05.02.2015 22:42:32
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MÄRKTE USA/Fester Ölpreis und Quartalszahlen treiben Aktien
Die Kauflaune ist am Donnerstag an die Wall Street zurückgekehrt. Mit guten Quartalszahlen und Fusionsfantasie rückten wieder stärker die Unternehmen in den Blick. Aber auch der feste Ölpreis verscheuchte Konjunktursorgen und stützte die Kurse. Die Aufregung um Griechenland war schon wieder vergessen. Am Mittwoch waren die Kurse im späten Handel unter Druck geraten, nachdem die EZB sagte, griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit in Repo-Geschäften zu akzeptieren. Die Befürchtungen am Mittwoch waren nach Meinung von Beobachtern übertrieben. Der Markt habe überreagiert, sagte Peter Garnry von der Saxo Bank.
Der Dow-Jones-Index stieg um 1,2 Prozent auf 17.885 Punkte. Aufs Jahr gerechnet liegt der Index nun leicht im Plus. Der S&P-500 gewann 1 Prozent auf 2.063 Punkte. Damit ist er nur noch rund 30 Punkte vom Allzeithoch entfernt. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1 Prozent auf 4.765 Punkte nach unten. Der Umsatz fiel auf 794 (Mittwoch: 900) Millionen Aktien. Den 2.403 (1.115) Kursgewinnern standen dabei 782 (2.046) -verlierer gegenüber, während 81 (105) Titel unverändert schlossen.
Jeff Yu von der UBS zeigte sich generell zuversichtlich zur Marktstimmung. Die Käufe kämen von einem "sehr breiten Spektrum von Anlegern". Es sei eine gewisse Kursstabilität zu beobachten, die belege, dass die Sorgen wegen eines weltweiten konjunkturellen Abschwungs übertrieben waren. Dan Greenhaus vom New Yorker Broker BTIG sagte, die Berichtssaison sei zwar "grausam" gestartet, doch nun sei die Bilanz alles in allem "ziemlich gut". Und Gene Peroni, Portfoliomanager bei Advisors Asset Management, sieht klare Anzeichen, dass der Bullenmarkt sich fortsetzt.
Am Freitag steht mit dem Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Januar das konjunkturelle Highlight der Woche ins Haus. Doch auch am Donnerstag wurden schon einige viel beachtete Daten veröffentlicht. Sie zeigten freilich keine einheitliche Tendenz. Gut läuft es am Arbeitsmarkt, wo weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt wurden als erwartet. Das Handelsbilanzdefizit war indes größer als geschätzt, und die Produktivität ging wider Erwarten zurück.
Noch mehr aber waren die Unternehme ein Thema auf dem Parkett. So haben Sprint und IntercontinentalExchange (ICE) vor der Startglocke Zahlen veröffentlicht, die gut ankamen. Die Sprint-Aktie legte um 5,2 Prozent zu. Für die Aktie der ICE ging es um %,! Prozent nach oben. Nach Börsenschluss folgen Twitter und News Corp mit ihren Ergebnissen.
Am Mittwoch nach Börsenschluss hatte der Sportartikelhersteller Under Armour Geschäftszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen lagen. Außerdem gab das Unternehmen eine Übernahme bekannt, was weniger gut ankam. Der Kurs fiel um 0,5 Prozent.
DuPont gewannen 3,1 Prozent und waren damit Tagessieger im Dow. Der Chemiegigant hat zwei neue Direktoren ernannt, die Erfahrung mit Unternehmensaufspaltungen und Umstrukturierungen haben. Der Konzern ist dem massiven Druck des aktivistischen Investors Trian Fund Management ausgesetzt, der eine Aufspaltung fordert.
Der Pharmakonzern Pfizer machte unterdessen mit einer Übernahme Furore. Für 16 Milliarden Dollar übernimmt das Unternehmen den Biosimilar-Hersteller Hospira. Das Übernahmegebot bewertet Hospira mit 90 Dollar je Aktie. Am Mittwoch hatten die Titel beim Kurs von 64,80 Dollar geschlossen. Die Hospira-Aktie sprang um 35 Prozent nach oben und näherte sich dem Niveau der Pfizer-Offerte. Obwohl Beobachter die Übernahme als nicht gerade billig bezeichnen, legte auch die Pfizer-Aktie um 2,9 Prozent zu. Nach Aussage des Konzerns wird Hospira von Anfang an das Ergebnis steigern helfen.
Ball, die unter anderem Getränkedosen herstellt, hat bestätigt, dass sie Übernahmeverhandlungen mit dem britischen Wettbewerber Rexam führt. Ein formales Gebot sei aber noch nicht vorgelegt worden. Die Ball-Aktie klettert um 8,9 Prozent.
Die sicheren Häfen litten unter der guten Stimmung. Am Anleihemarkt gaben die Kurse den dritten Tag in Folge nach, während die Rendite zehnjähriger Treasurys um 3 Basispunkte auf 1,82 Prozent stieg. Händler begründeten dies unter anderem mit den schwindenden Sorgen um Griechenland. Der Goldpreis bewegte sich mit 1.266 Dollar seitwärts, wobei der schwache Dollar Verluste verhinderte.
Die Ölpreise erholten sich von dem Einbruch, den sie am Mittwoch erlitten hatten, nachdem die US-Regierung einen überraschend deutlichen Anstieg ihrer Ölvorräte gemeldet hatte. Die guten Arbeitsmarktdaten aus Amerika sowie eine angehobene Wachtumsprognose der Europäischen Union befeuerten die Hoffnung auf eine höhere Rohstoff-Nachfrage. Auch der schwächelnde Dollar stützte den Preis. Das Fass der US-Sorte WTI gewann 4,2 Prozent auf 50,48 Dollar. Brent verteuerte sich um 4,4 Prozent auf 56,54 Dollar.
Der Euro, der am Mittwoch in Reaktion auf die jüngste Entwicklung in Griechenland unter die Marke von 1,14 Dollar gerutscht war, zeigte sich erholt. Über fast den ganzen Handelstag bewegte er sich stetig nach oben. Mit 1,1488 Dollar lief er bis fast an das Dienstagshoch heran.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.884,56 1,20 211,54 S&P-500 2.062,48 1,03 20,97 Nasdaq-Comp. 4.765,10 1,03 48,39 Nasdaq-100 4.256,18 0,83 34,98Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 30/32 -1/32 0,520% +1,2Bp 7/8% 3-jähr. 100 3/32 -1/32 0,845% +0,8Bp 1 5/8% 5-jähr. 99 24/32 -1/32 1,299% +1,0Bp 2 1/8% 7-jähr. 99 7/32 -3/32 1,619% +1,3Bp 2 1/4% 10-jähr. 103 28/32 -6/32 1,815% +2,0Bp 3% 30-jähr. 112 6/32 -26/32 2,422% +3,5Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 12.00 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,1488 0,44% 1,1437 1,1422 EUR/JPY 135,00 0,51% 134,32 134,33 EUR/CHF 1,0585 -0,45% 1,0633 1,0560 USD/JPY 117,54 0,09% 117,43 117,62 GBP/USD 1,5340 0,64% 1,5241 1,5218 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 05, 2015 16:11 ET (21:11 GMT)
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