13.01.2015 15:37:31
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MÄRKTE USA/Wall Street scheint einbrechendem Ölpreis zu trotzen
Von Florian Faust
Obwohl der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI auf ein Sechsjahrestief gefallen ist, deutet der Terminmarkt für Aktien auf leichte Eröffnungsgewinne an der Wall Street hin. Allerdings halten sich Händler mit klaren Aussagen zum Sitzungsverlauf zurück und bleiben stattdessen vorsichtig. Denn auch am Vortag hatte der Ölpreisverfall belastet. "Der anhaltende Fall der Ölpreise bleibt das Hauptthema heute. Die Ölpreise haben heute Morgen wichtige Marken unterschritten, was die Furcht nährt, dass es in den nächsten Tagen noch weiter abwärts geht", sagt Marktstratege Nour Al-Hammoury von ADS Securities in Abu Dhabi.
Rund 30 Minuten vor der Startglocke steigen die Terminkontrakte auf S&P-500 bzw. Nasdaq-100 um 0,5 bzw. 0,6 Prozent. Rückenwind erhält der Aktienmarkt von den chinesischen Exporten, die zum Jahresende stärker als erwartet angezogen haben. Zudem stützen ein überzeugender Geschäftsbericht von Alcoa und die Hoffnung auf geldpolitische Lockerungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das Bild, dass die EZB zum Handeln gezwungen sei, verfestige sich, heißt es im Handel. Doch am Markt traut man den vorbörslichen Indikationen nicht so recht, denn der Ölpreis rauscht mit unverminderter Dynamik in die Tiefe. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2,8 Prozent auf 44,80 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent gibt noch deutlicher nach.
Pessimistische Aussagen des Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate werden am Markt für die jüngste Talfahrt der Ölpreise verantwortlich gemacht. Die Opec werde ihre Fördermenge trotz des jüngsten Ölpreisverfalls unverändert lassen. Andere Förderländer, die nicht Mitglied der Opec seien, sollten stattdessen ihre Produktion an den Markt anpassen, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Mohamed Faraj al-Mazrouei, in Abu Dhabi. Der Minister brachte ungewöhnlich offen explizit die US-Schieferölproduzenten ins Spiel. Sie legten den Boden der Ölpreise fest.
Die schwache Preisentwicklung in der Eurozone verleiht dem US-Dollar wieder Rückenwind, der Euro fällt auf 1,1779 Dollar nach einem Tageshoch von 1,1861 Dollar. Der Goldpreis koppelt sich von der Ölpreisentwicklung ab, die Feinunze steigt auf 1.239 Dollar nach 1.233 Dollar am Vorabend. Die Aussicht einer frischen Liquiditätsflut in der Eurozone beflügelt den Kurs.
Am US-Rentenmarkt ziehen die Notierungen an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt um drei Basispunkte auf 1,88 Prozent nach. Die Rendite 30-jährige US-Schuldtitel bewegt sich knapp über Allzeittief. Die fallenden Ölpreise schüren die Sorge vor einer Deflation. Damit dürften die Zinsen auf absehbare Zeit im Keller bleiben. Die Suche nach vermeintlicher Sicherheit wird auch durch jüngste Umfrageergebnisse in Griechenland unterstützt, denn dort kann die linksradikale Syriza-Partei ihren Vorsprung vor den Wahlen behaupten. Syriza will bei einem Wahlsieg die Sparpolitik des Landes beenden.
Unter den Einzelwerten legen Alcoa vorbörslich um 1,7 Prozent zu. Der Aluminiumkonzern lieferte besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen ab. Sowohl beim Gewinn wie beim Umsatz schnitt Alcoa im Berichtsquartal besser ab als von Analysten vorhergesagt. Einen Kurseinbruch erleben ChannelAdvisor, die um 37,6 Prozent abstürzen. Der Entwickler Cloud-basierter E-Commerce-Lösungen hat seinen Ausblick gesenkt. Für die Titel des Einzelhändlers Tillys geht es nach unerwartet gut ausgefallenen Viertquartalszahlen um 3,4 Prozent nach oben.
Pharmacyclics steigen um 16,8 Prozent nach einer positiven Umsatzprognose des Biotechnologieunternehmens für ein Krebsmedikament. Bebe Stores schnellen in ähnlicher Größenordnung empor - angetrieben von gut ausgefallenen Umsätzen.
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January 13, 2015 09:07 ET (14:07 GMT)
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