Ölpreise geben erneut nach

NEW YORK/LONDON/WEIN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag nach einem überraschenden Anstieg der Ölreserven in den USA erneut gesunken. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im September 103,63 US-Dollar und damit 65 Cent weniger als am Vortag. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 12 Cent auf 97,47 Dollar.

Hohe US-Ölreserven hätten erneut für Verkaufsdruck gesorgt, hieß es von Händlern. Am Vortag hatte die US-Regierung einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um 1,4 Millionen Barrel auf 367,0 Millionen Barrel gemeldet, während Volkswirte im Schnitt einen Rückgang um 2,05 Millionen Barrel erwartet hatten. "Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Nachfrage nach Rohöl in den USA waren die Lagerdaten eine Enttäuschung", kommentierte Rohstoffexperte Michael McCarthy vom Handelshaus CMC Markets. Zudem will Libyen offenbar seinen größten Rohölhafen in den nächsten Tagen wieder eröffnen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 100,88 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/jkr