,6% -11,2%

OBX Oslo 1.157,20 -2,59 -0,2% +8,3%

PX Prag 1.327,22 +6,44 +0,5% -6,9%

OMXS-30 Stockholm 2.075,68 +34,42 +1,7% -14,2%

WIG-20 Warschau 1.833,76 +11,19 +0,6% -19,1%

ATX Wien 3.342,55 +29,39 +0,9% -14,0%

SMI Zürich 11.550,20 +56,08 +0,5% -10,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Uhr Mi, 17:06 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0731 +0,7% 1,0662 1,0655 -5,6%

EUR/JPY 139,35 +0,5% 138,57 138,52 +6,5%

EUR/CHF 1,0296 +0,3% 1,0268 1,0281 -0,8%

EUR/GBP 0,8547 +0,2% 0,8536 0,8533 +1,7%

USD/JPY 129,85 -0,2% 129,96 129,97 +12,8%

GBP/USD 1,2556 +0,6% 1,2490 1,2487 -7,2%

USD/CNH (Offshore) 6,6626 -0,5% 6,6989 6,6922 +4,9%

Bitcoin

BTC/USD 30.201,66 +2,2% 29.811,97 31.168,82 -34,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 116,85 115,26 +1,4% 1,59 +60,6%

Brent/ICE 117,49 116,29 +1,0% 1,20 +55,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.868,02 1.846,50 +1,2% +21,52 +2,1%

Silber (Spot) 22,24 21,83 +1,9% +0,41 -4,6%

Platin (Spot) 1.025,10 998,50 +2,7% +26,60 +5,6%

Kupfer-Future 4,55 4,33 +5,1% +0,22 +2,2%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 02, 2022 12:10 ET (16:10 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Aktien in diesem Artikel

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 313,81 -0,45%