MÄRKTE USA/Wall Street tritt auf der Stelle - ADP und Öl stützen nicht

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Dienstag geht der Wall Street zur Wochenmitte etwas die Puste aus. Am Vortag hatten die Indizes noch die größten Tagesgewinne seit Januar verzeichnet, was nun zu vereinzelten Gewinnmitnahmen genutzt wird. Auch die zwischenzeitlich wieder in den positiven Bereich gedrehten Ölpreise können die Aktienkurse nicht beflügeln. Diese zeigten sich von den wesentlich höher als erwartet ausgefallenen US-Lagerdaten nur kurz geschockt. Der Dow-Jones-Index reduziert sich um 0,1 Prozent auf 16.848 Punkte. Der S&P-500 verliert 0,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,3 Prozent nach unten.

   Für die Ölpreise ging es mit den wöchentlichen US-Lagerdaten zunächst nach unten, denn der Anstieg war mit 10,4 Millionen Barrel fast fünfmal so hoch wie erwartet. Doch hat sich die Gesamtfördermenge in den USA leicht reduziert, was den Ölpreisen schließlich wieder zurück ins Plus half. "Die Sichtweise des Marktes hat sich geändert", merkt Analyst Phil Flynn von Price Futures Group an. "Der reagiert nun nicht mehr geschockt, sondern schaut auch hinter die Zahlen." Die tägliche Fördermenge in den USA hat sich auf 9,1 Millionen Barrel je Tag aktuell reduziert, nach 9,7 Millionen Barrel noch im April vergangenen Jahres. Ein Barrel der Sorte WTI legt um 0,4 Prozent auf 34,53 Dollar zu. Für Brent geht es um 0,1 Prozent auf 36,86 Dollar nach oben.

   Gute Daten vom US-Arbeitsmarkt können den Markt dagegen nicht beflügeln. Der Bericht des Dienstleisters ADP vermeldete einen Zuwachs von 214.000 Stellen in der Privatwirtschaft, während Volkswirte mit einem Plus von nur 185.000 gerechnet hatten. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung folgt am Freitag. Sollte auch er von einer guten Beschäftigungslage zeugen, hätte die Federal Reserve einen Grund weniger, die nächste Zinserhöhung auf die lange Bank zu schieben.

   Im späteren Verlauf (20.00 Uhr MEZ) wird die Fed noch ihr sogenanntes "Beige Book" vorlegen, in dem sie ihre Einschätzung der Wirtschaftslage darlegt.

Trump-Erfolg könnte Gold Auftrieb geben Auch der sogenannte "Super Tuesday" ist ein Thema. Bei den Vorwahlen in zwölf US-Bundesstaaten für die Präsidentschaftskandidaten der großen Parteien waren sowohl Hillary Clinton für die Demokraten als auch Donald Trump bei den Republikanern erfolgreich.

   Der Erfolg Donald Trumps könnte sicherheitsbedürftige Anleger zum Kauf von Gold veranlassen, meint David Govett, Leiter des Edelmetallhandels bei Marex Spectron. Der umstrittene Kandidat der Republikaner ist politisch ein unbeschriebenes Blatt. Daher ist ungewiss, wie die Märkte auf eine mögliche Präsidentschaft reagieren würden. "Wer weiß, was passiert, wenn Trump tatsächlich die Schlüssel zum Weißen Haus erhält", so Govett, der hinzufügt, er glaube nicht an einen Wahlsieg Trumps. Aktuell notiert die Feinunze Gold bei 1.239 Dollar, ein Plus von 1,3 Prozent.

   Am Anleihemarkt ist von erhöhtem Sicherheitsbedürfnis der Investoren nichts zu spüren. Sinkende Notierungen lassen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 1,86 Prozent steigen.

   Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro auf dem zuletzt niedrigeren Niveau zur US-Währung wenig verändert bei 1,0841 Dollar. Auf der Gemeinschaftswährung lasten Erwartungen, dass die EZB in der kommenden Woche ihre Geldpolitik abermals lockert.

Abercrombie & Fitch überzeugt mit Umsatzplus Geschäftszahlen kommen von der Bekleidungskette Abercrombie & Fitch. Das Unternehmen hat im vierten Geschäftsquartal erstmals seit fast vier Jahren den bereinigten Umsatz auf Quartalssicht gesteigert. Nach einem anfänglichen deutlichen Plus ist dieses aktuell auf 0,2 Prozent zusammengeschmolzen.

   Der Agrarchemiekonzern Monsanto wird dagegen für die Gewinnwarnung bestraft, die das Unternehmen vorbörslich ausgegeben hat. Unter anderem wegen der niedrigen Rohstoffpreise und ungünstiger Wechselkurse muss sich Monsanto für dieses Jahr bescheidenere Ertragsziele setzen. Die Aktie fällt um 6,5 Prozent.

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.55 Uhr Di, 17.30 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,0841 -0,09% 1,0851 1,0854 -0,2% EUR/JPY 123,43 -0,48% 124,03 123,38 -3,2% EUR/CHF 1,0824 -0,19% 1,0845 1,0836 -0,5% GBP/EUR 1,2961 +0,70% 1,2871 1,2837 -4,6% USD/JPY 113,85 -0,38% 114,29 113,67 -3,0% GBP/USD 1,4050 +0,61% 1,3965 1,3935 -4,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 34,53 31,48 0,38 0,13 -11,8% Brent/ICE 36,86 36,81 0,14 0,05 -7,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.238,67 1.223,40 +1,2% +15,27 +16,8% Silber (Spot) 14,96 14,84 +0,8% +0,12 +8,3% Platin (Spot) 935,06 938,96 -0,4% -3,90 +4,9% Kupfer-Future 2,17 2,14 +1,3% +0,03 +1,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 02, 2016 11:59 ET (16:59 GMT)

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